Darum gehts
- Alessandro Vogt beeindruckt als FCSG-Shootingstar mit Torhunger und Demut
- Alex Frei lobt Vogts Talent und sieht Parallelen zu seiner Karriere
- Vogt führt Torjägerliste mit drei Toren an, FCSG bester Start seit 5 Jahren
Nein, Alex Frei ist nun wirklich keiner, der wild mit Vorschusslorbeeren um sich schmeisst. Im Gegenteil. Nicht selten tritt der TV- und Blick-Experte auf die Bremse, statt einen jungen Spieler vorschnell abzufeiern. Bei FCSG-Shootingstar Alessandro Vogt aber macht der Rekordtorschütze der Schweizer Nati auf Blue eine Ausnahme: «Es macht Spass, ihm zuzuschauen. Er hat sehr interessante Anlagen. Ich bin froh, wieder mal einen Schweizer Stürmer zu haben, der das Tor trifft.»
Zwei sinds gegen Winterthur, hinzu kommen ein Pfostenschuss und eine Vorlage. Vogt erobert die Super League im Sturm. Und er erinnert mit seinem Torhunger an Alex Frei. Captain Lukas Görtler sagt nach der 5:0-Gala gegen Winti, dass er sich über ein Zuspiel von Vogt gefreut hätte, dieser aber immer den direkten Zug zum gegnerischen Gehäuse sucht. «Ich habe noch geschrien, dass er mich anspielen soll, aber das kannst du bei ihm vergessen. Wenn er den Ball hat, sieht er nur das Tor.»
Bester Start seit fünf Jahren
Mit drei Toren führt Vogt die Torjägerliste der Super League an, dank ihrem Shootingstar sind die Espen so gut in die Saison gestartet wie seit fünf Jahren nicht mehr. Damals gabs unter Ex-Coach Peter Zeidler drei 1:0-Siege in Folge. Auch in der Meistersaison 1999/2000 konnte man unter Marcel Koller die ersten drei Spiele für sich entscheiden.
Vogt selbst spricht nach dem Spiel von «einem Statement», das der FCSG gesetzt habe. Und dass man solche Leistungen nun «Woche für Woche» bestätigen müsse. Im Interview wird klar, wie schüchtern der erst 20-Jährige ist. Und dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass Vogt in nächster Zeit den Boden unter den Füssen verlieren wird.
Bestes Beispiel ist seine Auswechslung beim Winti-Spiel. Als Vogts erfolgreicher Arbeitstag beendet ist, erheben sich knapp 19'000 Menschen und huldigen dem Stürmer mit Standing Ovations. Vogt aber scheint das fast ein wenig unangenehm zu sein. Oder um es mit Coach Enrico Maaasen zu sagen: «Wie schüchtern er nach seiner Auswechslung vom Platz geht, zeigt, wie demütig er ist. Er hat keine Flausen im Kopf.» Görtler sagt: «Er ist ein super Junge, da habe ich keine Bedenken, dass er abhebt.»
Parallelen zu Alex Frei
Und Alex Frei? Der tritt dann doch noch auf die Bremse. Man solle nicht zu überschwänglich werden. Schliesslich ist die Saison noch jung. Und Vogt hat erst sechs Profispiele absolviert. Parallelen zum Schweizer Rekordtorschützen gibts gleichwohl. Im selben Alter kickte Frei beim FC Thun in der NLB, ehe er via Luzern und Servette seine internationale Karriere startete und sowohl bei Rennes als auch bei Dortmund nachhaltigen Eindruck hinterliess.
Ob auch Vogt einst im Ausland landen wird? Tritt er so auf wie in den ersten drei Saisonspielen, dann spricht nicht viel dagegen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 9 | 9 | ||
2 | 3 | 3 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 6 | ||
5 | 4 | -1 | 5 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 3 | -2 | 1 | ||
11 | 3 | -5 | 1 | ||
12 | 3 | -6 | 1 |