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«Das ist schon nicht so einfach»
22 Starts, 22 Nuller – wann gelingt Grob der Durchbruch?

Die zweifache Junioren-Weltmeisterin Stefanie Grob in der Abfahrt kämpft um ihren ersten Weltcuppunkt. Beim Super-G in St. Moritz verpasste sie diesen kürzlich um nur drei Hundertstel.
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Mathias GermannReporter Sport

Daheim in Weissbad AI funkelt es im Haus der Familie Grob. Sieben Medaillen hat Stefanie Grob (21) bei Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen. Dreimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze. Zufall ist das nicht, natürlich nicht. Dennoch wartet die 1.58 m grosse Athletin im Weltcup noch immer auf den Durchbruch.

22 Mal startete sie in der höchsten Ski-Kategorie und ging 22 Mal leer aus. Brutal. «Das ist schon nicht so einfach. Ich würde gerne in die Punkteränge reinfahren», sagt sie.

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Der Weg an die Weltspitze ist steinig: Alpin-Direktor Hans Flatscher beim Gespräch mit Ski-Talent Stefanie Grob.
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Am letzten Sonntag beim Super-G in St. Moritz GR wäre es fast so weit gewesen. Grob landete auf dem 31. Platz, ihr fehlten drei Hundertstel zum ersten Weltcuppunkt. «Ich ärgere mich, denn es wäre mehr möglich gewesen. Dennoch finde ich meine Entwicklung gut. Ich muss mir einfach Zeit geben und mich technisch verbessern, dann klappts irgendwann.»

Interviews? «Nicht mein Lieblingsfach»

Grob sieht sich weiterhin als Riesenslalom-Fahrerin, obwohl sie zweifache Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt (2023 und 2025) ist und dank guter Europacup-Leistungen einen Fixplatz im Super-G-Weltcup hat. Stressen lässt sie sich nicht. Nicht mehr?

Grob gibt zu, dass der Rummel im Weltcup ihr zu Beginn Mühe machte. «Da liess ich mich schon beeindrucken. Ich stand auf einmal mit den Weltbesten am Hang und schaute, was sie tun.» Auch die mediale Aufmerksamkeit war befremdlich. «Ich bin jetzt ruhiger bei Interviews, aber mein Lieblingsfach sind sie weiterhin nicht», meint sie schmunzelnd.

Die Medaillen bei den Junioren sind für Grob Nutzen und Schaden. Sie motivieren, wecken aber Erwartungen. Der Sprung bis zum Weltcup ist gross. Auf oberster Ski-Stufe weht ein anderer, rauerer Wind. Hier ist Grob ein No-Name und hat wegen ihrer hohen Startnummer oft eine schlechtere Piste.

«Ich hadere nicht. Es gibt einige Talente in einem ähnlichen Alter, die derzeit brillieren. Zrinka Ljutic, Emma Aicher, Lara Colturi. Aber bei einigen dauerts halt länger», sagt sie.

Auf keinen Fall verzweifeln

Es gab auch früher Talente, deren Durchbruch länger dauerte. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Corinne Suter (30) fuhr in ihren ersten 18 Weltcuprennen ein Pünktchen heraus. Speed-Grossmeister Beat Feuz (38) schaffte es im Europacup nie aufs Podest.

Und Grob? Sie fuhr am Mittwoch und Donnerstag im Europacup von St. Moritz in der Abfahrt auf die Ränge 2 und 7 – so gut war sie in dieser Disziplin noch nie.

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