Darum gehts
- Noah Dettwiler bleibt nach schwerem Unfall in kritischem Zustand
- Dettwilers Familie ist in Kuala Lumpur und unterstützt ihn vor Ort
- Neben Dettwiler musste auch Weltmeister Rueda (19) wiederbelebt werden
Die Töff-Welt bangt am Tag nach dem verheerenden Unfall auf der GP-Rennstrecke in Malaysia weiterhin um Noah Dettwiler (20). Die Kernbotschaft aus dem Spital von Kuala Lumpur macht aber ein kleines bisschen Mut, denn sie lautet: «Noah ist stabil, aber sein Zustand ist weiterhin ernst.» Das sagt der spanische MotoGP-Chefarzt Angel Charte gegenüber der spanischen Sportzeitung «As» und deckt sich mit Blick-Informationen.
Auch Dettwilers französisches CIP-KTM-Team meldet am frühen Montagnachmittag in einem Statement: «Noah hat in den letzten Stunden mehrere Operationen gehabt, die alle gut verlaufen sind. Gemäss den behandelnden Ärzten ist sein Zustand stabil, bleibt aber kritisch.»
WM-Chefarzt Charte ist nicht mehr direkt in die Behandlung involviert. Er traf den Journalisten der «As» am Flughafen, wo er in einem Interview Einblick in die Situation des schwer gestürzten Schweizer Rennfahrers gab.
Die Familie ist in Kuala Lumpur eingetroffen
«Die Operationen haben ihn stabilisiert, aber es ist immer noch kritisch», sagt der Rennarzt der Töff-WM über Dettwilers Lage auf der Intensivstation. Er werde künstlich beatmet, allerdings auf einem niedrigen Level. Charte schildert, dass die sogenannte Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz) das Hauptproblem sei. In der Not-OP am Sonntag sei Dettwiler ausserdem die schwer verletzte Milz entfernt worden. Sonst seien im Bauchraum keine weiteren Verletzungen festgestellt worden.
Auf Blick-Anfrage verweist Dettwilers Management auf die Mitteilung des Rennstalls und bestätigt die Aussagen des MotoGP-Arztes nicht, dementiert sie aber auch nicht.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Mittlerweile ist Dettwilers Familie mit den Eltern Nicole und Andy sowie Schwester Noëlle in Kuala Lumpur eingetroffen und stehen Noah vor Ort bei.
Auch Rueda musste wiederbelebt werden
MotoGP-Arzt Charte war bei der Erstrettung an der Rennstrecke im Ärzteteam dabei und enthüllt ein weiteres erschreckendes Detail des unfassbaren Unfalls in der Moto3-Besichtigungsrunde. Denn neben dem Solothurner habe auch Weltmeister Jose Antonio Rueda (19), der den langsam fahrenden Dettwiler übersah und ihm mit voller Wucht ins Heck krachte, noch an der Unfallstelle wiederbelebt werden müssen.
Doch beim Spanier konnte schon am Sonntag Entwarnung gegeben werden. Denn Rueda ist transportfähig für die Rückkehr nach Europa. Charte sagt: «Leichtes Schädeltrauma, Brusttrauma und einen Handbruch. Er wird in meinem Krankenhaus (Quirón Dexeus in Barcelona, d.Red) operiert und 24 bis 48 Stunden unter Beobachtung stehen.»