Nach dem Gewinn der Silbermedaille über 50 m Delfin erreicht Noè Ponti an den Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur auch über die doppelte Distanz den Final. Am Samstag schwimmt er um seinen ersten Titel auf der Langbahn.
Der Finaleinzug über 100 m Delfin war zumindest auf dem Papier für den Tessiner nur noch Formsache. Doch der 24-Jährige lässt auch in der Praxis die Fakten, beziehungsweise die Zeiten sprechen. In den Vorläufen ist er mit 50,68 Sekunden der Schnellste, ebenso in den Halbfinals mit 50,18. Dabei verpasst er den Schweizer Rekord nur um zwei Hundertstel.
Erster Schweizer WM-Titel möglich
Ponti ist am Samstag der Favorit auf die Goldmedaille. Es wäre für ihn und die Schweiz der erste Weltmeistertitel auf der Langbahn. Der Tessiner muss aber ein perfektes Rennen liefern, denn drei Konkurrenten sitzen ihm im Nacken: Josh Liendo aus Kanada (50,24), Maxime Grousset (50,25 – der Franzose schnappte Ponti über 50 m Delfin Gold weg) und Ilya Kharun (50,39), wie Liendo ein Kanadier.
«Ich habe nun einen guten Speed, deshalb fühlen sich die ersten 50 m einfacher an», erklärt Ponti. «Nach vier Tagen Pause war es nicht so einfach, wieder in den Rhythmus zu kommen, aber ich bin ziemlich gut geschwommen.»
Mityukov verpasst WM-Medaille deutlich
Roman Mityukov verpasst hingegen an der Langbahn-WM in Singapur über 200 m Rücken die angestrebte Medaille. Der Genfer verfehlt den Schweizer Rekord um sieben Zehntel und wird Siebter. Er hat sich mehr erhofft und zugetraut.
Gold geht an den Olympiasieger Hubert Kos (1:53,19). Der Ungar lag für den Schweizer ebenso ausser Reichweite wie der Südafrikaner Pieter Coetze (1:53,36). Aber Bronze von Yohann Ndoye-Brouard aus Frankreich (1:54,62) wäre drin gelegen. Für diesen Podestplatz hätte Mityukov seinen Rekord vom Donnerstag (1:54,83) nochmals um zwei Zehntel senken müssen.
Der Schweizer schien zunächst auf Kurs zu sein und wurde bei der Wende als Fünfter, dann als Sechster gestoppt. In der zweiten Rennhälfte konnte der 25-Jährige sein Stehvermögen und die Endschnelligkeit nicht wie gewohnt ausspielen. Im Gegenteil: Er verlor sogar noch einige Positionen.
Mityukov hätte sich zum dritten Mal eine WM-Medaille umhängen lassen. Der Olympia-Dritte von Paris 2024 holte 2023 in Fukuoka Bronze und vor einem Jahr in Doha Silber. Nun aber brachte ihm der 1. August kein Glück. Für den Genfer ist dieses Datum nicht nur mit dem Nationalfeiertag verknüpft, sondern auch mit dem Bronze-Coup an den Olympischen Spielen.