Das Spiel
Wichtige Punkte für den FC Lugano im Kampf um Europa. Mit 2:0 gewinnen sie gegen den FC Luzern. Damit ziehen die Luganesi in der Tabelle an den Innerschweizern vorbei.
Die Tessiner beweisen dabei: Qualität vor Quantität. Nur einmal schiessen sie in der ersten Halbzeit auf das Tor von Luzern-Goalie Pascal Loretz. Doch dieser Abschluss sitzt. Nach 12 Minuten bringt Mattia Bottani die Luganesi per Traumtor in Führung.
Ansonsten sind es umkämpfte erste 45 Minuten in der regnerischen Swissporarena. Viele Zweikämpfe, wenig zwingende Offensivaktionen. Nur die Luzerner kommen vereinzelt gefährlich vor das gegnerische Tor. Aber sowohl Lars Villiger als auch Donat Rrudhani nach fünf sowie Adrian Grbic nach 30 Minuten bringen die Kugel nicht im Gehäuse unter.
Auch nach dem Seitenwechsel wird das Spiel für die Zuschauer nicht unterhaltsamer. Für Aufsehen sorgt in dieser Phase einzig Lugano-Goalie Amir Saipi, der aufgrund einer Schulterverletzung ausgewechselt werden muss. Doch auch sein Vertreter Sebastian Osigwe hat trotz zunehmendem Luzerner Druck zunächst nicht viel zu tun.
Erst zwanzig Minuten vor Schluss erspielen sich die Luzerner gute Chancen. Doch der Ball will den Weg ins Lugano-Gehäuse nicht finden. Die beste Möglichkeit vergibt Kevin Spadanuda, der den Ball nach einem Eckball völlig freistehend neben das Tor köpft.
Weil fünf Minuten vor Schluss Freimann vom Platz fliegt, absolvieren die Luganesi die letzten fünf Minuten mit einem Mann mehr und erzielen in Person von Koutsias das entscheidende 2:0. Der Kampf um die europäischen Plätze spitzt sich damit weiter zu: Nur drei Punkte trennen die Ränge drei und sechs.
Die Tore
12. Minute, Mattia Bottani, 0:1. Was für ein Tor! Bottani kommt vor dem Luzern-Strafraum an den Ball und wird nicht richtig angegriffen. Mit seinem schwächeren linken Fuss schlenzt er den Ball aus 20 Metern wunderschön ins Tor. Da gibts nichts zu halten für Luzern-Goalie Loretz.
91. Minute, Georgeos Koutsias, 0:2. Der FC Luzern verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung. Weil FCL-Goalie Loretz vor seinem Kasten steht, muss Steffen nur auf Koutsias rüberlegen, der den Ball ins leere Tor schieben kann.
Die Stimmen
Uran Bislimi (Lugano, gegenüber Blue): «Wir wussten schon die ganze Woche, was auf uns zukommt. So haben wir uns auch auf das Spiel vorbereitet. Ab und zu brauchte es dann auch etwas Glück, damit wir nicht das 1:1 bekommen. Nach der roten Karte ist das Spiel dann gekippt und wir konnten das 2:0 machen.» Und weiter: «Schöner Fussball ist schön und gut, aber der bringt uns keine Punkte. Heute hat man gesehen, dass wir die Punkte unbedingt wollten.»
Mario Frick (Luzern-Trainer, gegenüber Blue): «Das sind genau die Niederlagen, die ich am besten akzeptieren kann. Die Mannschaft hat alles probiert, wir haben eine der besten Halbzeiten dieser Saison gespielt. Es gibt solche Tage, an denen der Ball dann nicht rein will. Wenn man die Entwicklung dieser Mannschaft sieht, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Das macht Freude. Schlussendlich ist Lugano heute der glückliche Sieger. Sie waren abgezockt und haben immer wieder versucht, uns mit Zeitschinden den Rhythmus zu klauen.»
Der Beste
Mattia Bottani. Der Gefährlichste bei Lugano. Und sein Tor leitet die Partie aus Tessiner Sicht in die richtige Richtung.
Der Schlechteste
Daniel Dos Santos. Hat gegen die Luzerner Defensive einen schweren Stand. Kaum eine gefährliche Aktion.
Das gab zu reden
Es schliesst sich für den FC Luzern ein Kreis – allerdings im negativen Sinn. Wie Mitte Februar gegen Lugano gelingt dem FCL auch heute kein Tor. Zwischen diesen beiden Partien erzielten die Zentralschweizer in neun Spielen am Stück mindestens einen Treffer.
Die Schiedsrichter
Eine Woche nach dem schwierigen Cup-Halbfinal Biel-YB kommt Schiedsrichter Alessandro Dudic wieder zum Einsatz. Und von Anfang ist es für den Anwalt keine leichte Aufgabe. So sind tatsächlich einige seiner Entscheidungen diskutabel. So zum Beispiel, als er bei einer Rudelbildung gleich alle involvierten Spieler verwarnt. Einer davon ist Bung Meng Freimann, der kurz vor Schluss nach seinem ersten Foulspiel in einer sonst perfekten Partie mit Gelb-Rot bestraft wird und vom Platz muss.
Die Fans
12037 Fans haben dem Regen getrotzt und sich in der Swissporarena eingefunden. Besonders gut ist der Gästesektor gefüllt.
So gehts weiter
Der FC Luzern spielt am nächsten Sonntag zuhause gegen Lausanne (14.15 Uhr). Bereits einen Tag zuvor empfängt der FC Lugano den Tabellenführer aus Basel (20.30 Uhr).