Winterthur – GC 2:0
Pascal Schürpf weiss es schon in der Pause auf Blue. «Die Mannschaft, die bis am Ende konzentriert durchzieht, gewinnt.» Es sind nicht seine Grasshoppers, denen das gelingt. Schürpf trifft vor der Pause zweimal aus Abseitsposition, einmal sehr knapp. Er ist auch sonst der Auffälligste bei GC. Aber Schürpf steht schliesslich mit seiner Brustablage, die bei Josias Lukembila landet, auch am Anfang vom Ende für sein Team. Dass Tim Meyer danach auch noch völlig überrumpelt wirkt, dass jemand in seinem Team unter Druck tatsächlich eine spielerische Variante wählt, kommt erschwerend dazu.
Winterthur hält sich eine Halbzeit lang mit Hängen und Würgen im Spiel. Solidarisch ist wohl das Wort, das den Auftritt am besten bezeichnet. Aber spätestens, nachdem Loïc Lüthi das 2:0 gelingt, ist klar, wer dieses Spiel gewinnen wird: Jene Mannschaft, die nicht gegen den Abstieg spielt wie GC. Sondern für den Klassenerhalt, der vor ein paar Wochen bereits unmöglich schien.
Lausanne – YB 3:2
Die Lausanner Offensive glänzt: Koindredi zirkelt wunderbare stehende Bälle. Okou wirbelt und zwirbelt. Diabaté ist immer gefährlich. Sène ebenso. Am Ende machen die Gastgeber drei Tore, was reicht, um YB in die Knie zu zwingen. Vorne haben alle eine Fünf. Dazu Mittelfeld-Metronom Roche und Goalie Letica. Starker Auftritt der Elf von Ludovic Magnin! Dussenne macht seinen Bock beim 0:1 mit seinem siebten (!) Saisontreffer wieder gut – und ist deshalb nicht ungenügend. Mouanga den seinen beim 2:3 nicht mehr. Deshalb ist er der einzige Ungenügende im Siegerteam.
Bei YB hingegen gibt es kaum Genügende. Weil die einen zu wenig aus ihren Möglichkeiten machen wie sinnbildlich Chris Bedia bei seiner Monsterchance. Andere wiederum sehen defensiv fürchterlich schlecht aus wie Ugrinic, Lauper, Blum oder Raveloson. Der Schlechteste, trotz des Assists zum 2:3: Filip Ugrinic. Ein ungewohntes Bild.
Sion – Zürich 2:1
Der Sieg des FC Sion geht trotz nur 29 Prozent Ballbesitz in Ordnung. Das widerspiegeln auch die Noten. Die besten im Siegerteam sind der emsige Mittelstürmer Sorgic, der souveräne Abwehrchef Sow, Balleroberungs-Maschine Baltazar und Berdayes mit einem Tor und einem Assist. Schlecht: Hajrizi. Begeht einen grossen Bock, hat den einen oder anderen Fehlpass drin und seine Attacke gegen Junior Ligue ist auch nicht gentlemanlike. Beim FCZ gefällt insbesondere Markelo. Was für ein brillantes Tor, das er selber einleitet. Auch Krasiniqi, der onmipräsent scheint. Mit 62 spielt er fast doppelt so viele Pässe wie sein direkter Kontrahent Ali Kabacalman (32). Schlecht: Denoon könnte durchaus vom Platz fliegen. Junior Ligue müsste es. Und Reichmuth macht den einen oder anderen Fehlpass zu viel.
Basel – Servette 5:1
Von einem «gebrauchten Tag» spricht Servette-Goalie Joel Mall. Er selbst kann nicht viel dafür, dass seine Mannschaft im Joggeli baden geht. Hauptverantwortlich für die Pleite ist Kasim Adams. Der absolvierte einst 46 Pflichtspiele für den FCB. Und er wirkt, als sei er im Herzen noch immer Basler. An den ersten drei Toren ist der Innenverteidiger direkt beteiligt. Note 1. Da hilft noch nicht mal sein Anschlusstreffer per Kopf.
Bester Mann auf dem Platz ist Albian Ajeti. Der hat 183 Tage nicht mehr getroffen, dann platzt der Knoten. Doppelpack. Oder um es mit einem Zitat von Cristiano Ronaldo zu sagen: «Tore schiessen ist wie eine Ketchupflasche leeren. Erst kommt gar nichts und dann alles auf einmal.» Und weil der Ur-Basler auch noch den ersten Treffer auflegt, kriegt er die Bestnote. So wie Zauberwürfel Xherdan Shaqiri, der gar an vier Toren beteiligt ist.
Yverdon – St. Gallen
Das Spiel wurde wegen eines unbespielbaren Rasens abgesagt und auf Dienstag verschoben – ganz zum Unmut der St. Galler.
Luzern – Lugano 0:2
Lugano muss in Luzern nur das Nötigste tun, um mit drei Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren. Nur zwei Akteure verdienen sich eine 5. Das ist einerseits der Matchwinner Mattia Bottani und andererseits Renato Steffen. Ansonsten haben die Tessiner grosse Mühe mit dem Luzerner Spiel. Das zeigt sich vor allem bei Daniel Dos Santos, der nie wirklich im Spiel drin ist.
Auf Luzerner Seite hätte Bung Meng Freimann eine 5 mehr als verdient. Wahnsinn, wie der Bursche hinten alles abräumt und auch mit dem Ball am Fuss enorm nach vorne arbeitet. Allerdings sieht er Gelb-Rot und muss damit mit einer Note Abzug leben. Ungenügend ist bei Luzern nur einer: Nicky Beloko. Nach seiner frühen Gelben kann sich der Abräumer nicht wie üblich entfalten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |