Bange Minuten am ESAF
Jetzt spricht der Gegner des verunfallten Schwingers

Der sechste Gang am ESAF wurde von einem schweren Unfall überschattet. Einen Tag danach sind neue Details bekannt.
Publiziert: 01.09.2025 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2025 um 02:37 Uhr
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Schock am Sonntagmorgen: Anthony Fontaine muss minutenlang versorgt werden.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Anthony Fontaine erlitt Verletzung beim Schwingen
  • Er wurde minutenlang im Sägemehlring behandelt
  • Fontaine konnte das Spital auf eigenen Beinen verlassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Es musste das Schlimmste befürchtet werden. Zehn Minuten lang lag Anthony Fontaine (18) im Sägemehl. Helfer verdeckten mit Tüchern die Sicht. Das Drama hautnah miterlebt hat Florian Aellen (30). «Es passierte aus einer normalen Situation heraus. Ich griff mit Innerer Haken an und er fiel Platt auf den Rücken», erinnert sich der Berner am Tag danach. 

Dabei erwischte es Fontaine derart unglücklich am Kopf, dass kurzzeitig die Angst einer möglichen Querschnittlähmung aufkam. Auch Aellen litt mit seinem Gegner des sechsten Ganges mit. «Es ist nie schön, wenn sich ein Kontrahent so verletzt.» Anschliessend an die ersten Behandlungen wurde eine medizinische Nackenstütze aufgepumpt, der Schwinger sorgfältig auf das Ambulanz-Fahrzeug gehievt und langsam abtransportiert. 

Knappe ESAF-Selektion

Weitere Untersuchungen fanden im Spital in Zürich statt. Von dort gab es bereits am Sonntagnachmittag eine erste leichte Entwarnung. «Er spürt seinen ganzen Körper», teilte man Blick mit. Weitere Details folgen nun einen Tag später. 

Christian Kolly, der Technische Leiter der Südwestschweizer, konnte mit Fontaine am Montagmorgen telefonieren. «Bei den Untersuchungen fand man keine schlimmen Schäden», erklärt er. Mit einer Halskrause konnte der Schwinger das Spital auf seinen eigenen Beinen verlassen. «Er hat unter anderem noch etwas Kopfweh. Aber mehrheitlich geht es ihm gut.» 

Bis zum verhängnisvollen Kampf gegen Aellen stand Fontaine bei einem Sieg, zwei Gestellten und zwei Niederlagen. Der zweifache Kranzgewinner konnte sich in diesem Jahr einmal das Eichenlaub sichern. Entsprechend lange stand seine Selektion in der Südwestschweiz auf der Kippe. 

Kranz am Abend verpasst

Letztlich entschieden sich die Verantwortlichen für Fontaine. Im Teenager sehen sie Potenzial. Der kleinste Teilverband ist auch auf guten Nachwuchs angewiesen. Am ESAF gewannen sie nur einen Kranz. Doch viel wichtiger ist ihnen, dass es ihrem Kollegen gut geht.

Auch Gegner Aellen atmet auf. «Ich bin sehr froh, dass es ihm gut geht. Das ist für mich das Wichtigste», sagt er. Der aufwühlende Sieg gegen Fontaine konnte der Berner gut verarbeiten. Kurz darauf bodigte er Philipp Joho. Trotzdem verpasste er am Abend den Kranz. Wie unwichtig eine solche Auszeichnung aber im Vergleich zu anderen Dingen ist, hat er an diesem Tag hautnah miterlebt.

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