Gut-Behrami über Karriere-Ende
«Hoffentlich kommen die Kinder bald»

Lara Gut-Behrami startet zum letzten Mal beim Riesenslalom in Sölden. Die 34-jährige Tessinerin zählt zu den Favoritinnen und reflektiert über ihre Karriere. Mit neuem Kopfsponsor und Zukunftsplänen blickt sie auf das Rennen.
Publiziert: 23.10.2025 um 19:19 Uhr
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Lara Gut-Behrami hat nicht nur einen neuen Kopfsponsor, sondern plant auch bereits die Zeit nach ihrer Karriere.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Lara Gut-Behrami startet zum letzten Mal in Sölden beim Riesenslalom
  • Gut-Behrami ist Investorin und Werbeträgerin für das Regenerationsgetränk Ka-Ex
  • Die 48-fache Weltcupsiegerin plant, nach ihrer Karriere eine Familie zu gründen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Das Gedränge an der Gigijoch-Talstation ist gross – kein Wunder: Head, die erfolgreichste Marke im Ski-Weltcup, hat geladen. Da so viele Journalisten nach Sölden reisen wie sonst selten im Weltcup, ist das Interesse besonders ausgeprägt – auch an Lara Gut-Behrami (34).

Die Tessinerin zählt zu den Favoritinnen im Riesenslalom. Zum 16. und letzten Mal startet sie in Sölden, auf ihrer Abschiedstournee. «Mir ist bewusst, wie schön das war, was ich erlebt habe. Und dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich noch hier bin, mich fit fühle und mit den Besten mithalten kann.»

Ob Gut-Behrami am Samstag glänzen wird? Ihre Kappe tut es schon jetzt. Nachdem sie im vergangenen Winter ohne Kopfsponsor gefahren war, ziert wieder ein Logo ihre Stirn – nicht mehr das goldene von Ragusa, sondern ein silbernes mit dem Schriftzug Ka-Ex. Das Getränk wurde einst entwickelt, um den Kater nach einer durchzechten Nacht zu lindern. Heute nutzen es Spitzensportler zur Regeneration.

Gut-Behrami ist nicht nur Werbeträgerin des Unternehmens, sondern auch Investorin. «Ich bin schon jetzt stark eingebunden, mache viel von zu Hause. Das tut dem Kopf gut», sagt sie. Die eigentliche Arbeit beginnt im Frühling, wenn sie in die Region London zieht – ihr Mann Valon Behrami ist beim FC Watford Assistent des Sportdirektors.

«Leidenschaft an Kinder weitergeben»

Mit dem Skirennsport wird Gut-Behrami nach ihrer Karriere wohl kaum noch etwas zu tun haben. Die Medien wird sie nicht vermissen. Privat aber gibt es konkrete Pläne. Wie die 48-fache Weltcupsiegerin kürzlich in der RSI-Sendung Larmadillo sagte, ist ihr Familienwunsch gross.

«Hoffentlich kommen die Kinder bald», meint sie – und fügt an, dass sie die Ski nicht ganz einmotten werde: «Ich hoffe, meine Leidenschaft für den Skisport an unsere Kinder weitergeben zu können.»

Rast und Holdener wollen auch nach vorne

Zurück zur Gegenwart. Gut-Behramis stärkste Rivalinnen in Sölden heissen Alice Robinson (23, Neus), Thea Louise Stjernesund (28, No), Mikaela Shiffrin (30, USA) und Julia Scheib (27, Ö). «Mal sehen, ob ich wieder auf dem Niveau bin wie letztes Jahr», sagt Gut-Behrami. Sie spricht vom gesamten Winter – im Vorjahr hatte sie in Sölden kurzfristig auf einen Start verzichtet.

Und die übrigen Schweizerinnen? Podestchancen haben sie wohl nicht – oder doch? Head-Rennchef Rainer Salzgeber zählt Camille Rast (26) zu den Aussenseiterinnen mit Stockerl-Potenzial. Doch Rast ist im Slalom stärker und kämpft noch mit Hüftproblemen.

Auch Wendy Holdener (32) fühlt sich auf den kurzen Ski wohler, hat aber im Riesenslalom wieder Tritt gefasst und startet unter den Top 15. «Ich fühle mich gut und habe viel Erfahrung – das hilft mir.»

Wetter und Bodenwellen machen Kopfzerbrechen

Zwei Unsicherheiten bleiben für Holdener und Co. Die erste betrifft das Wetter: Zwar sollen die Temperaturen sinken, doch Nebelbänke könnten das Rennen gefährden. Die zweite sind die zwei neu eingebauten Wellen kurz vor dem Ziel – im Training bereiteten sie vielen Probleme.

Holdener: «Wenn man mit 80 km/h hineinfährt, ist eine ein Meter hohe Welle beachtlich. Je nach Einfahrt kann man da schnell draussen sein.»

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