Darum gehts
- GC verschiesst gegen Winterthur Penalty, verliert 0:1 im Abstiegskampf
- Timm Klose prophezeit Morandis Fehlschuss, was Trainer Tomas Oral sauer macht
- Morandi hatte zuvor alle sechs geschossenen Elfmeter in seiner Karriere verwandelt
83. Minute im Abstiegskrimi zwischen GC und Winterthur. Gästeverteidiger Loïc Lüthi blockt einen Schuss von Nestory Irankunda. Ref Luca Cibelli lässt weiterlaufen. Wütende Proteste der Hoppers. Zu Recht! Denn Lüthi hat den Arm, mit dem er den Flug des Balls beendet, weit draussen. VAR Sandro Schärer ruft seinen Mann auf dem Feld zum Bildschirm. Dieser hat keine andere Wahl, als seine irrige Sichtweise der Situation zu ändern: Er zeigt auf den Punkt.
Als sich Giotto Morandi – am Ostersamstag Captain, weil der etatmässige Spielführer Amir Abrashi bloss auf der Bank sitzt – den Ball schnappt, sagt Blue-Experte Timm Klose: «Ich hoffe ja, dass er reingeht. Aber Morandis heutiges Spiel zeigt: Er verschiesst!» Was passiert? Stefanos Kapino hält den Penalty von Morandi relativ problemlos. Er wusste, wohin der Tessiner schiessen würde. Und Klose triumphiert und sagt in seiner typischen, leicht schnoddrigen Art: «Als Spieler und als Trainer muss man das spüren.»
Oral hält Kloses Prophezeiung für lächerlich
Alle weiteren Versuche von GC, das Resultat noch zu drehen, scheitern. Und so muss GC-Coach Tomas Oral ein 0:1 erklären, das wehtut.
Blick konfrontiert ihn mit den Worten von Orakel Klose. Der Deutsche ist gleich auf hundert: «Wer hat das gesagt? Der Timm?» Ja, Timm Klose. «Der hat wahrscheinlich nie einen Elfer geschossen! Schauen Sie, ich habe schon Spieler erlebt, die auch nicht so gut gespielt und den Elfer reingemacht haben. Ich werde dem Giotto doch keinen Vorwurf machen. Er hat die Verantwortung übernommen, ist ein sicherer Elfmeterschütze. Soll ich dann auf den Platz rennen und ihm sagen: Nein, nein, mein Captain, du darfst nicht schiessen? Es ist ein bisschen lächerlich, wenn man Situationen so analysiert. Das sind Stammtischparolen, die ich nicht unterschreiben kann. Morandi hat ihn stramm geschossen, der Torhüter hats gerochen. Und ich bin mir nicht mal sicher, ob er mit beiden Beinen komplett auf der Linie stand. Da waren einige Stimmen in diese Richtung da. Das müsste man dann auch genauer überprüfen. Und ich werde auch dafür sorgen, dass er den nächsten wieder schiesst. Weil er ein erfahrener Spieler ist, der sich zerreisst.»
Dabei ist anzumerken: Goalie Kapino stand mit dem einem Bein hinter der Linie. Das reicht. So stehts im Reglement: «Wenn der Ball gespielt wird, muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil eines Fusses auf, über oder hinter der Torlinie befinden.» Und: Morandi hat ein schlechtes Spiel gemacht, das ist unstrittig. Zudem hatte Morandi zuvor alles sechs geschossenen Elfmeter verwertet. So blieb er zum Beispiel auch in der Barrage letzte Saison beim 1:1 gegen Thun eiskalt. Das war ein für GC überlebenswichtiges Penaltytor.
So stellen wir fest: Morandis erster in seiner Profikarriere verschossener Penalty ist für GC enorm schmerzhaft, denn nun ist Winti wieder voll im Rennen um die direkte Rettung. Deshalb wohl Orals vehemente Reaktion. Denn sonst zeigte er sich nach dem 0:1 ziemlich handzahm. Erstaunlich handzahm.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1 | 2 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
5 | 1 | 1 | 3 | ||
5 | 1 | 1 | 3 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
10 | 1 | -1 | 0 | ||
10 | 1 | -1 | 0 | ||
12 | 1 | -2 | 0 |