Darum gehts
- Matthias Herger und Alex Schuler beenden ihre Schwingkarrieren beim Tessiner Kantonalen
- Joel Wicki und Roger Rychen lassen ihre Zukunft im Schwingsport offen
- Insgesamt elf Eidgenossen haben in diesem Jahr ihre Karriere beendet
Beim Tessiner Kantonalen hat am Samstag der zweifache Eidgenosse Matthias Herger (30) seine Zwilchhosen an den Nagel gehängt und sich in Schwing-Rente verabschiedet. Er sollte nicht der einzige Innerschweizer bleiben, der letztmals im Einsatz stand.
Denn nach der Rangverkündigung setzt auch Alex Schuler (33) einen Schlussstrich unter seine Karriere. «Der Abschied stand schon vor dem Schwingfest fest», sagt er ohne viel Aufhebens gegenüber schlussgang.ch. Und fügt an: «Es passt so, wie es ist.»
Besonders freut Schuler, dass es noch einmal mit einem Kranzgewinn geklappt hat. Das Tessiner Kantonale beendet er mit vier Siegen, einer Niederlage (gegen den späteren Festsieger Joel Wicki) und einem Gestellten auf Rang fünf. Ein versöhnlicher Abschluss für den Schwyzer. Denn seit Mai 2024 hatte er kein Schwingfest mehr mit Eichenlaub auf dem Kopf verlassen, auch fürs ESAF in Mollis GL wurde er nicht aufgeboten. Schuler geht als zweifacher Eidgenosse und hat insgesamt 34 Kränze zu Hause. Einen Kranzfestsieg konnte er nie feiern. Sein Bestresultat ist Rang 2 beim Schwyzer Kantonalen 2017.
Schuler und Herger sind bei weitem nicht die ersten Eidgenossen, die in diesem Jahr ihre Karrieren beendet haben. Mit Mike Müllestein, Christian Schuler, Pirmin Reichmuth, Patrick Räbmatter, Kilian von Weissenfluh, Remo Käser, Stefan Gäumann, Florian Gnägi und Fritz Ramseier haben dies vor ihnen schon neun weitere getan.
Duo lässt Zukunft offen
Ob weitere folgen? Zumindest lässt ein Duo vorerst seine Zukunft offen. Joel Wicki (28), der König von 2022, sagt nach seinem Triumph im Tessin zu Blick: «Jetzt gehe ich erstmal auf die Jagd, dann schaue ich weiter.» Später führt er auf Instagram aus: «Nach diesem schönen Erfolg werde ich mir nun etwas Zeit lassen, um mir Gedanken über meine Zukunft im aktiven Schwingsport zu machen.»
Ähnlich klingt es bei Roger Rychen (33). Der Glarner, der die ganze Saison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, nagt noch immer an der ESAF-Enttäuschung. «Wie viel hätte mir doch ein vierter eidgenössischer Kranzgewinn zu Hause bedeutet», schreibt er auf Instagram. Gefehlt hat nur ein Viertelpunkt. Womöglich war es dennoch seine Abschiedsvorstellung. Denn Rychen fügt an: «Ob und wie es für mich im Schwingsport weiter geht, wird die kommende Zeit zeigen ...»