15 Tage künstliche Ernährung
Ski-Legende Collombin über den Kampf gegen den Krebs

Roland Collombin jagt längst keine Bestzeiten mehr. Dafür sieht sich die Ski-Legende einem härteren Gegner gegenüber: Krebs. Nun spricht Collombin über den Kampf gegen die Krankheit.
Publiziert: 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 15:36 Uhr
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Roland Collombin macht eine harte Zeit durch.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • Roland Collombin kämpft gegen Krebs
  • Zuletzt verbrachte er nach einer Operation drei Wochen im Spital
  • 1972 holte er Olympia-Silber, beendete Karriere mit 24 Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Roland Collombin (74, acht Weltcupsiege) ist eine der wildesten Figuren, die der Schweizer Skirennsport je hatte. Er war nie einer Party abgeneigt, lieferte sich packende Duelle mit Bernhard Russi (76) und musste nach zwei schweren Stürzen die Karriere mit 24 Jahren beenden. Und das drei Jahre, nachdem er 1972 hinter Russi Olympia-Silber in der Abfahrt gewonnen hatte.

Aus der Rivalität auf der Piste ist eine Freundschaft daneben geworden. Noch heute haben die beiden Ski-Legenden Kontakt. So erfährt Russi auch lange vor der Öffentlichkeit, dass Collombin gegen einen neuen Gegner kämpft. Er ist an Krebs erkrankt.

Krebs bei Ski-Legende! Russi über Collombins Erkrankung
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Wie Ex-Rivale damit umgeht:Krebs bei Ski-Legende! Russi über Collombins Erkrankung

Die Diagnose erhielt der Walliser, als er wegen Problemen im Hals zum Arzt ging. Auch die Leber war befallen. Er akzeptierte die Krankheit sofort, unterzog sich einer Chemotherapie. «Ein Spass war es nicht», sagt Collombin im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Ich war total kaputt und fühlte mich nicht wie ein alter, sondern wie ein uralter Mann.» Aber die Strapazen lohnten sich. Zumindest teilweise. Denn im Hals zeigte die Therapie Wirkung, bei der Leber allerdings nicht.

Drei Wochen Hölle erlebt

Deswegen musste Collombin zuletzt erneut leiden. Er verbrachte drei Wochen im Spital. «Das war die Hölle für mich», erzählt er, «weil ich davon etwa 15 Tage nichts essen und nicht einmal etwas trinken konnte. Ich wurde die ganze Zeit über künstlich ernährt.» Der Grund: Komplikationen mit dem Magen, nachdem ein Leber-Tumor operativ entfernt wurde. Inzwischen geht es Collombin wieder besser, er ist zu Hause im Wallis.

Darauf angesprochen, ob er Angst vor dem Tod hat, sagt er: «Ich habe Angst vor dem Sterben – weil das Leben so wunderschön ist und es nicht enden soll.» Deswegen unterzieht er sich einer weiteren Chemo. Die Ärzte seien optimistisch, auch wenn es keine Garantie gebe – erst recht in seinem Alter.

Wie sehen seine Pläne für die nächsten Monate aus? Neben Nichtstun und Erholung will er sich ab und zu ein Glas Wein gönnen. Zudem wird Collombin im Januar die Skirennen in Kitzbühel (Ö) besuchen. Zuletzt war er trotz Krebserkrankung auch in Wengen BE. Denn: «Für ein Skifest bin ich in jedem Zustand zu haben.»

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