Darum gehts
- Trauergottesdienst für verstorbenen Skifahrer Matteo Franzoso in Sestriere
- Familie, Freunde und Athleten nehmen Abschied
- Seine Mutter und Freundin gedenken mit emotionalen Worten
Am 15. September, einen Tag vor seinem 26. Geburtstag, ist Matteo Franzoso an den Folgen eines schweren Trainingssturzes gestorben. Seither trägt der Ski-Sport Trauer. Vor allem die Athleten, die während des Unglücks ebenfalls in Chile weilten, leiden. So etwa sein Teamkollege Christof Innerhofer (40). Er sprach davon, nicht mehr schlafen zu können und postete auf Instagram ein Foto, das ihn tränenüberströmt zeigt.
Tränen dürften bei ihm auch am Dienstagnachmittag geflossen sein. In Sestriere (It) haben Familie und Freunde von Franzoso Abschied genommen. Innerhofer hatte angekündigt, bei dem Staatsbegräbnis dabei zu sein. Auch andere italienische Ski-Stars wie Mattia Casse (35) oder hochrangige Politiker wie Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti (58) oder Sportminister Andrea Abodi (65) waren unter den Trauergästen. Der italienische Wintersportverband FISI hat für den Tag alle Aktivitäten ausgesetzt.
Während des öffentlichen Gottesdienstes nimmt Mama Olga mit emotionalen Worten Abschied von ihrem Sohn. «Als Kind hast du von den Olympischen Spielen geträumt und warst kurz davor, diesen Traum zu verwirklichen», sagt sie gemäss italienischen Medien. Und fügt an: «Du bist unser Held. Für mich hast du Olympia schon gewonnen.» Sie betont, wie stolz sie und sein Vater auf ihn sind und bittet ihn: «Fahr weiter Ski, mein Lieber. Sie warten auf dich im Paradies.» Und hat vor allem eine Hoffnung: Dass sein Tod nicht umsonst war, sondern dazu beitragen wird, «diesen wunderschönen Sport mit mehr Sicherheit auszuüben».
Freundin mit emotionalem Posting
Diese Hoffnung hat auch Elena Lorenzi. Sie weiss, was Familie Franzoso durchmacht, ihre Tochter Matilde (†19) ist letzten Oktober ebenfalls tödlich verunglückt. Am meisten ärgert sie, dass «Matildes Opfer nichts gebracht hat. Vielleicht sind jetzt ein paar mehr Menschen aufgewacht.»
Besonders hart ist der Abschied auch für Franzosos Freundin Alice Vanni. Auf Instagram gedenkt sie ihrer Liebe. «Der Tod ist nichts. Ich bin nur auf die andere Seite gegangen, als wäre ich im Nebenzimmer versteckt», wählt sie Worte, frei zitiert nach dem britischen Theologen Henry Scott Holland (1847–1918). Sie sagt, dass es ihr den Atem verschlägt in dem Wissen, «dass du im Nebenzimmer bist und nicht hier bei mir, um den Weg zu gehen, den wir gemeinsam gewählt haben». Dazu postet Vanni eine Reihe Fotos, die ihre Liebe dokumentieren und zeigen, wie glücklich das Paar war. Sie verspricht: «Ich werde dich und unsere Liebe beschützen, heute, morgen und für immer.»