Trauriges Töff-Saisonende in Jerez
Auf Dominique Aegerter wartet eine Karriere-Zäsur

Töff-Rennfahrer Dominique Aegerter steht vor einem Wendepunkt in seiner Karriere. Nach dem Aus in der Superbike-WM könnte der zweifache Supersport-Weltmeister 2026 in diese Klasse zurückkehren. Verhandlungen mit Kawasaki laufen.
Publiziert: 14:37 Uhr
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Dominique Aegerter: Abschied nach drei Jahren aus seiner geliebten Superbike-WM.
Foto: Waldemar Da Rin/freshfocus

Darum gehts

  • Dominique Aegerter verabschiedet sich tränenreich von der Superbike-WM
  • Aegerter wird wohl 2026 in die Supersport-WM zurückkehren
  • In der Supersport-WM gewann Aegerter 27 von 44 Rennen
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist ein tränenreicher Abschied. Dominique Aegerter (35) muss sich immer wieder die feuchten Augen reiben, als er und sein GRT-Yamaha-Team in der Boxengasse von Jerez für Erinnerungsfotos posieren.

Es ist für den Berner nicht nur ein Abschied vom italienischen Rennstall. Es ist auch ein schwerer Abschied nach drei Jahren aus der Superbike-WM. Und traurig ist es für Aegerter auch, weil er dieses Wochenende in Jerez nur für Fotos nochmals auf seinen Töff sitzen darf – wegen seines frisch operierten Mittelhandbruchs bekam Aegerter Startverbot für das Saisonfinale in Spanien. 

Jetzt wartet auf den Töff-Routinier einmal mehr eine Zäsur in seiner bewegten Karriere. Lange hoffte der Rennprofi aus Rohrbach BE, dass es trotz ausbleibender Vertragsverlängerung bei GRT-Yamaha für ihn in seiner geliebten Superbike-WM weitergehen kann. Ohne Erfolg.

Schwer vermittelbar als Schweizer

Es ist eine bittere Erkenntnis: Der 35-jährige Aegerter aus dem für viele Töff-Hersteller und Sponsoren unbedeutenden Schweizer Markt und mit dem Anspruch, fürs Rennfahren bezahlt zu werden, ist auf dem Fahrer-Markt schwer vermittelbar. Aber die Wahrheit ist auch, dass er sich nach einem starken Superbike-Debütjahr mit zwei Podestplätzen dann doch zu wenig stark profilieren konnte.

Das erste von drei Jahren blieb das beste, auch weil die Konkurrenzfähigkeit seiner Yamaha immer mehr abnahm. Und dann kam 2024 noch die schwere Verletzung von einem Mountainbike-Downhill-Crash dazu.

Schillernde Vergangenheit in der wenig beachteten Supersport-WM

Was bringt die Zukunft? Aegerter hat trotz Zwangsabschied in der Superbike-WM längst klargemacht, dass das Karriereende kein Thema ist. Nun deutet vieles darauf hin, dass er ab 2026 wieder zum Siegfahrer wird. Allerdings nur in der Supersport-WM. Das ist die Meisterschaft unterhalb der Königsklasse mit kleineren 600-ccm-Motoren, in der Aegerter 2021 und 2022 dominierte und zweimal den WM-Titel abräumte. 

In seinen beiden Supersport-WM-Jahren gewann Aegerter 27 seiner 44 Rennen. Mit dieser Bilanz machte sich der Schweizer für Kawasaki interessant, auch wenn ihn sein bisheriger Arbeitgeber Yamaha gerne auch in der Langstrecken-WM sehen würde. Der Wermutstropfen: In der Schweiz sind diese Rennen kaum im Fernsehen zu sehen. 

Manager Kevin Aegerter weilt an diesem Wochenende ebenfalls in Jerez und bestätigt die laufenden Gespräche. Die Verhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Eine Rückkehr in die elektrische MotoE, in der Aegerter 2022 ebenfalls den WM-Titel gewann, war indes kein Thema mehr, da diese Serie eingestellt wird.

Neben Aegerter verlässt übrigens auch der neue und alte Weltmeister Toprak Razgatlioglu (29) die Superbike-WM: Der Türke wechselt in die MotoGP. 

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