Nach 0:3-Pleite in Norwegen
«Nationaler Notstand» – Italien droht dritte verpasste WM in Serie

Bei der italienischen Nationalmannschaft brennt es bereits nach dem ersten Spiel der WM-Quali lichterloh. Die Azzurri drohen, erneut die Endrunde zu verpassen. Die Medien rufen den Notstand aus und zählen Trainer Luciano Spalletti an.
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Enttäuscht ziehen die Italiener nach der 0:3-Klatsche in Oslo von dannen.
Foto: IMAGO/IPA Sport
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Carlo SteinerRedaktor Sport

«Emergenza Nazionale». Die italienische «Gazzetta dello Sport» schlägt nach der 0:3-Schmach Italiens gegen Norwegen am Freitag Alarm und ruft den nationalen Notstand aus. Die WM-Quali ist für den vierfachen Weltmeister schon nach dem ersten Spiel in grosser Gefahr. «Tuttosport» bezeichnet das Spiel in Oslo als «Demütigung».

Schon 2018 in Russland und 2022 in Katar suchte man die Italiener vergeblich. Zweimal in Serie verpasste man die WM-Endrunde – schon das war ein Novum. Eine dritte verpasste Weltmeisterschaft wäre für Italien, das auch 2010 als Titelverteidiger und 2014 mit dem Out nach der Gruppenphase enttäuscht hat, endgültig eine Katastrophe.

Und es sieht nicht gut aus. Nur die Gruppenersten qualifizieren sich direkt für das Turnier in Mexiko, Kanada und den USA. Norwegen mit seinen Superstars Erling Haaland und Martin Ödergaard hat die ersten drei Spiele gewonnen. Vor den Italienern wurden Moldawien und Israel bezwungen. Die Italiener griffen wegen den Nations-League-Viertelfinals im März erst am Freitag ins Geschehen ein.

«Erstmal müssen wir es in die Playoffs schaffen»

Wenn die Skandinavier in den Rückspielen sowie den zwei Begegnungen gegen Estland keine Punkte liegenlassen, würde ihnen in der abschliessenden Partie gegen Italien angesichts der starken Tordifferenz wohl auch eine Niederlage reichen. Und Italien müsste auf die Playoffs der Gruppenzweiten – sowie vier Teams aus der Nations League – hoffen. Aber dort erhalten nur vier von 16 Mannschaften ein WM-Ticket.

Doch das ist Zukunftsmusik. «Tuttosport» erklärt den Leserinnen und Lesern zwar schon den Playoff-Modus, hält aber fest: «Erstmal müssen wir es so weit schaffen.» Optimismus sieht anders aus.

Luciano Spalletti angezählt

Auch bei den Beteiligten herrscht nach der Pleite erst einmal Ratlosigkeit. «Ein Spiel wie dieses ist unerklärlich. Das haben die Fans nicht verdient», erklärt Captain Gianluigi Donnarumma (26), der vor wenigen Tagen noch über den spektakulären Champions-League-Triumph mit PSG jubeln konnte, im TV-Interview mit Rai. 

Weniger deutliche Worte wählt Luciano Spalletti (66). «Wir müssen analysieren, was passiert ist. Wir waren nicht sehr entschlossen und etwas nachlässig», steigt der Trainer in die Pressekonferenz nach dem Spiel ein. Geht es nach diversen italienischen Medien, sollte Spalletti, der schon seit dem EM-Aus gegen die Schweiz in der Kritik steht, das Analysieren gleich einem anderen überlassen. «Überwältigt von den Ereignissen scheint Luciano Spalletti am Ende seiner Kräfte zu sein. Angesichts einer Katastrophe solchen Ausmasses wäre ein Führungswechsel die logischste Lösung», schreibt zum Beispiel die «Gazzetta dello Sport».

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
13
15
2
Slowakei
Slowakei
6
-2
12
3
Nordirland
Nordirland
6
1
9
4
Luxemburg
Luxemburg
6
-12
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
12
14
2
Kosovo
Kosovo
6
1
11
3
Slowenien
Slowenien
6
-5
4
4
Schweden
Schweden
6
-8
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
6
13
2
Dänemark
Dänemark
6
9
11
3
Griechenland
Griechenland
6
-2
7
4
Belarus
Belarus
6
-13
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
12
16
2
Ukraine
Ukraine
6
-1
10
3
Island
Island
6
2
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
19
16
2
Türkei
Türkei
6
5
13
3
Georgien
Georgien
6
-8
3
4
Bulgarien
Bulgarien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
13
13
2
Irland
Irland
6
2
10
3
Ungarn
Ungarn
6
1
8
4
Armenien
Armenien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Niederlande
Niederlande
8
23
20
2
Polen
Polen
8
7
17
3
Finnland
Finnland
8
-6
10
4
Malta
Malta
8
-15
5
5
Litauen
Litauen
8
-9
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Österreich
Österreich
8
18
19
2
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
8
10
17
3
Rumänien
Rumänien
8
9
13
4
Zypern
Zypern
8
0
8
5
San Marino
San Marino
8
-37
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
8
32
24
2
Italien
Italien
8
9
18
3
Israel
Israel
8
-1
12
4
Estland
Estland
8
-13
4
5
Moldawien
Moldawien
8
-27
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
8
22
18
2
Wales
Wales
8
10
16
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
8
3
13
4
Kasachstan
Kasachstan
8
-4
8
5
Liechtenstein
Liechtenstein
8
-31
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
8
22
24
2
Albanien
Albanien
8
2
14
3
Serbien
Serbien
8
-1
13
4
Lettland
Lettland
8
-10
5
5
Andorra
Andorra
8
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kroatien
Kroatien
8
22
22
2
Tschechien
Tschechien
8
10
16
3
Färöer
Färöer
8
2
12
4
Montenegro
Montenegro
8
-9
9
5
Gibraltar
Gibraltar
8
-25
0
Qualifiziert
Playoffs
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