«Es fühlt sich an, als hätte die Reise erst gestartet»
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Odermatt verlängert Vertrag:«Es fühlt sich an, als hätte die Reise erst gestartet»

Nach Gerede um frühen Rücktritt
Grosser Skideal für Odermatt – was dieser über seine Zukunft aussagt

Marco Odermatt unterschreibt kurz vor seinem ersten Wettkampf im Olympiawinter einen ganz besonderen Kontrakt.
Publiziert: 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 12:05 Uhr
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Marco Odermatt setzt wenige Tage vor dem Start in den Olympiawinter ein besonderes Zeichen.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Marco Odermatt verlängert seinen Vertrag mit Stöckli bis 2030
  • Odermatt zeigt eine beeindruckende Leistung in der Saisonvorbereitung in Chile
  • Ivo Zihlmann wird neuer Speed-Servicemann für Odermatt im Olympiawinter
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Im Zusammenhang mit Marco Odermatt gibt es seit einigen Jahren ein heisses Gerücht. Ein paar Insider behaupten immer wieder, dass der Ausnahmeathlet aus dem Kanton Nidwalden nicht zuletzt wegen eines besonders hohen Energieverschleisses seine Karriere ähnlich früh beenden werde wie Pirmin Zurbriggen damals. Zur Erinnerung: Der Walliser ist 1990 kurz nach seinem 27. Geburtstag in den sportlichen Ruhestand getreten.

Odermatt hat im letzten Frühling zum vierten Mal die grosse Kristallkugel gewonnen und zelebrierte vor knapp zwei Wochen sein 28. Wiegenfest. Müssen wir uns tatsächlich Sorgen machen, dass Odermatt im Falle eines Abfahrtstriumphs auf der Streif und des Gewinns von Olympiagold in der Abfahrt im nächsten Frühling aufhört, weil er sämtliche alpinen Major-Titel gewonnen hat? Der Mann mit 45 Einzelweltcupsiegen hat bis jetzt nie eine glasklare Antwort gegeben, wenn er nach der geplanten Dauer seines sportlichen Schaffens gefragt wurde. Doch fünf Tage vor dem Weltcupauftakt in Sölden setzt der amtierende Super-G-Weltmeister in Form eines neuen Deals mit seinem Skiausrüster Stöckli ein deutliches Zeichen.

Der neue Vertrag

Im Normalfall handeln im Alpin-Zirkus die Athleten mit ihren Ausrüstern Verträge aus, die zwei Jahre dauern. Odermatt hat zusammen mit seinem Manager Michael Schiendorfer seinen Kontrakt mit dem Entlebucher Skiproduzenten aber bis ins Jahr 2030 verlängert. Somit ist klar, dass der Jahrhundertathlet vom Vierwaldstättersee seine Rennfahrerkarriere mindestens bis zu seinem 33. Lebensjahr fortsetzen will.

Das sagt Odermatt zur Vertragsverlängerung

Die Verlängerung sei eine Selbstverständlichkeit, wie Odermatt in der Medienmitteilung von Stöckli zitiert wird: «Für mich war die Entscheidung einfach: Stöckli ist wie eine Familie. Ich weiss, dass ich mich jederzeit auf das Material und die Menschen dahinter verlassen kann. Diese Nähe und das Vertrauen geben mir die Sicherheit, mich voll auf den Sport zu konzentrieren. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht – und ich bin überzeugt, dass noch viele Erfolge folgen werden.»

Die Verlängerung sei eine Selbstverständlichkeit, wie Odermatt in der Medienmitteilung von Stöckli zitiert wird: «Für mich war die Entscheidung einfach: Stöckli ist wie eine Familie. Ich weiss, dass ich mich jederzeit auf das Material und die Menschen dahinter verlassen kann. Diese Nähe und das Vertrauen geben mir die Sicherheit, mich voll auf den Sport zu konzentrieren. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht – und ich bin überzeugt, dass noch viele Erfolge folgen werden.»

Stöckli-Rennchef Marc Gisin registriert das mit grosser Freude. «Ich kann mir in meiner Position nichts Besseres als die Zusammenarbeit mit Marco vorstellen. Obwohl er zu den grössten Kalibern in der Geschichte dieses Sports gehört, ist er im Umgang gänzlich unkompliziert», sagt Marc Gisin. Und verrät die Gründe für seine Schwärmerei: «Er ist äusserst geradlinig und erweist seinen Mitarbeitern sehr viel Wertschätzung. Er sagt aber auch in aller Deutlichkeit, wenn ihm etwas nicht passt. Ich schätze auch diese Eigenschaft enorm, schliesslich kann man nur dann Fortschritte erzielen, wenn Probleme deutlich angesprochen werden.»

Geniale Vorbereitung

Probleme hat es in der Vorbereitung auf die neue Saison nur wenige gegeben. «Die letzten Monate sind für uns nahezu perfekt verlaufen», bestätigt Odermatts Riesen-Trainer Helmut Krug. «Vor allem in Chile hatten wir während drei Wochen geniale Bedingungen, die Marco voll ausgenutzt hat. Er ist auf einem extrem hohen Niveau Ski gefahren.»

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Verblüfft hat Odermatt seinen Erfolgstrainer auch unmittelbar nach der Rückreise aus Chile. «Nach dem intensiven Skicamp in El Colorado und La Parva habe ich mir gedacht, dass auch Marco für ein paar Tage die Füsse baumeln lassen würde. Aber als ich ihn kurz nach der Rückkehr in die Heimat anrief, war er im Ausdauertraining schon wieder voll am Limit. Das ist genau das, was den Odi von einem grossen Teil der Konkurrenz abhebt», sagt Krug.

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Odermatts neuer «Speed-Chef»

Eine Neuerung gibt es im Olympiawinter im Odermatt-Team. Bis letzten Frühling war der Vorarlberger Chris Lödler der Hauptverantwortliche für den Skiservice des Riesenslalom-Olympiasiegers. Weil Lödler aus familiären Gründen weniger Dienstreisen absolvieren will, hat Stöckli-Rennchef Gisin, der 2016 und 2018 auf der berüchtigten Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel auf den fünften Rang geschossen war, den Entlebucher Ivo Zihlmann zu Odermatts alleinigen Speed-Servicemann ernannt. Lödler wird den vierfachen Schweizer Sportler des Jahres weiterhin im Riesenslalom betreuen.

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