Das Spiel
Der FC Winterthur gewinnt auch das zweite Spiel gegen GC innerhalb von zwei Wochen. Die Eulachstädter feiern auf der heimischen Schützenwiese einen 2:0-Erfolg und schliessen so zu Yverdon und GC auf.
Dabei sieht es zuerst nach einem ruhigen Abend für Justin Hammel aus. Nicht einmal muss der GC-Goalie in der ersten Halbzeit eingreifen. Wenn, dann sind es die Hoppers, die gefährlich vor das gegnerische Tor kommen. Mehr als ein Abschluss von Young-Jun Lee und ein Abseits-Treffer von Altmeister Pascal Schürpf bringen aber auch die Stadtzürcher nicht zu Stande.
So langweilig aber die erste Halbzeit ist, so spektakulär ist die Zweite. Während Hammel nach 46 Minuten den ersten Schuss auf seinen Kasten noch problemlos parieren kann, ist er kurz darauf zweimal machtlos. Mit einem Doppelschlag innert sechs Minuten lassen Josias Lukimba und Loïc Lüthi die Schützenwiese explodieren. Dazwischen trifft Ayumu Seko auf der anderen Seite nur die Latte.
Doch damit nicht genug Spektakel. Nur wenig später scheint GC per Penalty die Chance auf den Anschluss zu bekommen. Nach Ansicht der Bilder revidiert Schiedsrichter Tschudi seinen Entscheid allerdings (siehe «Die Schiedsrichter»). So laufen die Stadtzürcher in den letzten 30 Minuten einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.
Doch Winti hat das Spiel weitestgehend im Griff und lässt GC zu keinen wirklich gefährlichen Abschlüssen mehr kommen. So wird es für die Hoppers nun doch noch richtig eng. Nur das Torverhältnis trennt sie aktuell noch vom letzten Tabellenplatz.
Das stösst bei den Fans auf Unmut. Nach Schlusspfiff geigen sie ihrer Mannschaft deshalb die Meinung. Vor versammeltem Team macht der Capo eine Ansage.
Die Tore
47. Minute, Josias Lukembila, 1:0. Die Hoppers können nicht ausreichend klären und so gerät der Ball zu Lukembila. Der erst zur Pause eingewechselte Stürmer lässt GC-Goalie Justin Hammel aus rund elf Metern keine Chance.
53. Minute, Loïc Lüthi, 2:0. Eine Flanke von Matteo Di Giusto segelt in den GC-Strafraum. Nach einem Doppelpass per Kopf mit Nishan Burkart muss Lüthi den Ball aus kurzer Distanz nur noch ins Tor schieben.
Die Stimmen
Loïc Lüthi (FCW, gegenüber Blue): «Es war ein strenger Match, aber wir können uns jetzt feiern lassen. Mein Tor war mehr Glück als Verstand. Der Ball sollte auf den zweiten Pfosten kommen, kam aber auf meinen Kopf. Er ging rein, kam wieder zurück - wie ein Doppelpass im Sechzehner kam er wieder zu mir. Ich habe ihn irgendwie reingewurstelt. Manchmal braucht es etwas Glück.»
Matteo Di Giusto (FCW, gegenüber Blue): «Es ist ein extrem wichtiger Sieg. Nach dem Sieg im Letzigrund konnten wir nach der kurzen Pause wieder an unsere Leistung anknüpfen. In der ersten Halbzeit hatten wir Mühe, eine oder zwei VAR-Entscheidungen liefen zum Glück für uns. Wir wussten, wenn wir die Null hinten halten können, dass wir etwas kreieren können. Wir sind wie eine kleine Familie mit allen Leuten, die für den FC Winterthur arbeiten. Wir hatten jetzt eine so schwere Zeit . Das sagt viel über den Verein und die Mannschaft, wie wir in den letzten Wochen ein neues Gesicht zeigen konnten.»
Amir Abrashi (GC, gegenüber Blue): «Die Enttäuschung ist gross. Wir waren in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft, haben in der zweiten viel zu einfache Tore bekommen. Heute sind die Gewinner die Fans, die hinter uns stehen. Es sind noch vier Spiele, wir haben alles noch in der Hand. Es ist ein sehr bitterer Abend. Das 2:0 hat uns das Genick gebrochen, wir hatten nicht mehr die Energie, ein Tor zu schiessen. Und die Gegentore… Wir haben Winterthur eingeladen, Tore zu schiessen.»
Der Beste
Schwierige Wahl in einem Spiel auf tiefem Niveau. Nehmen wir einen aus der Winterthurer Abwehr, die kein Gegentor kassiert hat: Loïc Lüthi, der auch noch das 2:0 erzielt.
Der Schlechteste
Aus einer breiten Palette an Kandidaten trifft es Young-Jun Lee. Nichts will dem GC-Stürmer gelingen, womit er den gesamten Zustand seiner Mannschaft repräsentiert.
Das gab zu reden
Am Montag wurden sie von Alex Frei und Markus Babbel im Blick-Podcast FORZA! gefordert. Am Samstag zieht Tomas Oral nach und bringt Amir Abrashi und Pascal Schürpf von Anfang an. Sowieso entdeckt der GC-Trainer die Swissness in seinem Team und stellt auch noch Saulo Decarli frisch in die Abwehr. Und Pascal Schürpf wird tatsächlich Mann des Spiels. Erst werden ihm zwei Tore wegen Abseits aberkannt, danach ein Penalty. Und dazwischen gibt er unfreiwillig den Assist zu Winterthurs erstem Tor.
Die Schiedsrichter
Hui, dieser Penalty-Entscheid nach knapp einer Stunde! Pascal Schürpf macht aus sehr wenig sehr viel. Schiedsrichter Lionel Tschudi gibt den Penalty und wird danach vom Video-Assistenten Nico Gianforte an den Bildschirm geordert. Ist es ein klarer und offensichtlicher Fehlentscheid? Sagen wir so: Dass Tschudi den Elfmeter zurücknimmt, ist ein Votum gegen die Fallsucht im gegnerischen Strafraum.
Die Fans
Natürlich ist die Schützenwiese für dieses Duell im Abstiegskampf ausverkauft. 8700 Zuschauende sind da. Und wenn sie aus Winterthur kommen, haben sie trotz der mageren Kost auf dem Rasen ein Fest.
So gehts weiter
Für die Grasshoppers steht gleich das nächste Derby an. Am nächsten Samstag trifft GC auf den FC Zürich (18.00 Uhr). Zur gleichen Zeit ist Winterthur im Kybunpark beim FC St. Gallen zu Gast.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 9 | 9 | ||
2 | 3 | 3 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 6 | ||
5 | 4 | -1 | 5 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 3 | -2 | 1 | ||
11 | 3 | -5 | 1 | ||
12 | 3 | -6 | 1 |