Darum gehts
- Noah Dettwilers Zukunft in der MotoGP-Welt ist ungewiss
- Solothurner kämpft um seine letzte Chance in der Moto3-Klasse
- In 31 Grands Prix konnte Dettwiler nur einmal Punkte holen
So langsam, aber sicher müssen sich die Töff-Fans definitiv mit dem Gedanken anfreunden, dass ab 2026 kein Schweizer Pilot mehr in der MotoGP-Welt unterwegs ist. Denn bei Noah Dettwiler (20), der in seinem zweiten Jahr in der kleinen Moto3-Klasse als einziger Schweizer am WM-Start ist, ist die weitere Zukunft höchst ungewiss.
Der Solothurner mit dem Basler Herzen und Wohnsitz in Spanien konnte 2025 noch keine Argumente liefern, dass ihm sein aktuelles CIP-KTM-Team oder ein anderer Rennstall nächstes Jahr nochmals eine Chance gibt. Der Moto3-Pilot steht noch immer bei null WM-Punkten.
Keine neue Offerte in Sicht
Dettwilers Manager David Kriech geht allmählich die Zeit aus, denn die neuen Verträge werden im Normalfall bis Anfang Herbst festgezurrt. «Wir müssen realistisch sein. Die Situation ist nicht einfach, und die Zeit drängt», sagt Kriech. Auch wenn die Saison noch bis in den November dauert, fährt Töff-Talent Dettwiler schon jetzt um seine letzte Chance. Sollte sich eine Möglichkeit auftun, müsste Kriech auch noch bei den Sponsoren das nötige Mitgift-Paket schnüren.
Um nochmals auf den Zug im Transfermarkt aufzuspringen, müssen jetzt Punkte her. Am besten bereits an diesem Wochenende in Spielberg, wo Dettwiler vor zwei Jahren mit einer Wildcard ein hoffnungsvolles WM-Debüt gab. Doch in mittlerweile 31 Grands Prix konnte Dettwiler nur im Frühling 2024 in Austin einmal in die Punkte fahren. Dieses Jahr besonders brutal: Teamkollege Scott Ogden (21) hat schon 39 Punkte und eine Pole-Position geholt.
Zwar liess der Solothurner vor allem in nassen Trainings mehrfach sein Talent aufblitzen. Aber ihm fehlt ein Befreiungsschlag am Renntag. Viel zu oft verpasst Dettwiler in der Startphase der hektischen Moto3-Rennen den Anschluss an die entscheidenden Fahrerpulks.
Es droht wieder – wie die beiden Jahre nach dem Rücktritt von Tom Lüthi Ende 2021 – eine Töff-WM ohne Schweizer Stammpilot. Neben Dettwiler konnte sich auch der Kreuzlinger Lenoxx Phommara (18) in seinen beiden Ersatzfahrer-Einsätzen zuletzt nicht aufdrängen für einen künftigen GP-Job.