Aeschbacher tobt nach kurioser Wertung
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Schwarzsee Schwinget:Aeschbacher tobt nach kurioser Wertung

«Hat mich richtig genervt!»
Aeschbacher erklärt Mega-Ausraster nach Schwarzsee-Sieg

Zum zweiten Mal triumphiert der Berner Matthias Aeschbacher am Schwarzsee. Wenige Stunden vor seinem Sieg tobte der Schwinger wegen eines Kampfrichter-Entscheids.
Publiziert: 22.06.2025 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2025 um 21:11 Uhr
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Matthias Aeschbacher heisst der Sieger am Schwarzsee.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Berner dominieren den Schwarzsee-Schwinget
  • Am Ende jubelte Matthias Aeschbacher über den Festsieg
  • Einige Stunden zuvor nervte er sich über einen Kampfrichter-Entscheid
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Kurz vor dem Mittag erinnert der Schwarzsee-Schwinget eher an ein Berner Kantonales als an ein Bergfest. Die Einteilung lässt gleich zehn Mutzen aufeinander los. Wie bereits auf dem Stoos dominiert die Mannschaft um Teamleader Fabian Staudenmann (25). «Sie waren derart stark, dass uns keine Wahl blieb. Nur so konnten wir das Fest spannend halten», erklärt Einteilungschef Christian Kolly. 

Folgerichtig kommt es dann auch im Schlussgang zu einem Berner Duell. Dieses findet für einmal ohne Königskandidat Staudenmann statt. Der Mathematikstudent reihte sich in die Opferliste von Favoriten-Schreck Andy Signer (22) ein. Der Nordostschweizer stellte im letzten Jahr bereits Unspunnen-Sieger Samuel Giger (27).

Staudenmann muss einen Plan entwickeln

Auch Staudenmann verzweifelte am Milchtechnologen. «Er ist unglaublich wendig und schnell», so der Kilchberg-Sieger. Mit einer Körpergrösse von 1,83 Metern und einem Gewicht von rund 80 Kilo hat Signer keine typische Schwinger-Postur. Dank seiner defensiven Fähigkeiten könnte er am ESAF in Mollis GL den Königsschreck spielen.

Nach dem Ausrutscher im zweiten Gang endete für Staudenmann auch das Duell gegen den Eidgenossen Marcel Räbsamen (24) ergebnislos. Der Maurer war einmal ganz nahe am Resultat. Am Ende rettete sich der Nordostschweizer mirakulös über die Zeit. «Mir wurden meine Defizite aufgezeigt. Das muss ich nun analysieren und mir für die Zukunft einen Plan zurechtlegen», erklärt der Zweitplatzierte. 

Grosser Frust nach Kampfrichter-Entscheidung

Vor Staudenmann steht in der Rangliste nur der Name von Matthias Aeschbacher (33). Nach mehr als einem Jahr ohne Festsieg darf sich der Maurer endlich wieder feiern lassen – zum zweiten Mal am Schwarzsee. Und das wenige Stunden nach einem der heftigsten Ausraster der jüngeren Schwing-Geschichte. Was war passiert?

Nach dem Gestellten im ersten Gang erhält Aeschbacher den dreifachen Kranzgewinner Janik Korrodi (20) zugeteilt. Eine Pflichtaufgabe, die der Berner souverän erfüllt – mit der Maximalnote. Sind sich zumindest alle einig. Schliesslich legte Aeschbacher seinen Gegner in einer Bewegung auf den Rücken. Doch die Kampfrichter sehen das anders. 

Aeschbacher erklärt Ausraster

Sie schreiben nur die Note 9,75 und klauen Aeschbacher damit einen Viertelpunkt. Als dieser am Kampfrichtertisch davon erfährt, verliert er die Fassung. «Was wosch no me? Das regt mi uf so Züg!», schreit Aeschbacher und schmeisst die Zwilchhosen zu Boden. Kurz darauf fliegt auch sein Ohrenschutz. 

Als ihn Blick nach dem Schlussgang-Sieg über Michael Moser (19) darauf anspricht, muss Aeschbacher schmunzeln: «In diesem Moment hat mich das einfach richtig genervt. Ich bin dann eine Runde laufen gegangen und fünf Minuten später war es wieder gut.» Der Berner erklärt kurz darauf, dass er dafür im ersten Gang etwas Glück hatte. «Die Note neun für diesen Gestellten schreiben sicher nicht alle. So ist der Schwingsport. Es gleicht sich alles wieder aus.» 

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Die Schlussrangliste des Schwarzsee Schwinget.
Foto: Screenshot

Während am Schwarzsee die Berner dominierten, waren es am Aargauer Kantonalen die Solothurner. Marius Frank (20) bodigte gleich drei (!) Eidgenossen. Darunter war mit Nick Alpiger ein Königsanwärter. Im Schlussgang bezwang er Andreas Döbeli (27). «So richtig realisiert habe ich es noch nicht, aber es ist schön», sagte er im Siegerinterview. Für Frank war es der erste Triumph an einem Kranzfest. Diesen durfte er gemeinsam mit Sinsha Lüscher (19) feiern, der ebenfalls zum ersten Mal gewann. 

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