Darum gehts
- Marco Odermatt verlängert Vertrag mit Stöckli bis 2030
- Wie es begann: Freund lieh jungem Odermatt seine Stöckli-Ski
- 45 Weltcupsiege, vier grosse und neun kleine Kristallkugeln mit Stöckli-Ski
«Für mich war die Entscheidung einfach: Stöckli ist wie eine Familie.» So wird Marco Odermatt (28) in der Medienmitteilung des Skiherstellers zitiert, in der die Vertragsverlängerung bis 2030 bekannt gegeben wird. Die weitere Zusammenarbeit sei eine Selbstverständlichkeit – kein Wunder, bei dieser Erfolgsbeziehung.
Seit 2010 trägt der Nidwaldner die Latten der Luzerner Firma unter den Füssen. Bedeutet: Sämtliche Erfolge im Weltcup hat der 28-Jährige auch seinem Material zu verdanken.
Vier grosse und neun kleine Kristallkugeln, dreimal WM- und einmal Olympia-Gold und 45 Weltcupsiege sind das bisherige Resultat der «Symbiose», wie Stöckli-CEO Marc Gläser die Zusammenarbeit anlässlich einer Pressekonferenz im April nannte.
Dank Freund zu Stöckli gefunden
Da erzählte der Super-Athlet auch, wie alles begann. Denn in den frühen Kinderjahren schnallte sich Odermatt Rossignol-Ski an. Mit der Zeit beschlich ihn allerdings das Gefühl, dass er damit kaum vom Fleck komme. Also habe er mal die Stöckli-Ski seines Freundes Kean Mathis ausgeliehen. «Ich war im Training plötzlich 1,5 Sekunden schneller.» Grund genug, das Paar auch für ein anstehendes Rennen zu benutzen: «Ich habe das Rennen gewonnen. Es war das beste Rennen der ganzen Saison. Und seitdem fahre ich Stöckli.»
War ein Markenwechsel je Thema? Höchstwahrscheinlich nicht, obwohl der Schweizer bei einem anderen Hersteller womöglich sogar mehr Geld geboten bekommen hätte. «Diese Nähe und das Vertrauen geben mir die Sicherheit, mich voll auf den Sport zu konzentrieren», wird Odermatt in der Medienmitteilung zitiert.
Schon im April betonte er, dass ein Wechsel der Skimarke einen Athleten verändern könne: «Ich habe mir einen Fahrstil angeeignet, den unter anderem das Material vorgibt.»
Stöckli erfreut sich an «Odi-Hype»
Auch aus der anderen Perspektive ist die Wertschätzung riesig. Gläser erfreut sich an Odermatt als einem «perfekten Markenbotschafter für Stöckli» und betont die «bemerkenswerte Persönlichkeit» des Superstars. Der Hype um das Schweizer Aushängeschild macht sich bei Stöckli natürlich bemerkbar, vor allem beim Nachwuchs, wie Gläser Anfang Jahr dem «Tagesanzeiger» erzählte: «Fährt ein Kind Stöckli, ist die Chance gross, dass es auch in Zukunft auf unsere Ski setzt.»
Immer wieder gabs in den letzten Wochen und Monaten Getuschel darüber, dass Odermatt aufgrund seiner hohen Kadenz an Rennen in drei Disziplinen ein verfrühtes Karriereende in Betracht ziehen könnte. Die Vertragsverlängerung ist nun ein klares Statement: Odermatt will weitermachen – mindestens bis 2030. «Gemeinsam haben wir schon viel erreicht – und ich bin überzeugt, dass noch viele Erfolge folgen werden.» Den nächsten könnte es bereits am Sonntag beim Riesenslalom in Sölden geben.