Darum gehts
- Rahmen lehnte Angebot von Grasshoppers ab
- GC wartet seicht acht Spielen auf einen Sieg gegen Winterthur
- 8700 Fans werden zum Duell gegen GC auf der Schützi erwartet
Patrick Rahmen (56) kommt zu spät. Fast 30 Minuten. Schuld trifft ihn keine. Grund ist der Mittagsverkehr in Winterthur. Weil vor der Schützenwiese ein neuer Rasen verlegt wird, muss die erste Mannschaft in andere Stadtteile ausweichen. Staustehen statt Taktikbesprechung. Nicht die besten Rahmenbedingungen im Abstiegskampf.
Jammern aber will der Winti-Coach nicht: «Die Plätze in Töss und Wülflingen sind in einem guten Zustand. Kompliment. Unser Platz vor der Schützi braucht noch Zeit, wir wollen nicht zu früh drauf, Rücksicht nehmen. Weil der Rasen für die Zukunft noch wichtig sein wird.»
Bei den Grasshoppers hätte er solche Probleme nicht gehabt. Der Campus in Niederhasli ZH ist verkehrsarm. Und top professionell aufgestellt. Drei Naturrasen- und zwei Kunstrasenfelder, Physioräume, Haupt- und Nebengebäude. Auf der Schützi, wo selbst heisses Wasser ein Luxus scheint, kann man davon bloss träumen.
GC-Anruf kam zu früh
In der letzten Saison hätte Rahmen bei den Hoppers anheuern können, der Basler aber entschied sich gegen den Rekordmeister. «Ich hatte intensive Gespräche mit Jochen Sauer, mit Harald Gärtner und mit Stephan Schwarz. Aber am Ende war es für mich noch zu früh für diese Herausforderung. Ich habe nach YB Abstand gebraucht.»
Im Oktober wurde Rahmen bei den Bernern trotz Champions-League-Qualifikation entlassen. Statt sich gleich ins nächste Abenteuer zu stürzen, nahm sich Rahmen Zeit, hospitierte unter anderem bei Hansi Flick in Barcelona, tankte die Batterien auf. Und steht nun bei Winti an der Seitenlinie. Bereuen tut ers nicht: «Irgendwann muss man sich entscheiden. Und man muss das Gefühl haben, dass man sofort helfen kann.»
Das war bei den Hoppers vor einem Jahr nicht der Fall. Dass die aktuelle Situation auf der Schützenwiese ähnlich schwierig ist wie jene bei GC, verneint Rahmen aber nicht: «Unser Job ist immer mit Schwierigkeiten verbunden. Das ist Teil des Profils. Deshalb macht es das Ganze so interessant und darum bin ich gerne Trainer.»
Grusel-Bilanz für die Hoppers
Seit drei Spielen steht der Basler bei Winti an der Seitenlinie, am Samstag kommts zum Duell gegen seinen Fast-Arbeitgeber. 8700 Fans werden auf der Schützi erwartet, das sind fast doppelt soviel wie beim letzten GC-Heimspiel gegen YB, als sich bloss 3866 Unentwegte in den Letzigrund bewegten.
Dass die Grasshoppers nach der 0:6-Klatsche auswärts gegen Luzern verunsichert sein werden, glaubt Rahmen nicht: «Nach der 0:5-Niederlage in St. Gallen hat GC gegen YB eine Reaktion gezeigt und phasenweise hervorragend gespielt. Die werden auch gegen uns frisch auf den Platz kommen und sich am Positiven orientieren.»
Etwas anderes bleibt dem Rekordmeister angesichts der Grusel-Bilanz gar nicht übrig. Seit acht Spielen warten die Hoppers auf einen Sieg gegen den kleinen Bruder. Als GC zum letzten Mal gegen Winti gewann, standen noch Spieler wie Petar Pusic und Dominik Schmid auf dem Feld.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 12 | 7 | 22 | ||
3 | 11 | 12 | 21 | ||
4 | 12 | -1 | 19 | ||
5 | 12 | 3 | 18 | ||
6 | 12 | 5 | 17 | ||
7 | 11 | -1 | 16 | ||
8 | 12 | 4 | 15 | ||
9 | 12 | -4 | 14 | ||
10 | 12 | -7 | 13 | ||
11 | 12 | -10 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |


