Darum gehts
- Am ESAF in Mollis kam der Schwingerkönig erstmals nicht aus dem Schlussgang
- Deshalb fordert der zweifache Schwägalp-Sieger Burkhalter eine Änderung im Regelwerk
- Gemäss ihm sollten alle Szenarien nidergeschrieben werden – keine Willkür mehr
Diese Antwort überraschte selbst den erfahrenen SRF-Reporter Marc Lüscher. Als er am Sonntagmorgen Stefan Burkhalter (51) fragt, ob es endlich wieder einen Nordostschweizer König gebe, meinte der zweifache Schwägalp-Sieger: «Ich glaube, es gibt gar keinen König. Was machen wir, wenn der Schlussgang gestellt endet und wir drei Sieger haben?»
Ein Horrorszenario, das letztlich in einer etwas abgeschwächten Form tatsächlich eintraf. Im Schlussgang neutralisierten sich die Teamkollegen Samuel Giger und Werner Schlegel. Der Zentralvorstand vergab deshalb den Königstitel erstmals an einen dritten Mann, der gar nicht im Schlussgang stand.
Ein historischer Entscheid, der Burkhalter wie viele andere Schwing-Fans verwirrte.
Verband will nichts ändern
Auf seinem Hof in Homburg TG machte er sich in den letzten Tagen intensiv darüber Gedanken. Und kam zum Schluss: «Ich hätte den Königstitel nicht vergeben. Für mich muss der Titelträger aus dem Schlussgang kommen. Auch deshalb, weil das in Zukunft nun immer zu Diskussionen führen wird.»
Vor 130 Jahren fand das erste Eidgenössische statt, doch einen König wie Armon Orlik gab es noch nie. Der Grund: Der Bündner stand gar nicht im Schlussgang. Das war bisher Bedingung für den Königstitel, der eben nicht automatisch dem Festsieger gebührt. Der Titel wird formal vom ESV-Zentralvorstand verliehen – unter Berücksichtigung weicher Faktoren. Etwa dem Urteil, ob man der Krone auch wirklich würdig sei. Für den Fall, dass es im Schlussgang zu keiner Entscheidung kommt, gab es bisher die Option, dass es gar keinen König gibt. Dann sind einer oder mehrere Punktgleiche nur Erstgekrönte. Zuletzt gab es 1950 ein ESAF ohne König, weil der Schlussgang keine Entscheidung brachte. Jetzt ist diese Tradition gefallen, weil Orlik als Punktebester abschloss, man ihn aber auch ohne Schlussgang als königswürdig betrachtete.
Vor 130 Jahren fand das erste Eidgenössische statt, doch einen König wie Armon Orlik gab es noch nie. Der Grund: Der Bündner stand gar nicht im Schlussgang. Das war bisher Bedingung für den Königstitel, der eben nicht automatisch dem Festsieger gebührt. Der Titel wird formal vom ESV-Zentralvorstand verliehen – unter Berücksichtigung weicher Faktoren. Etwa dem Urteil, ob man der Krone auch wirklich würdig sei. Für den Fall, dass es im Schlussgang zu keiner Entscheidung kommt, gab es bisher die Option, dass es gar keinen König gibt. Dann sind einer oder mehrere Punktgleiche nur Erstgekrönte. Zuletzt gab es 1950 ein ESAF ohne König, weil der Schlussgang keine Entscheidung brachte. Jetzt ist diese Tradition gefallen, weil Orlik als Punktebester abschloss, man ihn aber auch ohne Schlussgang als königswürdig betrachtete.
Bis anhin sei es klar gewesen, dass nur einer der beiden Schlussgang-Teilnehmer zum neuen König gekrönt werden könne. «Ab sofort wird jeder Teilverband bei einer ähnlichen Situation auf dieses Beispiel verweisen.» Deshalb fordert Burkhalter, dass alle denkbaren Szenarien und ihre Konsequenzen im Regelwerk niedergeschrieben werden. «Dann ist allen klar, was Sache ist. Sonst wird einmal so entschieden und beim nächsten Mal ganz anders.»
Der Verband lässt auf Blick-Anfrage ausrichten, dass eine solche Änderung nicht vorgesehen ist. «Es wird auch in Zukunft so sein, dass der Zentralvorstand über die Vergabe des Königstitels entscheidet.» In Mollis GL erachteten sie Armon Orlik als würdigen König. Dieser Meinung ist auch Burkhalter. «Er hat das total verdient und ich mag ihm das von Herzen gönnen.»