«So etwas habe ich noch nie gesehen»
Schwinger Lüscher verblüfft nach Verletzung

Sinisha Lüscher hat sich auf dem Weissenstein mehrfach den Finger ausgerenkt. Jetzt kann er bereits wieder mit den besten Schwingern mithalten. Seine Ergotherapeutin kann es nicht glauben.
Publiziert: 07:53 Uhr
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Er blieb die Ruhe selbst: Sinisha Lüscher wehrte sich am Boden gekonnt gegen Fabian Staudenmann.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Sinisha Lüscher überzeugt am Nordwestschweizer Schwingfest das Publikum
  • Lüscher kämpfte trotz einer Verletzung – seine Ergotherapeutin war überrascht
  • In weniger als drei Wochen strebt er seinen ersten Eidgenössischen Kranz an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Sinisha Lüscher (19) überzeugte am Nordwestschweizer Schwingfest nicht nur mit seiner Leistung. Das Publikum feierte ihn für seine aussergewöhnliche Lockerheit. Statt sich nach den Kämpfen zurückzuziehen, blieb er dieses Mal mitten im Festgetümmel. Lüscher lachte und machte Sprüche.

Die gute Laune kam nicht von ungefähr. Einmal mehr deutete der KV-Absolvent sein gewaltiges Potenzial an. Lüscher stellte sensationell gegen Top-Favorit Fabian Staudenmann (25). «Es war ein brutal harter Fight. Fabian lässt einen am Boden nicht in Ruhe.» Die beiden greifen auch in den Trainings regelmässig zusammen.

Für Lüscher ist der Berner Königsfavorit eine Inspiration, was diesen Moment noch spezieller machte. Am Abend durfte er sich den Kranz aufsetzen lassen. Neben dem Kampfgeist beeindruckte Lüscher mit seiner schier unglaublichen Leidensfähigkeit. 

Ergotherapeutin positiv überrascht

Keinen Monat ist es her, seit er sich auf dem Weissenstein den kleinen Finger auskugelte. «Ich habe ihn mehrfach selbst wieder eingerenkt», so Lüscher. Die Verletzung zwang ihn zur Absage des Bergklassikers auf dem Brünig. Zwei Wochen später stand er bereits wieder wettkampfmässig im Sägemehl.

Für seine Ergotherapeutin ein «kleines Wunder». Lüscher erzählte ihr, dass er noch mehrere Kämpfe mit dem ausgerenkten Finger bestritt. Das konnte sie nicht glauben: «Da müsste viel mehr kaputt sein. So etwas habe ich noch nie gesehen.»

Lüscher beisst auf die Zähne

Um den Finger zu schonen, erhielt Lüscher eine Schiene. Während der Kämpfe im Sägemehl setzt er auf eine spezielle Tape-Konstruktion. Diese hat ihm eine ehemalige Spitzenvolleyballerin aus der Bundesliga gezeigt. Sie fixiert den kleinen Finger so am Ringfinger, dass es Lüscher beim Greifen nicht gross behindert. «Ich bin unglaublich dankbar, dass ich auf so tolle Leute zählen kann», sagt Lüscher. 

Die Verletzung spürt er aber trotzdem. «Es schmerzt teilweise. Aber da muss ich einfach durch.» Sein grosses Ziel ist schliesslich nicht mehr weit entfernt. In weniger als drei Wochen strebt Lüscher am ESAF seinen ersten eidgenössischen Kranz an. 

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