Darum gehts
- Muriel Furrer (†18) verstarb nach einem Rad-Unfall bei der WM 2024
- Ihre Eltern suchen mithilfe eines Anwalts noch immer nach der Wahrheit
- Bis Furrer entdeckt wurde, dauerte es rund 100 Minuten
Vor 14 Monaten wurde Muriel Furrer mit erst 18 Jahren aus dem Leben gerissen. Das Schweizer Talent starb an den Folgen eines Sturzes an der Rad-WM.
Noch immer suchen ihre Eltern Christine und Reto Furrer nach Antworten. Auch wenn diese ihre Tochter nicht zurückbringen werden, wie sie im Gespräch mit CH Media sagen. Aber Christine Furrer meint: «Uns ist es ein Anliegen, dass festgestellt wird, wer seine Pflicht erfüllt hat und wer vielleicht seine Verantwortung nicht wahrgenommen hat.»
Ihr Mann betont, dass es nicht um Schuldzuweisungen gehe. Aber man könne nicht unter den Tisch kehren, dass eine Athletin so lange unentdeckt blieb und ihre Bergung so lange dauerte. Furrers wollen nur eines: Klarheit.
Knapp 100 Minuten unentdeckt
Nach ihrem Sturz liegt Muriel Furrer knapp 100 Minuten alleine und schwerstverletzt im Wald. Gefunden wird sie durch Zufall. Wieso hat sie niemand vorher gesehen? Das lässt den Eltern keine Ruhe. Seit Frühling 2025 liegt ein erstes medizinisches Gutachten vor. Weder Staatsanwaltschaft noch Familie geben preis, was darin steht.
Aber Furrers reichen die Erkenntnisse nicht, sie wollen, dass der Unfallhergang weiter untersucht wird, erklären sie gegenüber CH Media. Mithilfe eines Anwalts kämpfen sie um die Wahrheit. Sie wollen wissen, wieso der Unfall so spät bemerkt wurde und warum die Bergung derart lange dauerte. «Zudem wissen wir nicht, ob das Sicherheitskonzept an der WM ausreichend war.»
Familie bleibt dem Radsport verbunden
Allerdings ist derzeit unklar, ob die Staatsanwaltschaft weitere Untersuchungshandlungen vornimmt. Wegen der laufenden Untersuchung darf die Zürcher Staatsanwaltschaft keine Informationen rausgeben, wie sie gegenüber CH Media mitteilt. Erwartet wird ein Verfahrensabschluss im ersten Quartal 2026.
Obwohl der Radsport ihnen die Tochter genommen hat, sind Furrers weiter ein Teil davon. Vater Reto hilft in ihrem früheren Team als Betreuer. «Dadurch fühle ich mich mit ihr verbunden.» Und seine Frau fügt an: «Ihr Geist lebt in all diesen Athletinnen weiter. Deshalb zieht es uns zurück zu den Rennen.»