Die Super League ist ganz grosses Kino! In kaum einer anderen europäischen Liga ist der Unterhaltungswert grösser. Vom Thron grüsst sensationell der Aufsteiger aus Thun, der Vizemeister aus Genf steckt im Tabellenkeller und die Schwergewichte aus Basel und Bern hinken den Erwartungen ebenfalls hinterher. Nach zwei Runden wird mit Servettes Thomas Häberli der erste Trainer entlassen, Uli Forte (Winterthur), Mitchell van der Gaag (FCZ) und Giorgio Contini (YB) sind ebenfalls bereits Geschichte. Woche für Woche sorgen schwer nachvollziehbare Schiri- und VAR-Entscheidungen für Gesprächsstoff und in den Führungsriegen der Klubs liegen die Nerven nicht selten blank.
Das alles spricht gegen besinnliche Festtage. Blick sagt, wo der Weihnachtsbaum bald so richtig brennen könnte.
FC Zürich
Hätte der FCZ vor der Länderspielpause gegen Luzern verloren, der Klub stünde bereits in Flammen. Beim höchst instabilen FC Malenovic, der in 13 Spielen schon 7 Mal verloren hat und im Cup gegen Nyon den Kürzeren zog, brauchts aber nur ein kleines Fünkchen, um alles wieder in Brand zu setzen. Dass Dennis Hediger Trainer bleiben darf, obwohl Präsident Ancillo Canepa öffentlich davon sprach, eine andere Lösung zu favorisieren, sind nicht die besten Voraussetzungen für einen Turnaround. Für positiven Drive sorgen könnte der spektakuläre VR-Transfer des millionenschweren Unternehmers Claudio Cisullo. Erste Antworten, wie besinnlich die Weihnachtszeit werden wird, gibts am Sonntag auswärts in Sion.
Servette
In Genf brennen bald nicht nur die Adventskerzen, sondern womöglich auch der Teppich der Führungsetage. Seit Erfolgsgarant René Weiler den Klub verlassen hat, gehts bergab. Der Vizemeister steckt im Tabellenkeller fest, Neo-Coach Jocelyn Gourvennec hat in 15 Spielen bloss 1,13 Zähler geholt. Um den Meistertitel werden die Genfer in dieser Saison kaum mehr spielen. Und auch im Cup strich man gegen Yverdon die Segel. Zuletzt verlieren die individuell noch immer gut besetzten Grenats sowohl gegen Winterthur als auch gegen Thun. Gibts am Samstag auch gegen den FCL kein positives Resultat, brennts.
Basel
Kaum ein anderer Super-League-Trainer hat eine kürzere Zündschnur als Ludovic Magnin, keiner brennt an der Seitenlinie heftiger als der FCB-Coach. Das ist zwar grosse Unterhaltung. Bleiben die Resultate aber aus, dann kippt die Stimmung in der Fussballhauptstadt ins Negative. Legen die Bebbi nicht an Konstanz zu, könnten es ungemütliche Adventstage am Rheinknie werden. Auch Sportchef Daniel Stucki hat vom Glanz des Meisterjahres eingebüsst. Die entscheidende Frage wird sein, ob Boss David Degen die Nerven behält. Und ob Xherdan Shaqiri auf dem Rasen liefert.
Während in Zürich, Genf und Basel der Weihnachtsbaum bald brennen könnte, flackert beim Abstiegskandidaten Winterthur bloss noch eine Kerze der Hoffnung. In Bern trägt selbige den Namen Gerardo Seoane. Der hat zuletzt beim 4:1-Auswärtssieg in St. Gallen gezeigt, was er taktisch drauf hat. Viel spricht dafür, dass in der Hauptstadt besinnlichere Tage einkehren als zu Beginn der Saison. Dasselbe gilt für den FC Lugano, der sich nach schwachem Saisonstart gefangen hat und mit zuletzt fünf Siegen in sechs Spielen geantwortet hat.
Die Tabelle jetzt schon unter den Weihnachtsbaum legen kann Tabellenführer Thun. Neun Punkte Vorsprung. Als Aufsteiger. Solche Geschichten schreibt bloss die Super League.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 13 | 12 | 31 | ||
2 | 13 | 6 | 22 | ||
3 | 13 | 2 | 22 | ||
4 | 12 | 9 | 21 | ||
5 | 13 | 3 | 19 | ||
6 | 12 | 0 | 19 | ||
7 | 13 | 4 | 17 | ||
8 | 13 | 4 | 16 | ||
9 | 13 | -6 | 16 | ||
10 | 13 | -5 | 14 | ||
11 | 13 | -9 | 13 | ||
12 | 13 | -20 | 6 |












