«Der Brünig-Sieg von Wicki hat einen Makel»
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Forrer und Perren einig:«Der Brünig-Sieg von Wicki hat einen Makel»

Knatsch um Bergklassiker
König Forrer sorgt mit Brünig-Aussage für mächtig Zoff

Schwingerkönig Nöldi Forrer zweifelt die «heilige» Brünig-Formel an. Das stört gleich mehrere ehemalige Schwinger. Auch Rekordsieger Geni Hasler schaltet sich ein.
Publiziert: 30.07.2025 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2025 um 12:11 Uhr
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Der Bergklassiker auf dem Brünig ist jedes Jahr ein Highlight der Saison.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Brünig-Schwingfest: Enge Platzverhältnisse sorgen für Diskussionen über Teilnehmerzahl
  • Rekordsieger Geni Hasler und andere verteidigen die traditionelle Brünig-Formel
  • 120 Schwinger dürfen teilnehmen, 50 aus jedem der beiden organisierenden Teilverbände
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Von den sechs Bergfesten sticht der Brünig gleich aus mehreren Gründen besonders hervor. Da wären zum einen die engen Platzverhältnisse. Am Sonntag bildete sich vor dem Frauen-WC eine derart lange Schlange, dass sich die Schwinger hindurchkämpfen mussten. Die Frauen standen direkt vor ihrer Garderobentür. 

Was für viele den speziellen Charme des Bergklassikers ausmacht, ist für andere ein grosses Ärgernis. «Es war mir immer viel zu eng», sagte König Nöldi Forrer in der vorletzten Folge des Blick-Schwing-Podcasts «Hoselupf». Seine jüngsten Äusserungen trieben den bereits verärgerten Traditionalisten endgültig die Zornesröte ins Gesicht. 

Rekordsieger liebte die spezielle Stimmung

Forrer zweifelt die «heilige» Brünig-Formel an. Es ist das einzige Bergfest, bei dem 120 Schwinger teilnehmen dürfen. «Sonst hat es überall nur 90 Schwinger. Das könnte man auch auf dem Brünig so machen», findet Forrer. «Der Bergklassiker würde dadurch an Attraktivität gewinnen. Weil die Kränze dann noch begehrter wären.»

Von dieser Idee hält der fünffache Brünig-Triumphator Geni Hasler nichts. «Lasst den Brünig so, wie er ist! Dadurch haben auch jüngere Schwinger die Chance, einen Kranz zu gewinnen. Das kann für sie eine riesige Motivation sein», so der Rekordsieger des legendären Bergfestes.

Die engen Platzverhältnisse waren für Hasler zudem nie ein Problem. «Mir hat das sogar gefallen. Die Stimmung beflügelte mich.» Ähnlich erging es dem siebenfachen Brünig-Kranzer Gregor Rohrer. Bereits als Kind besuchte er mit seinem Vater den Bergklassiker. «Das war für mich einer der Höhepunkte im Jahr. Ich träumte davon, einmal dort unten um den Kranz zu kämpfen.» 

Mehrere Argumente für Brünig-Formel

Von Forrers Äusserung hält Rohrer genauso wenig wie Hasler. Für den dreifachen Eidgenossen sprechen gleich mehrere Dinge gegen eine Teilnehmer-Kürzung. Da wäre zum einen der Fakt, dass der Brünig das einzige Bergfest ist, welches von zwei Teilverbänden organisiert wird. «Deshalb haben die Innerschweizer genauso wie die Berner das Anrecht, 50 Schwinger zu stellen», sagt Rohrer. 

Normalerweise nehmen 50 Schwinger des austragenden Teilverbandes teil und je 20 Schwinger der beiden eingeladenen Teilverbände. Rohrer verteidigt die spezielle Brünig-Formel auch deshalb, weil dadurch Schwinger Bergluft schnuppern können, die sonst chancenlos wären. «Eine Teilnahme auf dem Brünig kann ihnen unheimlich viel Energie geben. Dadurch wollen sie weiter hart an sich arbeiten.» 

Schwingerkönig sprach ein Machtwort

Rohrer erinnert zudem an ein Versprechen des ehemaligen Obmanns Ernst Schläpfer. Der zweifache Schwingerkönig forderte das OK vor Jahren auf, die Sägemehlringe entsprechend dem Reglement zu vergrössern. Zudem wurde die Anzahl der Schwinger von 130 auf 120 reduziert. «Danach sagte Schläpfer: ‹Jetzt lassen wir euch in Ruhe.› So soll es auch bleiben», fordert Rohrer. 

Schliesslich würden die Platzprobleme mit weniger Schwingern genauso bestehen. «Es kommen auch dann mehrere Tausend Zuschauer, welche die WC-Anlagen überlasten.» Dem stimmt der dreifache NOS-Champion Urs Bürgler zu. Auch er will am bewährten System festhalten. «Genau das macht den Brünig so speziell.»

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