Darum gehts
- Yverdons Marchesano kritisiert Schiri-Entscheidung nach Last-Minute-Ausgleich von Winterthur
- Marchesano äussert Bedenken über das mögliche Überleben des Klubs bei Abstieg
- 13 Spielerverträge laufen im Juni aus, Marchesano hat bis 2026 unterschrieben
Wutreden im Fussball sind etwas vom Besten, was dieser Sport abseits des Rasens zu bieten hat. Spieler, die Sekunden nach einem handfesten Skandal vor die Kameras treten und ihrem Frust freien Lauf lassen. Hach, Unterhaltung pur.
Auch Yverdons Antonio Marchesano hat in dieser Hinsicht komplett erfüllt, nach dem Last-Minute-Ausgleich gegen Winterthur redet sich der Routinier herrlich in Rage. Von einer «grossen Frechheit» spricht Marchesano, als er auf den Winti-Penalty angesprochen wird, der zum 2:2 führte. Und der dafür sorgen könnte, dass Yverdon in die Challenge League verschwindet.
Im Zweifelsfall werde immer gegen die Kleinen, sprich gegen Yverdon, entschieden, so der Spielmacher. Was Marchesano vergisst: Auch seine Mannschaft wurde gegen Winterthur schon vom Schiedsrichter bevorteilt. Beim 3:0-Sieg zu Hause Anfang Februar ist zumindest der Penalty vor dem 1:0 fragwürdig. Darauf angesprochen, antwortet Marchesano: «Das ist doch nicht zu vergleichen. Hier gehts zwei Spieltage vor Schluss um eine Aktion in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Es ist etwas anderes, so einen Penalty zu pfeifen.»
Bleiben die US-Investoren beim Abstieg?
Dann sagt Marchesano einen Satz, der hellhörig macht. «Für den Klub geht es vielleicht ums Überleben», so der langjährige FCZ-Spieler. Keiner weiss mit Sicherheit, ob die US-amerikanischen Investoren den Verein auch bei einem Abstieg weiter unterstützen werden. Die Besitzer sind so nebulös wie das gesamte Konstrukt, selbst für langjährige erfahrene Sportjournalisten aus der Romandie ist der Verein ein Mysterium.
Insgesamt laufen im Juni 13 Spielerverträge aus, auch die anderen Profis im Kader dürften sich bei einem Abstieg so ihre Gedanken machen. Marchesano dürfte nicht dazugehören. Der hat bis 2026 unterschrieben und dürfte die Waadtländer auch bei einem allfälligen Abstieg begleiten.
Damit dieser noch verhindert werden kann, ist Yverdon auf die Konkurrenz angewiesen. Die Waadtländer brauchen am Donnerstag gegen den FCZ einen Sieg und müssen gleichzeitig darauf hoffen, dass entweder Winterthur oder GC patzen. Oder der Schiri für einmal wieder eine Yverdon-Brille trägt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 37 | 47 | 70 | |
2 | BSC Young Boys | 37 | 8 | 60 | |
3 | Servette FC | 36 | 8 | 59 | |
4 | FC Luzern | 36 | 7 | 52 | |
5 | FC Lugano | 36 | -3 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 36 | 8 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |