Darum gehts
- Deshalb ist Lustrinelli nach Niederlage so aufgebracht
- Der Thun-Trainer spricht in mehreren Hinsichten Klartext
- «Heute hat bei uns etwas gefehlt», sagt Lustrinelli auch
Oft erscheint Mauro Lustrinelli nach Spielen ganz ruhig, fast schon in sich gekehrt, an der Medienkonferenz. Nach Siegen erst recht. Beim Debriefing gibts dann überlegte Sätze vom Thun-Trainer. Diesmal ist alles ganz anders.
Nach der 0:2-Heimniederlage gegen St. Gallen fährt Lustrinelli aus der Haut. Gerade heraus. «Leider ist das Spiel von zwei Fehlentscheidungen entschieden worden. Das scheisst mich an, wirklich!»
Vor der Medienkonferenz hat er schon Video geschaut
«Ich habe die beiden entscheidenden Situationen im Video analysiert», sagt Lustrinelli rund eine halbe Stunde nach Abpfiff. «Wir haben sicher auch keine gute Leistung gebracht, aber die Leistung vom VAR heute war entscheidend.»
Lustrinelli führt aus: «Beim ersten Tor habe ich die Offsidelinie gesehen. Das war Offside, ganz klar. Und beim zweiten Tor, vor dem Penalty für St. Gallen, gab es gar keine Berührung. Schade.» Harte Vorwürfe an das Schiri-Team, die von Blick-Experte Urs Meier bezüglich Penalty-Entscheid untermauert werden.
Die beiden heissen Entscheide unter der Lupe
Auch beim ersten Tor, dem 1:0 durch St. Gallens Baldé (22.), gehen die Augenbrauen hoch. Das Schiri-Team auf dem Feld entscheidet auf Offside. Der VAR in Volketswil checkt minutenlang. Selbst mit eingeblendeter Linie sieht es eher nach Offside aus. Aber lügt die Technik wirklich? Restlos aufklären lässt sich die hauchdünne Entscheidung mit den vorhandenen Bildern von aussen nicht.
Und der Penalty? Lustrinelli hat Unrecht, wenn er sagt, Bamert hätte Efekele nicht berührt. Dabei geht es gar nicht um die Hand des Thuners am Oberkörper von Efekele. Sondern um den leichten Kontakt von Bamert am rechten Fuss. Doch wird der Franzose dadurch tatsächlich derart aus dem Tritt gebracht? Die Einladung von Bamert nimmt Efekele auf jeden Fall dankend an. Boukhalfa verwandelt den Penalty dann souverän (77.).
Lustrinelli zeigt sich auch selbstkritisch
Lustrinelli ist aufgebracht. Aber er anerkennt auch die Leistung der St. Galler. Obwohl es während des Spiels an der Seitenlinie zwischen den beiden Lagern hitzig zu- und hergeht, gratuliert er Espen-Trainer Maassen nach der Partie. «St. Gallen war ein bisschen griffiger. Sie haben sehr, sehr gut verteidigt.»
Und klare Worte findet er auch zur Leistung seines Teams – unabhängig der Schiri-Entscheide. «Ich muss sagen, bei uns hat heute etwas gefehlt. Ich habe auch mit den Spielern kurz gesprochen, sie wissen es selber auch nicht, was es war. Die Kreativität hat sicher gefehlt. Für den Sieg haben wir zu wenig gemacht.»
Thun ist immer noch Leader, doch das Rennen um den Wintermeistertitel ist vor den letzten zwei Spielen vor Weihnachten eng geworden. Was vom Abend in erster Linie in Erinnerung bleibt, ist jedoch das Aufbrausen von Lustrinelli wegen der Schiri-Entscheide. «Das scheisst mich an, wirklich!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 17 | 11 | 34 | |
2 | FC St. Gallen | 17 | 13 | 31 | |
3 | BSC Young Boys | 17 | 7 | 29 | |
4 | FC Basel | 16 | 7 | 27 | |
5 | FC Sion | 17 | 6 | 27 | |
6 | FC Lugano | 16 | -1 | 24 | |
7 | FC Zürich | 17 | -4 | 24 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 16 | 4 | 20 | |
9 | Servette FC | 16 | -4 | 19 | |
10 | FC Luzern | 17 | -3 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -12 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 17 | -24 | 10 |

