Darum gehts
- Lamine Yamal feierte 18. Geburtstag mit Privatkonzert und über 200 Gästen
- Strenge Party-Regeln: Keine Drogen, Handys oder Kameras erlaubt
- Yamal trug eine 300’000 Franken teure Diamantenkette mit seinen Initialen
Lamine Yamal hat schon als Minderjähriger fast alles erreicht in seiner Karriere als Fussballer: Europameistertitel, zwei spanische Meisterschaften, einen Pokalsieg und dazu noch zahlreiche gebrochene Rekorde.
Nun ist das Fussball-Wunderkind offiziell erwachsen. Und an seinem 18. Geburtstag liess es der Barça-Superstar mit über 200 Gästen ordentlich krachen.
Für Schlagzeilen hatte im Vorfeld vor allem das strenge Party-Reglement gesorgt: Keine Drogen, keine Handys, keine Kameras sollten erlaubt sein. Genützt hat die Massnahme anscheinend nicht viel. Denn bereits sind erste Details der Feier an die Öffentlichkeit gelangt – und diese sorgen für heisse Diskussionen.
Mussten Kleinwüchsige für Unterhaltung sorgen?
Denn ganz ohne Kontroverse blieb die Nacht nicht. Die spanische Vereinigung Adee, die sich für Menschen mit Achondroplasie und anderen Formen von Kleinwuchs einsetzt, veröffentlichte mittlerweile ein Statement, das für viel Aufsehen sorgte. Darin wird behauptet, dass kleinwüchsige Menschen als Unterhaltungsprogramm für die Geburtstagsparty angeheuert worden seien.
Der Behindertenverband kündigte nun rechtliche Schritte an. Auf der Adee-Webseite heisst es: «Diese Vorgehensweisen verstossen nicht nur gegen geltende Gesetze, sondern auch gegen die grundlegenden ethischen Werte einer Gesellschaft, die sich um Gleichheit und Respekt bemüht.» Lamine Yamal und sein Management haben sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäussert.
Spanische Regierung schaltet sich ein
Zwei Tage später schaltet sich sogar die spanische Regierung ein. Wie die spanische Nachrichtenagentur EFE berichtet, bat das Ministerium für soziale Rechte in Madrid die Staatsanwaltschaft, zu untersuchen, ob bei der Geburtstagsfeier gegen das Behindertengesetz verstossen wurde. Der für Grundrechte zuständige Ombudsmann im spanischen Parlament sowie das Büro zur Bekämpfung von Hassverbrechen sollen ebenfalls überprüfen, ob Menschen mit Behinderungen verspottet oder herabgewürdigt wurden.
In Spanien ist es seit 2022 verboten, Kleinwüchsige auf Partys zur Unterhaltung anzustellen. Am Dienstag soll dieses Gesetz sogar noch verschärft werden. Öffentliche Blossstellungen würden dann als schweres Vergehen gelten. Bei allfälligen Verstössen würden Strafen von bis zu einer Million Euro drohen.
«Verstehe diese Aufregung nicht»
Einer der betroffenen Kleinwüchsigen, der anonym bleiben möchte, verteidigt Yamal währenddessen. Gegenüber dem katalanischen Radiosender RAC 1 erklärt er: «Niemand hat uns beleidigt, lassen Sie uns in Ruhe arbeiten. Ich verstehe diese ganze Aufregung nicht. Wir sind normale Menschen, die tun, was sie wollen, und zwar auf völlig legale Weise.»
Stattdessen schiebt er die Schuld auf Adee – und konfrontiert sie mit Vorwürfen: «Adee demütigt Menschen mit Zwergwuchs. Seit ein paar Jahren schaden diese Leute uns. Sie wollen einen Beruf verbieten, den wir gerne ausüben, und sie haben nie eine Beschäftigung oder Kurse für die Betroffenen angeboten.» Es gebe einen neuen Präsidenten, der sich selbstbewusst fühle uns sie ärgern wolle. Sie würden ihre Grenzen kennen und sie nie überschreiten. «Wir sind keine Affen auf einem Jahrmarkt.»
Der Künstler erklärt weiter, dass sie während einer einstündigen Show Tänze aufführten, Getränke ausschenkten und Zaubertricks vorführten. Im Anschluss hätten sie sich zu den übrigen Gästen gesellt, «wie jeder andere auch». «Die Kontroverse ist nur entstanden, weil es Lamine Yamals Party war.»
Diamantenkette für 300’000 Franken
Begonnen hatte Yamal den Abend laut spanischen Medienberichten im kleinen Kreis: Gemeinsam mit Familie und engen Freunden soll er in einem Restaurant südlich von Barcelona gefeiert haben. Sein Vater teilt auf Instagram mehrere Bilder des Abends mit seinen 1,2 Millionen Followern.
Den Fans fiel dabei der protzige Schmuck des wirbligen Flügelspielers auf: eine glitzernde Diamantenkette mit den Initialen «LY». Laut Medienberichten soll das Schmuckstück über 300’000 Franken wert sein – ein Geschenk des dominikanischen Rappers El Alfa.
Nach der Party wartete der Medizin-Check
Nach dem eher ruhigen Essen folgte dann die grosse Party – mit einer Reihe prominenter Gäste. Neben seinen Barça-Teamkollegen Robert Lewandowski, Raphinha, Gavi, Alejandro Balde und weiteren waren auch Freunde aus der Nationalmannschaft sowie Spieler anderer Vereine anwesend. Für musikalische Highlights sorgten der puerto-ricanische Superstar Ozuna, die spanische Sängerin Bad Gyal und der Rapper Quevedo mit Live-Auftritten.
In einem Video ist zu sehen, wie Yamal gemeinsam mit dem dominikanischen Rapper Chimbala auf der Bühne singt, daneben tanzen Gavi und Balde. Ausgeartet ist die Feier nicht – obwohl die Party bis spät in die Nacht dauerte. Yamal erschien am nächsten Morgen um neun Uhr zu den üblichen medizinischen Tests vor dem Start in die Saisonvorbereitung mit Barcelona.