Camille Rast crasht kurz vor Schluss heftig und schlittert ins Ziel
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Erste Diagnose da:Camille Rast crasht kurz vor Schluss heftig und schlittert ins Ziel

Nach Sölden erlitt Slalom-Weltmeisterin Rast (26) einen Rückschlag
«Ich habe leider jeden Tag Schmerzen»

Trotz Verletzungsfolgen blickt Camille Rast zuversichtlich auf den Slalom-Auftakt in Levi. Die Weltmeisterin muss ihre Belastung täglich neu einschätzen, zeigt aber im Training vielversprechende Ansätze.
Publiziert: 12:04 Uhr
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Aktualisiert: vor 40 Minuten
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Auf gehts in eine neue Slalom-Saison! Camille Rast und Co. starten am Samstag in Levi in den Zickzack-Winter.
Foto: ANDREA SOLTERMANN

Darum gehts

  • Camille Rast kämpft mit Hüftverletzung vor Slalom-Rennen in Levi
  • Rast muss täglich neu beurteilen, ob sie eine Pause einlegen muss
  • Das sind ihre drei härtesten Gegnerinnen in Levi
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Lange war Levi (Fi) für Camille Rast (26) keine Reise wert. Entweder sie fiel aus oder sie war zu langsam. Ihr Top-Resultat in acht Versuchen? Rang 19. Die Erlösung folgte im letzten Jahr – Rang 5. «Richtig geil», fand die Walliserin. Zurecht. Es war der Startschuss in eine Traumsaison, den ersten Siegen im Weltcup und WM-Gold im Slalom. Wäre Rast Ende Februar in Sestriere (It) nicht gestürzt, hätte sie wohl auch die Slalom-Kristallkugel geholt. 

Und heute? Rast hat die Gewissheit, dass sie weltweit auf jeder Piste schnell sein kann – auch auf der «Levi Black». So wird die Strecke in Lappland genannt. Passend ist der Name nicht, weil sie als eine der einfachsten im Ski-Zirkus gilt.

Rast mag lieber steilere Pisten, doch das ist aktuell nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, wie es ihrem Körper geht. «Nach Sölden hatte ich einen Rückschlag», gibt sie offen zu. Nach mehreren Wochen Riesenslalom-Vorbereitung und dem Stress des Rennens, bei dem sie 15. wurde, meldete sich ihre linke Hüfte. «Ich brauchte etwas mehr Pause als erwartet, es war wirklich nicht so einfach.»

«Wissen nie, wie die Hüfte reagiert»

Rast wird den Sturz von Sestriere so schnell nicht los. Damals knallte sie kurz vor dem Ziel auf die pickelharte Piste – Knochen und Bänder blieben intakt, «aber ein Teil des Körpers klebte am Schnee und der andere rutschte weiter», wie es ihr Kondi-Trainer Florian Lorimier formuliert. Zwei Muskelgruppen rieben sich und die Folgen spürt Rast nicht nur heute, sondern wohl noch lange – vielleicht noch einige Monate, vielleicht aber auch noch ein oder gar zwei Jahre.

«Adaptation ist ein Hauptwort im Moment», sagt Rast. Also Anpassung. Sie muss täglich neu beurteilen, ob und wann sie eine Pause einlegen muss – nach jedem Ski- und Kondi-Training. «Wir wissen nie, wie die Hüfte reagiert», so Rast.

Schwarzmalen will Rast nicht. Als Blick sie vor einer Woche beim Exklusiv-Training in Saas-Fee VS besucht, zeigt sie starke Schwünge. «Es hat gute Zeiten gegeben», sagt sie glücklich. Aber auch: «Ich habe leider jeden Tag Schmerzen.» Etwa 4000 Tore hat sie derzeit in den Beinen – das ist gut, es dürften aber auch einige mehr sein. «Ich muss geduldig sein und weiterarbeiten – etwas anderes kann ich nicht tun.» 

Levi-Rekordsiegerin als härteste Gegnerin?

Doch wie muss man sich ihre Schmerzen vorstellen – sind sie stechend oder schleichend? «Jeden Tag ein wenig anders. Die Verletzung entwickelt sich, ist nie gleich. Ich muss einfach aufpassen, dann kommt es gut.» Fakt ist: Rast und Co. hatten zuletzt optimale Trainings – weil es in Levi zu warm war, spulten sie auf der Längfluh auf gewässerter Piste und ohne Ski-Touristen nebenan viele Kilometer ab. «Wir konnten in Ruhe arbeiten, das war genial.»

Und wer werden Rasts härteste Gegnerinnen in Levi? Mikaela Shiffrin (30, USA), klar. Sie gewann schon acht Rentiere – das ist der Lebendpreis, den die Siegerinnen erhalten. Dazu kommen Lena Dürr (34, De) und Katharina Liensberger (28, Ö). Und auch Wendy Holdener (32) ist gut drauf, obwohl Levi alles andere als ihre Lieblingsstrecke ist. 

Sicher ist: Rast weiss, dass die Saison kein Sprint, sondern ein Marathon ist. Gleiches gilt leider auch für ihre Verletzung.

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