Schwinger gehen vor Eidgenössischem ins Höhentraining
0:31
Auf 2000 Metern:Schwinger gehen vor Eidgenössischem ins Höhentraining

Die Radsport-Methode sieht man im Schwingen sonst kaum
Staudenmann geht ungewöhnlichen Weg vor Eidgenössischem

Fabian Staudenmann strebt in knapp zwei Wochen den Königstitel an. Um am ESAF in Top-Form zu sein, hat er sich in die Berge zurückgezogen. Und profitiert dabei von einem Glücksfall.
Publiziert: 12:52 Uhr
|
Aktualisiert: vor 39 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
In der Ruhe liegt die Kraft: Fabian Staudenmann bereitet sich in den Bergen auf das ESAF vor.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Fabian Staudenmann bereitet sich professionell auf das ESAF vor
  • Höhentrainingslager auf der Kleinen Scheidegg mit Schwingerkollegen
  • Tolle Trainingsbedingungen dank dem Berner Schwing-Boss
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1051.JPG
Nicola AbtReporter Sport

Dass Königsfavorit Fabian Staudenmann (25) nichts dem Zufall überlässt, hat er unlängst bewiesen. Am Schwarzsee tauchte der Berner bei knapp 30 Grad mit einer Kühlweste auf. «So muss der Körper etwas weniger Energie für die Regulierung der Körpertemperatur aufwenden», erklärte er damals.

Ein Beispiel, das zeigt, wie professionell Staudenmann den Schwingsport mittlerweile betreibt. Seine unmittelbare ESAF-Vorbereitung unterstreicht das einmal mehr. In dieser Woche weilt der Mathematikstudent auf 2000 Metern über Meer mit seinen Berner Kollegen wie Adrian Walther und Curdin Orlik. 

Auf der Kleinen Scheidegg holt sich der Berner den letzten Kick vor dem Saisonhöhepunkt. Ein Höhentrainingslager, wie man es aus dem Radsport kennt – im Schwingen aber sehr selten sieht. Am Freitag stösst dann das ganze Berner ESAF-Kader zu Staudenmann und Co. 

Spezieller Ort für einen Sägemehlring

Für die optimalen Trainingsbedingungen sorgt Roland Gehrig, der Technische Leiter der Berner. Er hat gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin das Bergrestaurant auf der Kleinen Scheidegg gepachtet – ein Glücksfall. Neben der Verpflegung bieten sie den Schwingern auch eine Übernachtungsmöglichkeit. Um die Kosten möglichst niedrig zu halten, arbeiten sie mit den Jungfraubahnen zusammen, die ihnen die Tickets für die Fahrten sponsern.

Im Schatten von Eiger, Mönch und Jungfrau richtete Gehrig für seine Schützlinge einen grossen Sägemehlring ein. Auf diesem sah der Berner Schwing-Boss Staudenmann bereits trainieren.

Sein Eindruck? «Fäbu wirkt auf mich sehr locker. Er geniesst die Ruhe hier oben. Da kann er noch einmal richtig viel Energie tanken.» Unterstützt wird er dabei auch von seinem Athletiktrainer – König Matthias Glarner. 

Symbolische Wanderung vor dem ESAF

Wenn am Freitag die ganze Mannschaft oben ist, hofft Gehrig auf möglichst viele lustige und gute Gespräche. «Hier können wir als Team weiter zusammenwachsen.» Schliesslich sind die Berner für ihren starken Teamspirit bekannt. Symbolisch werden sie gemeinsam bei einer Wanderung einen Gipfel erklimmen.

In knapp zwei Wochen am ESAF wollen sie dann gemeinsam den Thron besteigen. Seit Kilian Wengers Titelgewinn im Jahr 2010 stellten die Berner vier der fünf Schwingerkönige. In Mollis GL wollen sie wieder jubeln – vielleicht auch dank der speziellen Vorbereitung in der Höhe.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen