Max Franz und sein Weg zurück auf die Rennstrecke
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Neustart nach der Verletzung:Max Franz und sein Weg zurück auf die Rennstrecke

«Mein Bein war Gulasch»
ÖSV-Routinier winkt drei Jahre nach Horror-Crash das Comeback

In Gröden könnte es zum emotionalen Weltcup-Comeback des Österreichers Max Franz kommen. Drei Jahre nachdem er sich bei einem Sturz beide Beine gebrochen hat, steht er wieder am Start.
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Max Franz auf einer Weltucp-Strecke: Ein Bild, das es seit über drei Jahren nicht mehr gab.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Max Franz kehrt nach schwerem Unfall in den Ski-Weltcup zurück
  • Franz hat 22 Schrauben und zwei Metallplatten in seinen Beinen
  • 1129 Tage nach Horrorsturz steht er wieder am Start in Gröden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Der Ski-Zirkus schreibt manche verrückte Comeback-Geschichte. Lindsey Vonn (41), die mit künstlichem Kniegelenk seit letztem Wochenende die älteste Weltcupsiegerin geworden ist, zum Beispiel.

Oder Max Franz (36): Drei Jahre nachdem er sich im Training beide Beine gebrochen und einen offenen Unterschenkelbruch zugezogen hat, steht er beim Dienstagstraining in Gröden am Start.

Franz darf sich 1129 Tage nach seinem Horrorsturz in Copper Mountain (USA) und 1371 Tage nach seinem letzten Weltcuprennen in der internen Qualifikation des ÖSV für einen Start in der Abfahrt (oder dem Super-G) empfehlen. Dass dies mit sechs Sekunden Rückstand auf Sieger Odermatt und Platz 58 nur bedingt gelingt – das 2. Training am Mittwoch wurde wegen schlechten Wetters ganz abgesagt – ist nebensächlich.

Besser Skifahren als Gehen

Denn allein die Tatsache, dass Franz wieder eine Weltcup-Piste hinunterfährt, verblüfft angesichts der Schwere seiner Verletzungen. «Mein Bein war Gulasch», beschreibt der Österreicher das Drama vom November 2022 im «Kurier». 114 Zentimeter lange Narben ziehen sich über seine mehrfach operierten Beine, 22 Schrauben und zwei Metallplatten stecken in ihnen, auf der linken Fusssohle ist er taub, im Alltag hat er nach wie vor Probleme mit dem Gehen.

«Beim Skifahren funktioniert mein Bein besser als im Alltag», erklärt Franz den Umstand, dass er zwar kaum richtig laufen, aber mit 140 km/h eine Saslong hinunter brettern kann. Nichtsdestotrotz sei er vor seinem Trainingsstart «sehr nervös» gewesen, wie er der «Krone» verrät. Insbesondere, weil das bewölkte Wetter die Aufgabe zusätzlich erschwerte. Die ersten Kurven hätten dann aber doch «Spass gemacht».

«Mehr erreicht, als 99,8 Prozent geglaubt haben»

Als er auf die berüchtigten Kamelbuckel zusteuert, hat es sich mit dem Spass aber erledigt. «Ich bin gefühlt in eine Wand gesprungen, ich war schockiert», gibt er Einblick in sein Innenleben, als er nach dem dritten Buckel zu früh Bodenkontakt bekommt. «Ich habe nach unten geschaut und mir gedacht: ‹Das wird nicht gut ausgehen›»

Entgegen seiner Befürchtung halten die zusammengeflickten Beine dem Belastungstest aber Stand – und der Kärntner kann kurz darauf sogar einen Spruch darüber klopfen: «Das ganze Metall in mir hat geholfen, dass ich stabil geblieben bin. Ich habe noch gar nicht nachgeschaut, ob nicht doch was raus steht.»

Ob Franz in den nächsten Tagen tatsächlich das Weltcup-Comeback gibt, ist für ihn nach dem Training vom Dienstag dann auch zweitrangig. Nur schon ins Ziel gekommen zu sein, war für den dreifachen Weltcupsieger (zwei Abfahrten, ein Super-G), eine grosse Genugtuung: «Ich habe mehr erreicht, als 99,8 Prozent geglaubt haben. Das macht mich schon sehr stolz.»

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