Darum gehts
- Isabella Figi krönte Schwingerkönig Armon Orlik am ESAF
- Figi ist Landwirtin und mit dem Schwingsport aufgewachsen
- 22-jährige Glarnerin verbrachte dreimal einen Sommer auf der Alp
Die Krönung zum Schwingerkönig war nicht nur für Armon Orlik (30) etwas ganz Besonderes. Auch Isabella Figi (22) wird diesen Moment nie vergessen. Und das, obwohl sie keinen speziellen Bezug zum neuen Titelträger hatte.
Seit Sonntagabend besteht jedoch eine kleine Verbindung zwischen den beiden. Schliesslich war es Figi, die dem Bündner das Eichenlaub auf den Kopf legen durfte.
«Den König zu krönen, war für mich eine unglaubliche Ehre», erklärt sie danach. Erst am Sonntag wurde per Los entschieden, welche Ehrendame diesen Akt vollziehen darf. «Als ich meinen Namen sah, konnte ich es nicht glauben.»
Traumjob bereits früh gefunden
Mit Figi durfte eine Frau den König krönen, welche mit dem Nationalsport gross geworden ist. Schon als Baby im Bauch ihrer Mutter sei sie an Schwingfesten dabei gewesen. Damals stand noch ihr Vater im Sägemehl, mittlerweile kämpft ihr Bruder um die begehrten Kränze.
Aufgewachsen ist sie mit drei kleineren Geschwistern in Luchsingen GL auf einem Bauernhof. Dadurch fand sie bereits früh ihren Traumberuf. «Ich wollte schon immer Landwirtin werden, um später den Betrieb meiner Eltern zu übernehmen», erklärt Figi. Doch zuerst absolvierte sie in Netstal eine Lehre als Bäckerin und Konditorin. «Die Eltern meinten, ich soll zuvor etwas anderes lernen.» Direkt nach Lehrabschluss begann sie mit der Ausbildung zur Landwirtin.
Diese hat die Glarnerin im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen. Nun ist sie bei ihrem Onkel in Elm angestellt. Diesen Sommer verbrachte Figi zum dritten Mal auf einer Alp. «Dort verfolge ich jeweils mit meinem Chef die Schwingfeste – vorausgesetzt wir haben Empfang.» Für ihre Aufgabe als Ehrendame stieg sie ins Tal hinunter.
Nervös war sie nur kurz
Bereits zweimal durfte Figi am Glarner-Bündner in die Rolle als Ehrendame schlüpfen. Das sei aber nicht mit dem ESAF zu vergleichen. «Das sind zwei Welten», sagt sie. Nebst vielen schönen Begegnungen brauchten die letzten Wochen und Tage auch eine Menge Energie. «Wir waren vom Morgen früh bis Abend spät auf den Beinen. Das geht nicht spurlos an einem vorbei.»
Während der Krönung war die Müdigkeit aber wie weggeblasen. Beim Einmarsch in die riesige Arena strahlte Figi. «Nervös wurde ich erst, als ich alleine aufstehen durfte, um Armon den Kranz auf den Kopf zulegen.» Um die Eindrücke zu verarbeiten und für einmal etwas länger zu schlafen, erhielt sie den Montag frei. «Dann geht es wieder auf die Alp.» Der perfekte Ort, um nach dem ganzen Rummel wieder zur Ruhe zu kommen.