Darum gehts
- Matthias Sempach erinnert sich an seinen verstorbenen Trainer Jean-Pierre Egger
- Egger führte Sempach zum Schwingerkönigstitel und blieb ein guter Freund
- Sempach trainierte mit Olympiasiegerin Valerie Adams unter Eggers Leitung
Am Anfang der Zusammenarbeit zwischen Matthias Sempach (39) und Jean-Pierre Egger (†81) stand ein Traum. «Ich erzählte ihm, dass ich Schwingerkönig werden will», erinnert sich der Berner. Obwohl Egger keine Sportler mehr trainieren wollte, nahm er sich Sempach an und führte ihn an die Spitze.
Gemeinsam jubelten sie 2013 in Burgdorf BE über den Schwingerkönigstitel. Auch nach dem Karriereende von Sempach blieben die beiden in Kontakt. Ab sofort muss der Landwirt ohne seinen Freund und Förderer auskommen. «Die Nachricht von seinem Tod macht mich sehr traurig. Jean-Pierre war ein ganz toller Mensch. Eine riesige Legende. Ich habe jede Minute mit ihm genossen.»
Trainingsgruppe mit einer Olympiasiegerin
Aus dem Nichts kam die Meldung für Sempach aber nicht. Er besuchte seinen ehemaligen Trainer letzte Woche. «Leider wurde Jean-Pierre immer wie schwächer. Ich bin aber froh, dass ich ihm noch einmal Danke sagen konnte. Seine letzten Worte werde ich nie mehr vergessen. Er sagte: ‹Tschau Mätthu›.»
An die gemeinsamen Trainings denkt Sempach gerne zurück. Egger trug jeweils eine Stoppuhr bei sich. «Er überliess nichts dem Zufall. Bei den Schnellkraftübungen schaute er ganz genau auf die Zeit.» Egger trainierte eine Zeit lang neben Sempach auch die Kugelstoss-Olympiasiegerin Valerie Adams.
Die beiden pushten sich gegenseitig ans Limit und darüber hinaus. «Eine bessere Trainingsgruppe als diese hätte ich mir nicht wünschen können.» Dank Egger fand Sempach auch seinen passenden Mentaltrainer: «Jean-Pierre hat sich sehr väterlich um mich gekümmert. Das werde ich ihm nie vergessen.»