Kein Partykönig mehr
Der radikale Lebenswandel von Königsanwärter Ott

Spätestens seit seinem Sieg am Nordwestschweizer gehört Damian Ott zu den heissesten Königsfavoriten. Um am ESAF so gut wie nur möglich zu sein, hat er sich ein spezielles Verbot auferlegt.
Publiziert: 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 13:20 Uhr
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Der Sieg am Nordwestschweizer hat Damian Ott richtig viel Selbstvertrauen gegeben.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Nicola AbtReporter Sport

Dass Damian Ott (25) dereinst ein erfolgreicher Zweikämpfer werden würde, deutete sich bereits in der Schule an. Auf dem Pausenhof raufte er sich regelmässig mit seinen Kameraden. Deshalb schickten ihn seine Eltern schliesslich ins Schwingtraining. Von da an verhielt sich Ott in der Schule vorbildlich. 

Eine Zeit lang liebäugelte er mit einer Laufbahn als Seilzieher. Schliesslich gewann eine seiner fünf Schwestern an den U23-Weltmeisterschaften die Goldmedaille. Dass sich Ott letztlich für den Schwingsport entschied, erwies sich am vergangenen Sonntag einmal mehr als goldrichtig. 

Der Toggenburger triumphierte am Nordwestschweizer Schwingfest. Damit katapultierte sich der Kilchberger-Sieger von 2021 nach ganz weit vorne, wenn es um die Favoriten für den Königstitel geht. Dieser ist auch das erklärte Ziel des gelernten Zimmermanns. Um das zu erreichen, hat er einen beeindruckenden Lebenswandel vollzogen. 

Keine unnötigen Schadstoffe im Körper

Ott gehörte lange zu den Partykönigen der Nordostschweiz. Es kam immer wieder vor, dass der Toggenburger nach einem Schwingfest bis Mitternacht und darüber hinaus im Festzelt blieb. «Früher habe ich sicher die eine oder andere wilde Party gefeiert. Das gehört aber auch dazu», erklärt er. 

Damit ist nun vorübergehend Schluss. Ott hat sich selbst ein Alkohol-Verbot auferlegt. «Während dieser Saison trinke ich keinen Schluck. Man kann es auch lustig haben ohne Alkohol», sagt er lachend. Ott will so gut wie nur möglich zu seinem Körper schauen. Schliesslich soll ihn dieser in Mollis GL nach ganz oben führen. 

Stefan Grünenfelder ist einer, der die Entwicklung von Ott hautnah miterlebte. Er leitet das Medical Team der Nordostschweizer. «Damian ist von einem jungen Athleten zu einem echten Spitzensportler gereift», erklärt er.

Bergklassiker sehr schwach besetzt

Die beiden tauschen sich regelmässig über Themen wie Ernährung und Regeneration aus. «Damian will unbedingt besser werden. Deshalb lebt er heute deutlich professioneller als früher.» Das sei mittlerweile aber auch nötig, um gegen die Besten mitzuhalten. 

Ein letzter Härtest zwei Wochen vor dem ESAF folgt am Sonntag auf der Schwägalp. Wobei der Bergklassiker noch selten so schwach besetzt war wie in diesem Jahr. Die Nordostschweizer warteten vergeblich auf einen echten Gradmesser. Mit Schwingerkönig Joel Wicki, Pirmin Reichmuth und Marcel Bieri haben sich die drei stärksten Gäste gegen eine Teilnahme entschieden. Auch der Bündner Armon Orlik wird fehlen. 

Betreuer erklärt Grund für die vielen Absagen

Die zahlreichen Absagen der Spitzenleute sorgten in gewissen Kreisen für heftiges Kopfschütteln. Auf Facebook zeigten einige Schwingfans kein Verständnis dafür. Es machten Theorien die Runde, dass sich die Königsfavoriten absichtlich aus dem Weg gehen. 

Grünenfelder bewertet solche Kommentare als «reine Provokation». Er kann die Absagen nachvollziehen. Und erklärt auch gleich, was dahintersteckt: «Das hängt mit dem Trainingsplan zusammen. Aktuell absolvieren viele Spitzenschwinger ihre letzten Einheiten mit Maximalgewichten.» 

In einer solchen Phase seien sie gar nicht in der Lage, Spitzenleistungen zu erbringen. «Zudem ist das Verletzungsrisiko erhöht.» Durch die vielen Absagen stehen die Chancen noch besser, dass Ott der nächste Sieg gelingt. Feiern würde er diesen natürlich ohne Alkohol. «Eine richtig wilde Party gibt es erst wieder nach dem ESAF.» Ob er dann auf seinen Königstitel anstossen kann? 

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