Darum gehts
- Aleksander Aamodt Kilde feiert emotionales Comeback
- Bei seiner Verlobten Mikaela Shiffrin fliessen im Ziel die Tränen
- Kilde spricht nach seiner Fahrt von einem Traum
684 Tage – so lange ist es her, seit Aleksander Aamodt Kilde (33) letztmals ein Weltcuprennen bestritten hat. Am 13. Januar 2024 landete er im Ziel-S der Lauberhorn-Abfahrt in den Fangnetzen, zog sich eine tiefe Schnittwunde in der Wade zu und kugelte sich die Schulter aus.
Nun ist der Norweger zurück. Und sorgt beim Super-G in Copper Mountain (USA) für emotionale Minuten. Mit Startnummer 22 geht er ins Rennen. Bei seiner Verlobten Mikaela Shiffrin (30) fliessen schon vor seinem Start die Tränen. Gebannt verfolgt sie mit den anderen Zuschauern seine Fahrt und jubelt ausgelassen, als er im Ziel ankommt.
1,25 Sekunden beträgt sein Rückstand auf Sieger Marco Odermatt (28) – eine Zeit, die für Rang 24 reicht und zur Nebensache wird. Viel wichtiger ist, dass Kilde wieder da ist. Lange hat er für sein Comeback gekämpft, musste einen Rückschlag wegstecken, als ihm plötzlich eine Infektion in der Schulter zu schaffen machte. Trotzdem hat er nicht aufgegeben.
«Wahnsinn, es war so schön»
Noch Anfang Oktober sagte er, seine Schulter sei erst zu 80 Prozent bereit. Auch jetzt ist die Beweglichkeit noch nicht wieder voll da. «Ich werde wohl für immer eingeschränkt bleiben», sagt er im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Aber er sei dankbar, wieder fahren zu können. Das merkt man ihm an, als er nach seinem Comeback vors SRF-Mikrofon tritt.
«Wahnsinn, es war so schön – wie ein Traum», sagt er strahlend. «Ich war die ganze Woche und den ganzen Tag so nervös. Im Ziel gab es viele Emotionen.» Kein Wunder, nach der langen Absenz. Erst im August hatte Kilde einen Comeback-Countdown gestartet – 100 Tage bis Beaver Creek. Denn sein eigentliches Ziel für die Rückkehr waren die Rennen nächste Woche. «Wegen des guten Trainings bin ich jetzt schon gefahren», verrät er ORF. Diesen Entscheid macht er 24 Stunden vor Rennstart öffentlich.
Und sorgt dafür, dass seine Verlobte das Comeback live vor Ort miterleben kann. Denn auch die Frauen fahren an diesem Wochenende in Copper Mountain. «Die Chance zu haben, sein Comeback zu sehen, ist unglaublich», sagt Shiffrin bei SRF. «Als ich ihn am Start sah, dachte ich: ‹Was? Was passiert hier?›» Sie sei unglaublich stolz auf ihn. «Mikaela ist mein Fels», erwidert Kilde. Und gerät ins Schwärmen. «Sie war von Tag 1 dabei. Nicht nur persönlich, sondern auch als Athletin war sie eine Inspiration. Ich bin so glücklich, was ich alles mit ihr teilen kann. Ihre Unterstützung war der Wahnsinn», meint er. Und fügt an: «Ich liebe sie.»