Zurück an magischem Ort
Wie bei Mujinga Kambundji alles schieflief – und im Coup endete

Nach missratenen Freiluft-Saisonstart gibt Mujinga Kambundji (32) beim Diamond-League-Meeting in Katar am Freitag ihr Comeback. Am Ort, wo sie den bemerkenswertesten Erfolg ihrer Karriere feierte.
Publiziert: 16.05.2025 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2025 um 14:01 Uhr
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Spezielle Erinnerungen: Mit Kamel und Bronzemedaille schloss Kambundji 2019 sensationell eine turbulente Saison ab.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Mujinga Kambundji spricht vor der Diamond League in Doha
  • Doha? Ein ganz spezieller Platz in ihrer Medaillensammlung
  • Ausführlich blickt sie darauf zurück, was damals alles schiefging
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

An diesem Ort kann Mujinga Kambundji (32) alle verblüffen!

Der Übertritt in die Freiluft-Saison lief bei der Hallen-Weltmeisterin vom März schief. Aber noch viel schiefer lief es bei Kambundji vor sechs Jahren – bevor sie in Katar den bemerkenswertesten Erfolg ihrer Karriere feierte. Nun ist die Bernerin zurück an dem Ort, wo sie 2019 im WM-Final zu Bronze stürmte und ihre Eltern auf der Tribüne zum Hüpfen brachte. Ein gutes Omen?

«Bin immer noch froh über die Abreise»

Blick erreicht Kambundji am Donnerstagmorgen in Doha. Die Bernerin ist am Vortag des Diamond-League-Meetings selbstverständlich schon da. «Es hat gut getan, wieder einmal ein bisschen auszuschlafen», lacht sie am anderen Ende der Leitung. Auf der dritten Asien-Reise in zwei Monaten fühlt sie sich wieder fit.

Diamond-League-Saison 2025

Nächste Meetings

16.5. – Doha (Katar; mit M. Kambundji, Reais, Lobalu)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich

Bisherige Meetings

26.4. – Xiamen (China): M. Kambundji (200m, 9.).
3.5. – Shanghai: keine Schweizer.

Preisgeld

Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).

Nächste Meetings

16.5. – Doha (Katar; mit M. Kambundji, Reais, Lobalu)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich

Bisherige Meetings

26.4. – Xiamen (China): M. Kambundji (200m, 9.).
3.5. – Shanghai: keine Schweizer.

Preisgeld

Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).

Die zweite China-Reise des Jahres nach dem Hallen-WM-Titel musste Kambundji im April frühzeitig nach einem von zwei Meetings abbrechen, weil sie zuerst krank war und dann geschwächt beim Auftakt in Xiamen Letzte wurde. «Ich bin immer noch froh, bin ich wieder abgereist, danach konnte ich eine Woche lang fast nicht trainieren.»

Wie aus einem Flop-Jahr ein Grosserfolg wurde

Kein Vergleich aber zu 2019 vor dem Bronze-Coup an der WM. «Dieser Erfolg damals war für mich der extremste von allen, weil davor alles schiefgegangen war», sagt Kambundji jetzt. Was viele nicht wissen: Nach der Hallensaison 2019 ohne EM-Medaille riss sie sich auch noch die Bänder.

Die Zeit war turbulent, gleich zweimal wechselte sie ihren Trainer. Coach Steve Fudge (En) sei menschlich top gewesen, brachte sie aber nicht weiter. Die Alarmglocken läuteten, Kambundji setzte sich eine Deadline im Juli 2019 – und zog die Reissleine.

Auch für ihren Trainer und Freund wars überwältigend

Es war der Moment, an dem Florian Clivaz (30) – bereits da ihr Freund – verstärkt als Trainer ins Spiel kam. Trotz klarer Aufwärtstendenz war zum WM-Auftakt vieles ein Flop. Vor dem Abflug hatte Kambundji etwas Schlechtes gegessen. Das Hotel war miserabel, anders als jetzt. Den WM-Final über 100 m verpasste sie wegen Tausendstelsekunden.

Drei Tage später lief sie über 200 m zum Bronze-Coup. «Auch für mich war es emotional die krasseste Medaille», sagt Clivaz zu Blick. Er fieberte weit entfernt im Wallis mit. Erst ein Jahr zuvor hatte er mit Leichtathletik-Kollege Lukas Wieland das Management-Unternehmen gegründet, das jetzt zahlreiche Schweizer und internationale Stars betreut. Plötzlich war der damals 25-Jährige Freund, Trainer und Manager der WM-Podestläuferin.

Clivaz warnt übrigens: «Ich erwarte noch keine Bestzeiten von Mujinga in Doha. Es ist eine coole Chance, dort anzutreten, aber das Aufbautraining für die Freiluft-Saison ist noch zu fest in den Beinen.» Doch die Vergangenheit lehrt: In Katar scheint auch mit schlechten Vorzeichen vieles möglich. Und: Hier holte Schwester Ditaji (22) letztes Jahr ihren ersten und bisher einzigen Diamond-League-Sieg.

«Es lief leider nicht so, wie ich wollte»
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Kambundji vor drei Wochen:«Es lief leider nicht so, wie ich wollte»
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