Darum gehts
- Das sagen Görtler, Boukhalfa und Maassen zu Wintermeister-Frage
- Der Penalty-Schütze sagt es mit einem verschmitzten Grinsen
- Maassen braucht sogar das Wort «sensationell»
«Der Fussball ist heutzutage irgendwie so.» Espen-Captain Lukas Görtler (31) taucht bei der ersten Interview-Frage nach dem 2:0-Sieg gegen Leader Thun gleich tief in die Materie ein und äussert sich zu den vielen langen Bällen der beiden Teams. Der Spitzenkampf war ein wildes Hin- und Her.
Görtler: «Man verteidigt Mann gegen Mann, man presst Mann gegen Mann. Dann ist es hochriskant, von hinten herauszuspielen. Und wenn dann beide Mannschaften so spielen, kommt so ein Match zustande. Das macht einem gar nicht so viel Spass und ist gar nicht so schön. Da gehts einfach drum, eklig zu sein – und das waren wir.»
Wintermeister? Boukhalfa und Görtler einer Meinung
St. Gallen hat Thun mit den Waffen geschlagen, die die Thuner in den letzten Monaten so stark gemacht haben. Kompromissloses Vertikalspiel mit langen Bällen in die Spitze. Hinten eine Abwehr, die bissig ist und alles wegräumt. Die bulligen Thuner Stürmer haben kaum Land gesehen.
Die reife Espen-Leistung führt dazu, dass es nur noch drei Punkte Rückstand auf den Leaderthron sind – bei zwei verbleibenden Spielen in der englischen Woche vor Weihnachten. Deshalb die Frage an die St. Galler: Würde ihnen der Wintermeister-Titel etwas bedeuten?
Gar nichts davon wissen will Penalty-Torschütze Carlo Boukhalfa. «Nein, interessiert mich überhaupt nicht», sagt er höflich und mit einem verschmitzten Lächeln.
Dabei ist der inoffizielle Titel gar nicht unerheblich. Elf der letzten zwölf Wintermeister gewannen am Ende die Liga. Die Ausnahme? Lugano vor einem Jahr.
Maassen bringt das Wintermeister-Feuer rein
Trotz dieser Statistik sagt auch Captain Görtler mit einem Lachen: «Ich würde es nicht mal stolz meinen Kindern erzählen.» Und: «Ich weiss gar nicht, ob ich es nicht schon einmal war, 2019.» Nun: Damals war der spätere Meister YB zur Halbzeit vorne – obwohl die St. Galler die Berner vor der Corona-Pause im März 2020 damals zwischenzeitlich überholten.
Wichtig ist Görtler etwas anderes im Spitzenkampf: «Dass wir das Feld wieder zusammengebracht haben. Hätten wir heute verloren, wären es neun Punkte Rückstand auf Thun gewesen, das wäre ein Knick gewesen.»
Aber es gibt noch einen St. Galler, der im Vergleich zu seinen Vorrednern fast schon euphorisch wird. Es ist Trainer Enrico Maassen (41). «Ja, wenn wir in die Winterpause gehen und auf Platz eins stünden, wäre das sicherlich sensationell. Wir haben jetzt noch zwei richtig schwere Spiele – und haben heute ein schweres Spiel gewonnen. Wir wollen den Schwung jetzt mitnehmen.» Es gibt sie doch, die Wintermeister-Träume beim FCSG.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 17 | 11 | 34 | |
2 | FC St. Gallen | 17 | 13 | 31 | |
3 | BSC Young Boys | 17 | 7 | 29 | |
4 | FC Basel | 17 | 7 | 28 | |
5 | FC Sion | 17 | 6 | 27 | |
6 | FC Lugano | 17 | 1 | 27 | |
7 | FC Zürich | 17 | -4 | 24 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 17 | 4 | 21 | |
9 | Servette FC | 17 | -6 | 19 | |
10 | FC Luzern | 17 | -3 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -12 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 17 | -24 | 10 |
