«Tönt lustig, mit 33 im Swissski-Nachwuchskader zu sein»
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Zenhäusern-Degradierung:«Tönt lustig, mit 33 im Swissski-Nachwuchskader zu sein»

Die Abfahrer wollen mehr Rennen
Jetzt äussern sich die Slalom-Asse zum Kalender-Knatsch

Der provisorische Rennkalender der FIS sorgt für Diskussionen. Grosses Thema: das Ungleichgewicht zwischen Technik- und Speed-Rennen. Nun äussern sich die Schweizer Slalom-Asse um Weltmeister Loïc Meillard dazu.
Publiziert: 30.05.2025 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2025 um 18:20 Uhr
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Der provisorische Rennkalender umfasst elf Slaloms für Loïc Meillard, aber ...
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Der provisorische Kalender für den Weltcup-Winter 2025/26 sorgt für Knatsch
  • Schweizer Speedfahrer beklagen sich über zu wenig Rennen, Techniker reagieren darauf
  • Ungleichgewicht zwischen den Disziplinen sorgt seit Jahren für Diskussionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Alle Jahre wieder sorgt er für Diskussionen: der Weltcupkalender. Anfang Mai hat der internationale Skiverband FIS die provisorische Version für die Saison 2025/26 veröffentlicht. Sie umfasst bei den Männern 17 Speed- und 20 Technik-Rennen – 11 Slaloms, 10 Super-Gs, 9 Riesenslaloms und 7 Abfahrten.

Der Platz zwischen Weihnachten und Neujahr ist frei. Traditionell gehört er der Bormio-Abfahrt. Sie wurde gestrichen, weil im Februar auf der Stelvio um Olympiagold gefahren wird. Und die FIS noch keinen Ersatz gefunden hat.

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Das Ungleichgewicht sorgt bei den Speed-Assen für Ärger. Für Justin Murisier (33) ist es unverständlich, dass es in der Königsdisziplin Abfahrt am wenigsten Rennen gibt. Marco Odermatt (27) sagt zu Blick: «Wir Athleten plädieren seit Jahren für einen ausgeglichenen Rennkalender mit neun Weltcuprennen pro Disziplin. Davon sind wir jetzt weit entfernt.»

«Wünschen uns seit Jahren einen ausgeglichenen Kalender»
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Odermatt über Saison 25/26:«Wünschen uns seit Jahren einen ausgeglichenen Kalender»

«Dann haben alle die gleiche Chance»

Wie stehen die Slalom-Cracks zum Kalender-Knatsch? Als Blick die Schweizer im Trainingslager am Gardasee besucht, wird schnell klar: Grundsätzlich finden sie es nicht schlecht, dass in ihrer Disziplin am meisten Rennen geplant sind. An Verständnis für die Speed-Kollegen mangelts trotzdem nicht. 

«Das sind diese ewigen Diskussionen, die wir schon vor zehn Jahren hatten», sagt Ramon Zenhäusern (33). Und schiebt hinterher: «Wenn ich nur auf mich schaue, finde ich das gut.» Kein Wunder, denn er fährt nur Slalom. Zenhäusern spricht aber auch einen anderen Punkt an. Während im Speedbereich viele Athleten beide Disziplinen mitnehmen, gibts bei den Technikern mehr Fahrer, die nur im Slalom starten. Deswegen findet er es durchaus fair, «dass wir als reine Slalomfahrer ein bisschen mehr Chancen haben». Schliesslich sei auch die Ausfallquote höher.

Slalom-Weltmeister Loïc Meillard (28) teilt hingegen Odermatts Meinung und ist für neun Rennen pro Disziplin. «Dann gibts keine Diskussion und es ist für alle gleich, alle haben die gleiche Chance», begründet er.

Mehr Slaloms wegen einfacherer Organisation?

«Slaloms sind halt einfacher zu organisieren», sagt Luca Aerni (32) mit einem Augenzwinkern. Für ihn passt der Kalender recht gut – trotz Verständnis für die andere Seite. Auch Daniel Yule (32) hat nichts gegen viele Slaloms einzuwenden. «Ich denke, es wäre allgemein gut, wenn wir mehr Rennen hätten», sagt er und betont, diese müssten aber eine gewisse Qualität haben. Aber das sei ein anderes Thema.

Auch er glaubt, Technik-Rennen seien einfacher zu organisieren, denn «die Strecken sind nicht so lang, und sicherheitsmässig ist es auch einfacher.» Yule erinnert zudem daran, dass es schon Winter mit deutlich mehr Abfahrten gab. «Da muss man wohl bisschen hin und her machen, um die gute Anzahl Rennen zu finden.»

Ob die Reaktion der Athleten zu Anpassungen führt und es einen Bormio-Ersatz gibt, wird sich bald zeigen. Am 16. Juni entscheidet der FIS-Vorstand über den definitiven Kalender. Dass dann alle zufrieden sein werden, bleibt jedoch zu bezweifeln. Auch Zenhäusern weiss: «Es allen recht zu machen, ist immer schwierig.»

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