Knall nach dem letzten Saisonspiel
Sportchef Weiler schmeisst bei Servette hin

Unmittelbar nach dem Léman-Derby (3:3) sickern überraschende Genfer News durch: René Weiler wird den Super-League-Zweiten Servette nach zwei erfolgreichen Jahren auf eigenen Wunsch hin verlassen.
Publiziert: 07:46 Uhr
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Aktualisiert: 12:01 Uhr
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Nach zwei erfolgreichen Jahren am Lac Léman geht René Weiler.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • René Weiler verlässt Genf nach zwei erfolgreichen Jahren
  • Enges Verhältnis von Coach Häberli mit Weiler – was passiert jetzt mit dem Trainer?
  • Unterschiedliche strategische Ansichten im Klub
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven SchochReporter Sport

René Weilers Leistungsausweis am Lac Léman ist indiskutabel: Cupsieg als Coach, Top-2-Klassierung als Sportchef vor dem Ex-Titelträger YB. Der Zürcher hat den SFC auf hohem Niveau stabilisiert und schon als Trainer auch von der verwinkelten Genfer Entourage um Monsieur Didier Fischer viel eingefordert. Lokale Beobachter berichten von Spannungen hinter verschlossenen Türen. 

Der Zürcher ist ein Alphatier mit vorzüglichen Kontakten in der internationalen Fussball-Branche. Von seinem Weg ist der frühere Meister-Trainer von RSC Anderlecht überzeugt. Wie sich gewisse Exponenten nach dem Gewinn der Cup-Trophäe im Erfolg sonnten, aber nicht gewillt waren, das Geld der klubnahen Fondation 1890 gezielter einzusetzen, löste in Genf Irritationen aus. 

Hacken-Tor rettet Lausanne in wildem Léman-Derby einen Punkt
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Servette – Lausanne 3:3:Hacken-Tor rettet Lausanne in wildem Léman-Derby einen Punkt

Mit dem Kurs der Klub-Strategen mochte sich Weiler offenbar je länger, je weniger anfreunden. Die Ansprüche gelten in der Chefetage höher als die Bereitschaft, qualitativ aufzurüsten. Zudem soll eine neue Kommission in Planung sein, die sich mit der Transfer-Planung beschäftigt. Weiler mag dem Vernehmen nach nicht Teil dieses Gremiums sein. In solchen Fällen ist dann irgendwann von «unterschiedlichen Ansichten» in der strategischen Ausrichtung die Rede. Eine Stellungnahme der Beteiligten war nicht erhältlich. Am Sonntagvormittag kommunizierte der Verein den Abgang in einer kurzen Medienmitteilung. Das Ende der Zusammenarbeit sei «einvernehmlich» entschieden worden, schreibt der Klub. Als Grund werden «strukturelle Veränderungen innerhalb der Kluborganisation» genannt. 

Häberlis Verbundenheit mit Weiler

Welches Nachbeben diese tiefgreifende Personalie auslöst, bleibt abzuwarten. Thomas Häberli, auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie engagiert, ist ein Vorschlag von Weiler. Wenn man sich mit dem Luzerner Coach unterhält, ist eine gewisse Seelenverwandtschaft mit Weiler nicht von der Hand zu weisen. Das Duo hat sich in Genf sofort gefunden: «Seine Klarheit passt mir. Wir verstehen uns, weil wir eine ähnliche Auffassung haben, wie man intern und extern kommuniziert. Da passt kein Blatt Papier zwischen uns.» 

Die gegenseitige Akzeptanz ist spür- und hörbar: «Manchmal genügt ein gegenseitiger Blick: Ja, so machen wir es, und fertig.» Von einem Austausch «auf Augenhöhe» hat Häberli vor Kurzem in einem ausführlichen Gespräch mit dem Blick geschwärmt. «Ich habe Vertrauen in ihn. Er weiss, was es braucht, damit ein Team funktioniert.» Weilers Abgang wird auch bei Häberli Fragezeichen aufwerfen.

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