Darum gehts
- Der Gabentempel am ESAF ensteht – und enthält spektakuläre Preise
- Insgesamt hat er einen Wert von rund einer Million Franken
- Am Freitag wird der Gabentempel in Mollis GL eröffnet
Nichts zieht an seinem ESAF so viele Leute an wie der Gabentempel. Am Freitagabend wird der Publikumsmagnet eröffnet. Schon jetzt steht fest: Die Schwinger und Steinstösser dürfen sich auf spektakuläre Preise freuen. Blick hat sich am Dienstag bei den Aufbauarbeiten umgeschaut.
Was sofort ins Auge sticht, ist der Standort des Gabentempels. Er befindet sich unterhalb des 21 Meter hohen und 182 Tonnen schweren Holzmunis. Und wird von diesem quasi beschützt. Für die wertvollen Preise sind jedoch auch effektivere Sicherheitsmassnahmen wie eine Alarmanlage nötig.
Tränen beim Sohn von König Stucki
Schliesslich hat der Gabentempel einen Wert von rund einer Million Franken. Was nicht erstaunt, wenn man einen Blick in den Holzbau wirft. Nicht zu übersehen ist der rote Suzuki mit einem Wert von ungefähr 20'000 Franken. Neben dem Auto aufgereiht sind mehrere Motorräder.
Etwas weiter entfernt stehen zwei Whirlpools. Die in der Vergangenheit schon für Tränen gesorgt haben. Am Berner Kantonalen 2018 war der damals fünfjährige Sohn von Schwingerkönig Christian Stucki (40) überhaupt nicht einverstanden mit der Entscheidung seines Vaters. Weil er als Zweitplatzierter nicht wie zuvor familienintern abgemacht den bereitgestellten Whirlpool als Preis wählte, sondern sich für ein Rind entschied.
Ebenfalls mehrfach im Gabentempel vertreten sind Betten. Eines davon ist mit 10'000 Franken besonders wertvoll. «Unser Ziel war es, jedem Schwinger eine würdige Gabe im vierstelligen Bereich mitzugeben. Das haben wir erreicht», sagt Gabenchef Jean-Claude Leuba.
Mehrere sehr spezielle Gaben
Dabei mussten sie einen guten Mix finden. Um abschätzen zu können, was wie stark gefragt ist, hörten sie sich in der Szene um. «Viele Schwinger schätzen nach wie vor eine von Hand gefertigte Treichel. Das ist ein Andenken für die Ewigkeit. In unserem Gabentempel stehen die schönsten Treichel des Landes.»
Andere Schwinger bevorzugen Alltagsgegenstände. Weil sie gerade an einem Hausbau sind und beispielsweise einen Waschturm oder eine Soundanlage gut gebrauchen können. Deshalb hat es neben den traditionellen Sachen auch noch Velos, Waschmaschinen, einen Grill, ein Fussballtor – und ein WC. Was bestimmt in der Kategorie der kuriosesten Gaben ganz weit oben ist.
Gabenchef Leuba nennt aber noch andere Dinge, die ebenfalls aussergewöhnlich sind. «Die Schwinger können Heubelüftungsroste gewinnen oder ein grosses Wildbienenhaus. Auch ein Gutschein eines Treuhandbüros wird man im Gabentempel finden.»
Luxusproblem für die Verantwortlichen
Die Verantwortlichen profitierten bei der Suche nach Preisen vom immer noch anhaltenden Schwing-Boom. Wobei es bei der Spende von Gaben zwei Gruppen gab. «Für Schwingfans ist es eine Ehre, eine Gabe beizusteuern – und eine Freude zu sehen, wer sie mit nach Hause nimmt.»
Dann gebe es aber auch noch die Business-Seite. «Für viele Firmen ist der Gabentempel eine Plattform, um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen.» Entsprechend gross war das Interesse von dieser Seite etwas zum Grossanlass beizusteuern. «Am Ende mussten wir ein paar Gaben ablehnen – wir hatten bereits genug beisammen.»
Beim Anblick des riesigen Gabentempels wird sich der eine oder andere Schwinger bei der Auswahl schwertun. Deutlich leichter hat es da der Schwingerkönig. Der muss sich nur entscheiden, ob er Siegermuni «Zibu» behalten will oder den entsprechenden Geldbetrag.