Darum gehts
- Unwetter beim Bern-Jurassischen Schwingfest: Zuschauer flüchteten ins Festzelt
- Schwinger mussten trotz Sturm weiterkämpfen, bis Regen zu stark wurde
- Nach 20-minütiger Unterbrechung wurde der 5. Gang ohne Sieger beendet
Lange herrschte am Sonntag Prachtwetter beim Bern-Jurassischen Schwingfest. Entsprechend gut war die Stimmung vor Ort. Bis um circa 15 Uhr. Dann sind innert kürzester Zeit richtig dunkle Wolken über den Sägemehlkreisen in Nods BE aufgezogen.
Es dauerte nur wenige Minuten und auf einmal war es richtig ungemütlich auf dem Gelände des Schwingfests. Starke Windböen fegten über den Platz, Regen setzte ein und kurz darauf flackerten am Himmel auch erste Blitze auf.
Dutzende Zuschauer haben sich sofort ins Festzelt verzogen. Diesen Luxus hatten zwei Schwinger nicht. David Lüthi und Sandro Galli befanden sich mitten in ihrem Duell im 5. Gang. Sie wurden ordentlich eingenässt, immer wieder pfiff ihnen der Wind um die Ohren. Erst vier Minuten später – als der Niederschlag richtig heftig wurde – durften sich auch Lüthi und Galli in Sicherheit bringen. «Es windete wie verrückt. Ich sah, wie die Zuschauer flüchteten und einige Schirme umfielen. Ich flüchtete ins Festzelt. Das war sehr krass. So etwas habe ich noch nie erlebt», beschreibt Lüthi die Situation gegenüber Blick.
«Gab keinen Aufruhr»
Krass war es. Aber war es auch gefährlich?
Fest-Präsident Pierre Reist winkt ab. Er erklärt auf Blick-Anfrage, warum man trotz Hudelwetter noch mit dem Unterbruch zuwartete: «Den Sturm hat niemand richtig kommen sehen. Er war auf einmal da. Am Schluss entscheidet der Kampfrichter.» Die Gründe für die Pause seien letztlich die Luftböen und der extrem starke Regen gewesen.
Die Schwinger hätten damit keine Probleme gehabt. «Schwingen ist ein sehr bodenständiger Sport. Sie waren ruhig und bei Sinnen. Es gab überhaupt keinen Aufruhr», so Reist.
Immerhin: Verletzt wurde bei dem Gewitter niemand. Und als das Unwetter nach einer knappen halben Stunde vorbei war, beendeten Lüthi und Galli ihren Kampf und damit den 5. Gang dann doch noch. Einen Sieger gab es allerdings keinen mehr – das Duell endete gestellt.