Darum gehts
- Patrick Rahmen kehrt als Trainer zum FC Winterthur zurück
- Rahmen hospitierte bei Barcelona-Coach Hansi Flick
- FCW liegt mit nur zwei Punkten und 28 Gegentoren auf dem letzten Platz
Das Foto stammt aus dem Jahre 1973. Patrick Rahmen als kleiner Knirps, vier Jahre alt, in den Farben des FC Winterthur. Zusammen mit Götti Roland Palocci, dem ehemaligen Winti-Spieler, kickt klein Rahmen auf der Schützenwiese.
Viel verändert hat sich seither nicht. «Der Trainingsplatz ist noch immer derselbe und hier in der Libero-Bar habe ich mal meinen Ball liegen gelassen. Das sind Erinnerungen, die für immer bleiben», sagt Rahmen.
Auch deshalb habe er keine Sekunde gezögert, als letzten Montag die Anfrage von Sportchef Oliver Kaiser gekommen ist. «Es hat mich emotional gepackt, deshalb wollte ich hierhin zurück. Mir ist bewusst, dass es Leute gibt, die einer Rückkehr grundsätzlich skeptisch gegenüber stehen, aber das waren nicht meine Überlegungen. In mir steckt ein Fussballromantiker.»
Schliesst Rahmen die Schiessbude?
Als Rahmen den FCW im Sommer 2024 Richtung Bern verlässt, geht er als Erfolgstrainer, führte den Aussenseiter sensationell in die Top-6, liess mitreissenden Fussball spielen. Davon ist aktuell nicht mehr viel übrig. Winti liegt mit bloss zwei Punkten auf dem letzten Platz, ist mit 28 (!) Gegentoren in 9 Spielen die Schiessbude der Liga. Erschwerend kommt hinzu, dass mit Captain Remo Arnold und Loïc Lüthi beide Stamminnenverteidiger verletzt fehlen.
Wie um Himmels Willen will Rahmen unter diesen Voraussetzungen den Turnaround schaffen? «Wenn du viele Gegentore bekommst, hat das nicht nur mit der Abwehr selbst zu tun, sondern mit der ganzen Mannschaft. Alle müssen gegen den Ball arbeiten. Der Stürmer ist der erste Verteidiger», sagt Rahmen. Auf die Verletzten angesprochen, antwortet der neue Winti-Coach: «Das bringt doch nichts. Wir müssen jene Spieler stark machen, die hier sind. Mühl und Martins haben viel Erfahrung, auch Durrer kann in der Innenverteidigung spielen.»
Er habe vollstes Vertrauen in seine Mannschaft. Und er glaube daran, die Klasse halten zu können. «Sonst hätte ich das Angebot nicht angenommen», so Rahmen. Wichtig sei, dass man den Spass am Fussball wiederfinde. Dass man als Einheit auftrete, wieder an sich glaube. «Das Kader hat genügend Qualität», so der ehemalige FCB- und YB-Trainer.
Rahmen hospitierte bei Flick
Inspiration für den Abstiegskampf holte sich Rahmen in den letzten Monaten unter anderem bei Barcelona-Coach Hansi Flick. Zehn Tage lang hospitierte der Basler im Training, ass mit Flick zu Abend, begleitete die Mannschaft im Flieger zum Spiel nach Madrid. «Eindrücklich», sei es gewesen, so Rahmen. Beeindruckt hat ihn vor allem der Umgang der Spieler miteinander. «Das ist eine Ansammlung von Superstars, aber Flick hat es geschafft, eine Einheit zu formen.»
Das wolle er auch auf der Schützenwiese schaffen. Auf die Frage, ob er an den Fussballgott und an Wunder glaube, antwortet Rahmen: «Ich glaube daran, dass hartes Arbeiten am Ende belohnt wird. Wenn wir über den Willen und über den Zusammenhalt kommen, ist alles möglich. Das ist der grosse Vorteil des Teamsports.»
Sagts und verabschiedet sich in die Katakomben der Schützenwiese. Dorthin, wo die Zeit stehen geblieben ist und alles noch so aussieht wie damals, als Rahmen als 4-Jähriger für ein Foto posierte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 10 | 7 | 22 | ||
2 | 10 | 13 | 21 | ||
3 | 9 | 9 | 18 | ||
4 | 10 | 3 | 15 | ||
5 | 9 | -2 | 14 | ||
6 | 9 | 1 | 13 | ||
7 | 9 | -2 | 13 | ||
8 | 9 | -3 | 13 | ||
9 | 9 | 1 | 9 | ||
10 | 10 | -4 | 9 | ||
11 | 9 | -5 | 8 | ||
12 | 9 | -18 | 2 |
