Mini-Siegerin am Semmering
Jetzt greift Christen nach dem Slalom-Ticket für Olympia

Eliane Christen feiert in Semmering (Ö) mit Platz 9 ihr bestes Weltcup-Resultat. Die Urnerin nutzt perfekte Bedingungen und ist auf Kurs für ihre erste Olympia-Qualifikation in Cortina 2026.
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Camille Rast fährt am Semmering zweimal auf Platz 2. Auch, weil sie wie so oft Nerven aus Stahl hat.
Foto: imago/Eibner

Darum gehts

  • Camille Rast verpasst knapp den ersten Platz im Slalom in Semmering
  • Teamkollegin Eliane Christen erzielt mit Rang 9 ihr bestes Weltcupergebnis
  • Rast fehlten nur neun Hundertstel Sekunden zum Sieg im Slalom
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Camille Rast (26) wird besser und besser. Sie ist bereits so gut, dass sie im Slalom sogar in die Sphären von Mikaela Shiffrin (30, USA) eindringt. Nach Platz zwei im Riesenslalom stösst Rast die beste Slalomfahrerin der Geschichte beinahe vom Slalom-Thron.

Zur Halbzeit hat Rast am Semmering (Ö) eine halbe Sekunde Vorsprung, am Ende fehlen neun Hundertstel. «Im ersten Moment war ich enttäuscht», gibt die Walliserin zu. Fakt ist aber auch: Rast hat trotz des Rückfalls dem Druck standgehalten. Von Nervosität oder Angst keine Spur. «Sie ist einfach eine coole Socke», sagt Teamkollegin Eliane Christen (26). «Sie ist mega lässig, locker, cool und relaxt. Und sie bringt auch manchmal einen lustigen Spruch.»

Christen darf sich nach Semmering selbst als Mini-Siegerin fühlen. Sie fährt auf Rang 9 – so gut war sie im Weltcup noch nie. Nach dem harzigen Saisonstart («In den ersten Rennen war ich zu ungeduldig») ist sie immer besser in Schuss. Beeindruckend ist vor allem, mit welcher Leichtigkeit sie mit Startnummer 25 im ersten Lauf über Eis, Furchen und Rillen tänzelt.

«Ich habe versucht, in den Löchern stabil zu bleiben. Im letzten Winter im Europacup in Les Diablerets war die Piste noch schwieriger, im Weltcup habe ich so etwas aber noch nie erlebt.» Im zweiten Durchgang nutzt Christen dann die besseren Bedingungen, gibt Vollgas und macht einen kräftigen Sprung nach vorne.

Macht sie das Olympia-Ticket bald klar?

«Offenbar brauche ich einige Rennen, bis ich in Form komme. Das war schon letztes Jahr so. Aber ich bin nicht verzweifelt und wusste: Wenn es heute nicht klappt, dann morgen.» Die Urnerin hat die halbe Olympia-Qualifikation in der Tasche.

Weil derzeit nur Rast und Wendy Holdener (32) die Swiss-Ski-Kriterien (einmal Top 7 oder zweimal Top 15) voll erfüllt haben, gibt es noch Platz. Die Chancen, dass Christen ihr Cortina-Ticket in den nächsten Rennen endgültig holt, sind gut – zumal die Strecken tendenziell steiler werden.

Das entspricht ihr. Oder? «Eigentlich schon», lacht sie. «Aber in den letzten Rennen war es seltsamerweise immer umgekehrt. Da war ich im Flachen schneller.» Bringt Christen das Puzzle schon in Kranjska Gora (Sln) am Sonntag zusammen, darf sich die Agrarwissenschaft-Studentin auf ihre ersten Olympischen Spiele freuen.

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