Die Schlussgänge
Schwarzsee: Maximal 14 Minuten dauert das finale Duell am Schwarzsee. Die Ausgangslage ist klar. Michael Moser und Matthias Aeschbacher brauchen den Sieg, um das Bergfest für sich zu entscheiden. Ansonsten stehen Fabian Staudenmann und Marcel Räbsamen bereit, sie würden den Triumph erben. Dazu kommt es nicht. Nach zwei Minuten liegt Moser auf dem Rücken. Und Aeschbacher gewinnt den Schwarzsee Schwinget – zum zweiten Mal nach 2019. Dabei hat sein Tag mit viel Ärger begonnen. Im 2. Gang bekommt er für einen Plattwurf gegen Janik Korrodi nur Note 9,75 und versteht die Welt nicht mehr. Er flucht, schleudert seinen Ohrenschutz auf den Boden. Das ist am Ende des Tages alles vergessen.
Aargauer Kantonales: Marius Frank braucht den Sieg, um das Fest zu gewinnen. Entsprechend offensiv geht er ins Duell mit Andreas Döbeli. Sofort greift er an, sucht die schnelle Entscheidung. Und findet sie. Mit Döbeli bodigt er nach Nick Alpiger und Joel Strebel den dritten Eidgenossen an diesem Tag. Der 20-Jährige feiert den ersten Festsieg seiner Karriere. Und weil geteilte Freude doppelte Freude ist, teilt er diesen mit Sinisha Lüscher (19). Auch für ihn ist es eine Premiere.
Die Siegerstimmen
Matthias Aeschbacher bei SRF: «Mosers Lehrmeister bin ich nicht. Er schwingt sehr viel besser als ich. Ich wusste, ein Gestellter bringt mir nichts, das Einzige, was ich kann ist Vollgas drauflos. Ich bin froh, ist es aufgegangen. Ich wusste immer, dass es aufgehen kann, wenn ich einen guten Tag einziehen kann. Es klingt blöd, wenn man von Zwischenjahren spricht, aber vielleicht ist der letzte Biss doch in einem Jahr mit Eidgenössischem da.»
Marius Frank bei Tele M1: «Es ist unbeschreiblich, ist gerade ein bisschen krass. So richtig realisiert habe ichs noch nicht, aber es ist schön. Einen Eidgenossen zu schlagen – daran hab ich geglaubt. Aber gleich drei? Damit habe ich nicht gerechnet. Zum Frühstück gabs keinen Zaubertrank. Ich hab Eier und ein Müesli gegessen. Wir haben den Sieg fast ein bisschen gestohlen (Lüscher und Frank sind Solothurner, Anm.d.Red.).»
Sinisha Lüscher bei Tele M1: «Mega cool, dass es geklappt hat. Auch wenns schade ist, dass ichs nicht im Schlussgang machen konnte. Mitfiebern war nicht so schlimm, ich war überzeugt, dass Frank das Ding holt. Wir feiern bestimmt zusammen, aber wie, weiss ich noch nicht.»
Die Schlussranglisten
Die Titelverteidiger
Letztes Jahr hat am Schwarzsee ein Nordostschweizer gejubelt. Im Schlussgang bodigte Werner Schlegel den Berner Adrian Walther und feierte seinen ersten Sieg bei einem Bergfest. Beide sind heute nicht dabei. Anders beim Aargauer Kantonalen, wo Vorjahressieger Joel Strebel dabei ist. Er gibt nach einjähriger Verletzungspause beim Heimfest das Comeback.
Das letzte Jabadabadu
Patrick Räbmatter ist der Publikumsliebling. Hat er jeweils den Kranz gewonnen, hat er diesen mit einem lauten «Jabadabadu!» gefeiert. Nun erklingt es zum letzten Mal. Am Aargauer Kantonalen bodigt er im 6. Gang unter tosendem Applaus Luis Hasler, der letzte Sieg seiner Karriere. Denn mit dem Heimfest beendet er seine Karriere, der Körper macht nicht mehr mit. Kann er sich zunächst noch zusammenreissen, kann er die Emotionen nicht länger zurückhalten, als seine Erfolge aufgezählt werden. Er verdrückt ein paar Tränchen, dann hängt er die Zwilchhose an den Nagel. Räbmatter verabschiedet sich als zweifacher Eidgenosse mit zwei Kranzfestsiegen und dem Gewinn des 66. Kranzes.
Der Schwerstarbeiter
Hat man Mitte Mai Curdin Orlik gefragt, was er an den kommenden Wochenenden macht, war die Antwort simpel: schwingen. Denn der Sieger des Bündner-Glarner ist ein Schwerstarbeiter. Mit dem Schwarzsee bestreitet er das fünfte Fest am fünften Wochenende in Serie. Und noch ist nicht Pause angesagt. Denn auch am kommenden Wochenende wird er am Oberländischen in die Zwilchhosen steigen. Erst dann gibts etwas Erholung – und zumindest ein Wochenende ohne Schwing-Einsatz.
Das Comeback
Letztes Jahr auf dem Stoos hat sich Joel Strebel das Kreuzband gerissen. Ein Jahr lang hat er hart gearbeitet, um ins Sägemehl zurückzukehren. Und tut das nun bei seinem Heimfest, dem Aargauer Kantonalen. 2024 hat er dort den letzten seiner bisher fünf Kranzfestsiege gefeiert. Er zeigt bei seiner Rückkehr gleich im 1. Gang, dass mit ihm zu rechnen ist, er legt Adrian Odermatt platt auf den Rücken. Am Ende des Tages stehen vier Siege zwei Niederlagen gegenüber. Weil er dreimal die Maximalnote verpasst, fehlt ihm am Ende ein Viertelpunkt für den Kranzgewinn.
Der ungewohnte Look
Viele Schwinger tragen ein Markenzeichen in Form eines besonderen Hemdes. So hat Christian Stucki etwa immer eines in Rot getragen oder Kilian Wenger ein hellblau gestreiftes. Nick Alpiger kennt man indes mit einem beigen Hemd und einem Ohrenschutz. Nicht so dieses Mal am Aargauer Kantonalen. Im 1. Gang trägt er zwar noch Ohrenschutz, dieser scheint aber kaputt zu gehen, denn in der Folge tritt er ohne an. Nicht nur das fällt auf, sondern auch sein Hemd. Denn das ist für einmal dunkelblau. Hat er die beigen mit der falschen Wäsche gewaschen? Nein, er ehrt damit einen Freund und Teamkollegen. Denn Patrick Räbmatter, dessen Markenzeichen eben dieses dunkelblaue Hemd ist, bestreitet das letzte Fest seiner Karriere. Und für ihn trägt Alpiger für einmal Dunkelblau. Eine schöne Geste.
Die Premiere
2021 hat Damian Ott am Schwarzsee gewonnen, vor zwei Jahren hiess der Sieger Fabian Staudenmann. Obwohl die beiden in den letzten Jahren zu den Top-Schwingern gehörten, sind sie bisher noch nie bei einem Kranzfest aufeinandergetroffen. Das ändert sich bei dem Bergfest, das sie beide schon gewinnen konnten, im 1. Gang. Lange dauert die Premiere nicht. Staudenmann entscheidet sie für sich. Abseits von Kranzfesten sind sich die beiden indes doch schon einmal gegenüber gestanden: 2015 beim Nachwuchsschwingertag gab es keinen Sieger.
Die Überraschung
Mit drei Maximalnoten ist Nick Alpiger regelrecht durch den Morgen spaziert. Und im Aargau stellt sich die Frage: Wer kann ihn stoppen? Die Antwort gibts unmittelbar nach dem Mittagessen. Sie lautet: Marius Frank. Der 20-Jährige braucht nur rund eine Minute, um für die grosse Überraschung zu sorgen. Im fünften Duell ist es sein erster Sieg. Und nicht nur das. Der Nicht-Eidgenosse fügt Alpiger die erste Niederlage in diesem Jahr zu.
Der perfekte Morgen
Nick Alpiger ist genauso heiss auf den Festsieg wie sich das Wetter in Menziken AG präsentiert. Von Anfang an ist der Aargauer bei seinem Heimfest fokussiert. Und zeigt den perfekten Morgen. Marcel Bieri, Kaj Hügli und Oliver Hermann – sie alle bodigt er mit Plattwurf. Als einziger Schwinger steht er so zur Halbzeit mit dem Punktemaximum 30,00 da. Am Nachmittag läufts dann allerdings nicht mehr so rund. Er wird von Marius Frank und Sinisha Lüscher aufs Kreuz gelegt und hat mit dem Festsieg nichts mehr zu tun.
Der Pechvogel
Vor zwei Wochen hat der Einsatz von Marcel Bieri keine halbe Minute gedauert. Dann hat seine Nase schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Ellbogen von Adrian Walther gemacht. Und so stark geblutet, dass eine Fortsetzung des Stoos Schwinget nicht möglich war. Gebrochen ist die Nase nicht, er hat eine schmerzhafte Nasenbeinverletzung erlitten, wie er der «Luzerner Zeitung» erklärt. Das hält ihn aber nicht davon ab, am Aargauer Kantonalen teilzunehmen. Und das in einem auffälligen Look. Denn Bieri trägt eine Maske, um die Nase zu schützen. Beim Anschwingen greift er mit Nick Alpiger zusammen. Und wird in letzter Sekunde gebodigt. Beim entscheidenden Schwung schreit der Zuger, unmittelbar nach der Entscheidung eilen Sanitäter herbei und Bieri verlässt das Sägemehl humpelnd. Wenig später wird bekannt, dass er das Fest abbrechen muss. Gegenüber Tele M1 erklärt Bieri, was passiert ist: «Ich wollte zu fest verteidigen und habe dann schon im Fallen ein Krosen im Oberschenkel-/Hüftbereich gehört. Ich hoffe, ich kann bald ein MRI machen. Aber ich denke, die nächsten Feste fallen ins Wasser, das ESAF hoffentlich aber nicht. Es müsste schon etwas Gröberes sein, um das zu verpassen. Und davon gehe ich nicht aus.»
Der Eidgenossen-Schreck
Einmal mehr zeigt Michael Moser sein grosses Talent. In einem Monat wird er 20 Jahre jung, zuletzt triumphierte er am Oberaargauischen. Und bodigt nun am Schwarzsee einen weiteren Eidgenossen. Nachdem er schon die beiden Berner Teamleader Fabian Staudenmann und Adrian Walther, sowie Severin Schwander und zweimal Bernhard Kämpf in dieser Saison bezwungen hat, legt er auch Patrick Gobeli aufs Kreuz. Daneben hat er zweimal gegen einen Eidgenossen gestellt (Curdin Orlik und Michael Ledermann). Ein dritter Gestellter kommt gegen Damian Ott hinzu, ehe sich Moser dann doch wieder einmal einem Eidgenossen geschlagen geben muss. Im Schlussgang muss er sich Matthias Aeschbacher geschlagen geben.
Das Warten geht weiter
Vor 19 Jahren hat letztmals ein Südwestschweizer am Schwarzsee gejubelt. 2006 teilte sich der legendäre Hans-Peter Pellet den Festsieg mit König Matthias Sempach und Mario Thürig. Nur zu gerne würden die Gastgeber diese lange Durststrecke endlich beenden. Aber das gelingt nicht. Einmal mehr müssen sie einem Gast den Sieg überlassen. Bester Südwestschweizer ist am Ende des Tages Lario Kramer auf Rang 4 – ein Punkt hinter Triumphator Aeschbacher.
Die Bedingungen
Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und hohe Temperaturen prägen den Schwing-Sonntag. Schon morgens ist es heiss. Und so verkommt etwa am Schwarzsee der Mann mit dem Feuerwehrschlauch zum heimlichen Helden der Zuschauer. Denn er befeuchtet damit nicht nur das Sägemehl, sondern richtet den Wasserstrahl auch immer wieder Richtung Tribüne. Eine willkommene Erfrischung für die Schwing-Fans.
So gehts weiter
Am kommenden Samstag steigt das Walliser Kantonale. Tags darauf finden das Nordostschweizer und das Oberländische Schwingfest statt.
Der Schwing-Sonntag zum Nachlesen
Aargauer: Duo jubelt gemeinsam
Schlussgang – Auch der zweite Schlussgang heute wird zu einer kurzen Angelegenheit. Marius Frank gibt gegen Andreas Döbeli von Anfang an den Takt an, geht sofort in die Offensive und bodigt ihn nach kurzer Zeit. Damit jubelt er nicht nur alleine. Denn mit ihm gemeinsam gewinnt Sinisha Lüscher das Fest – für beide ist es eine Premiere.
Schwarzsee: Aeschbacher triumphiert
Schlussgang – Nach rund zwei Minuten ist der Schlussgang zwischen Michael Moser und Matthias Aeschbacher entschieden. Der 19-jährige Moser setzt zum Übersprung an, Aeschbacher kontert und feiert den Festsieg.
Aargauer: Lüscher lauert
6. Gang – Sinisha Lüscher gewinnt seinen letzten Kampf gegen Oliver Hermann mit der Maximalnote. Und weil mit Lars Voggensperger gegen Tobias Dünner nicht über einen Gestellten hinaus kommt, ist aus dem punktgleichen Quartett um Schlussgang-Teilnehmer Marius Frank nur noch Lüscher übrig, der in Lauerstellung ist. Heisst: Gewinnt Frank den Schlussgang, gibts zwei Festsieger. Endet das Duell gestellt, erbt Lüscher.
Schwarzsee: Siege für Staudenmann und Räbsamen
6. Gang – Marcel Räbsamen zeigt, wie stark er ist. Gegen Bernhard Kämpf fackelt er nicht lange und holt sich den schnellen Sieg. Auch Fabian Staudenmann braucht nicht lange, um sich gegen Adrian Klossner die Maximalnote notieren zu lassen. Die beiden kommen nun auf 57,75 Punkte. Heisst: Endet der Schlussgang gestellt, erben die beiden den Festsieg.
Aargauer: Zweites Schlussgang-Ticket vergeben
Dass Andreas Döbeli im Schlussgang steht, war bereits fix. Vier potenzielle Gegner sind noch infrage gekommen. Nun ist klar: Er greift mit Marius Frank zusammen. Der 20-Jährige wird für seine starke Leistung belohnt, hat er doch mit Joel Strebel und Nick Alpiger gleich zwei Eidgenossen gebodigt.
Lars Voggensperger trifft auf Tobias Dünner und Oliver Hermann greift mit Sinisha Lüscher zusammen. Patrick Räbmatter bestreitet den letzten Kampf seiner Karriere gegen den Nicht-Kranzer Luis Hasler. Dieser greift seinerseits nach dem ersten Eichenlaub seiner Karriere.
Schwarzsee: Schlussgang steht fest
Bernhard Kämpf hat einen Gegner zugeteilt bekommen. Er greift im 6. Gang mit Marcel Räbsamen zusammen. Damit ist klar: Michael Moser trifft im Schlussgang auf Matthias Aeschbacher.
Schwarzsee: Moser im Schlussgang – Gegner noch offen
5. Gang –Kraftakt von Damian Ott. Bis in die letzte Minute geht sein Duell mit Dominik Gasser, eher er ihn kurz vor Schluss doch noch auf den Rücken legen kann. Für die Maximalnote reichts allerdings nicht. Diese lassen sich Lario Kramer (gegen Stephan von Büren) und Curdin Orlik (gegen Marcel Mösli) notieren. Romain Collaud unterliegt hingegen überraschend Fabian Stucki, während Philipp Roth gegen Nicolas Sturny zwar die Zehn verpasst, aber mit dem Sieg die Pflicht erfüllt. Keinen Sieger gibts zwischen Patrick Gobeli und Martin Roth, die für ihren attraktiven Gestellten mit Note 9,00 belohnt werden. Mario Schneider würde nur zu gerne seine Bergkranz-Sammlung komplettieren. Denn nur der vom Schwarzsee fehlt ihm noch. Er bekommt Fabian Staudenmann vorgesetzt. Lange kann er sich erfolgreich wehren, doch dann landet er doch auf dem Rücken. Der Traum vom Schwarzsee-Kranz ist geplatzt.
Danach fällt Christian Gerber aus dem Rennen um den Schlussgang. Er wird von Samir Leuppi ins Sägemehl befördert. Michael Moser hat anschliessend die Chance, das Ticket für den Schlussgang zu lösen. Gegen Janik Korrodi bekundet er zunächst etwas Mühe. Dann findet er das richtige Rezept und legt ihn platt auf den Rücken. Der 19-Jährige steht im Schlussgang! Wer sein Gegner wird, darum gehts anschliessend im Duell Matthias Aeschbacher gegen Bernhard Kämpf. Erstgenannter setzt sich mit Plattwurf durch. Damit kennt Moser seinen Gegner noch nicht. Denn nun haben Aeschbacher und Kämpf die gleiche Punktzahl. Und die Einteilung entscheidet.
Aargauer: Erstes Schlussgang-Ticket vergeben
5. Gang – Rückschlag für Publikumsliebling Patrick Räbmatter. Von Andreas Döbeli gibts kein Abschiedsgeschenk. Im Gegenteil. Er legt Räbmatter platt auf den Rücken. Damit muss dieser den allerletzten Gang seiner Karriere gewinnen, um den Abschied mit Eichenlaub zu krönen. Luis Hasler, der zuvor seine erste Niederlage kassiert hat, kehrt auf die Erfolgsstrasse zurück. Er bodigt Michael Gander. Joel Strebel setzt sich gegen Sascha Streich durch und Oliver Hermann löst die Aufgabe Timo Gisler mit Bravour. Derweil landet Noe van Messel zum zweiten Mal heute auf dem Rücken. Er muss sich Lars Voggensperger geschlagen geben. Und auch Nick Alpiger landet auf dem Rücken – schon wieder. Auch gegen Nachwuchskönig Sinisha Lüscher hat er nach dem perfekten Morgen überraschend das Nachsehen. Im fünften Duell muss er sich ihm erstmals geschlagen geben. Davor hat Alpiger dreimal gewonnen, einmal haben die beiden gestellt. Ein schwacher Trost dürfte sein, dass ihn die Kampfrichter mit der höheren Note 8,75 belohnen.
Marius Frank zeigt bisher ein ganz starkes Fest, konnte als einziger Schwinger die ersten vier Gänge gewinnen. Nun muss er gegen Jonas Odermatt ran.Und kann sich erstmals nicht durchsetzen. Die beiden stellen. Damit ist klar: Andreas Döbeli steht im Schlussgang. Wer sein Gegner wird, ist offen. Einen halben Punkt hinter ihm liegt das Quartett Lars Voggensperger, Sinisha Lüscher, Marius Frank und Oliver Hermann auf Rang 2. Die Einteilung entscheidet, wer davon den letzten Kampf bestreiten darf. Da Döbeli ein Aargauer ist, fällt Hermann ziemlich sicher raus, da er ebenfalls aus dem Gastgeber-Kanton stammt.
Schwarzsee: Staudenmann spektakulär – Moser stellt gegen Ott
4. Gang – Andy Signer kann dem nächsten Eidgenossen trotzen. Nach Fabian Staudenmann stellt er auch gegen Curdin Orlik. Und dieser Staudenmann sorgt anschliessend für Spektakel. Gegen Marcel Räbsamen ist er mehrfach ganz nah am Sieg, aber der wendige Nordostschweizer kann sich immer wieder befreien, egal wie brenzlig seine Situation ist. Auch mit der Beinschere kann ihn Staudenmann nicht bodigen, der zwischenzeitlich selber an der Niederlage vorbeischrammt. Letztlich endet das Duell gestellt – mit jeweils verdienter Note 9,00. Im Kampf um den Schlussgang erleiden die beiden aber einen empfindlichen Rückschlag.
Ebenfalls keinen Sieger gibts zwischen Lario Kramer und Christian Gerber. Dieser Gang ist aber viel weniger spektakulär als das Duell zuvor. Dafür geht mehrfach ein Raunen durchs Publikum, als Damian Ott und Michael Moser bei der Arbeit sind. Der Grund: Die beiden liefern sich ein packendes Duell. Mal ist Ott nah am Resultat, dann wieder Moser. Beide landen einmal auf dem Rücken – allerdings am Platzrand, sodass der Kampfrichter zurecht das Resultat nicht gibt. Letztlich gibts keinen Sieger – und der 19-jährige Moser wahrt seine weisse Weste gegen Eidgenossen. Gegen sie hat er in diesem Jahr an Kranzfesten noch keinen Gang verloren. Danach ist Bernhard Kämpf an der Reihe. Er hat die Chance, als einziger Schwinger auch den 4. Gang zu gewinnen. Und das tut er. Mit einem Fussstich bringt er auch Mario Schneider platt auf den Rücken. Damit führt er die Rangliste an – 1,25 Punkte vor Michael Moser und 1,5 Punkte vor Christian Gerber und Matthias Aeschbacher, die sich Rang 3 teilen.
Schwarzsee: Siege für Aeschbacher, Leuppi und Schneider
4. Gang – Über den Mittag sind die Zuschauer in den Schatten geflüchtet, nun kehren sie an die Sonne zurück. Und verfolgen aufmerksam die Fortsetzung des Festes. Nachdem Dominik Gasser sich gegen Thomas Burkhalter die Maximalnote hat notieren lassen, greifen Patrick Gobeli und Andrin Poltera zusammen. Sie gehen über die volle Distanz, beide finden das richtige Rezept nicht. Weil sie trotzdem einen unterhaltsamen Gang zeigen, werden sie je mit Note 9,00 belohnt. Gleiches gilt für das Duell Kilian von Weissenfluh gegen Johann Borcard.
Besser machts danach Florian Gnägi, der Christian Hadorn platt aufs Kreuz legt. Auch Matthias Aeschbacher (gegen Paul Tornare), Domenic Schneider (gegen Nicolas Zimmermann) und Samir Leuppi (gegen Sandro Galli) starten siegreich in den Nachmittag. Allerdings nicht mit einem Plattwurf.