Darum gehts
- ARD-Dokureihe beleuchtet Jérôme Boatengs Karriere und sein kontroverses Privatleben
- Vom grossen Weltstar wurde der Ex-Fussballer zum Angeklagten
- Es geht auch um schwere Vorwürfe seiner Ex-Freundinnen
Er war ein wichtiger Teil des Weltmeisterteams von 2014. Er wurde gefeiert als Paradebeispiel für gelungene Integration durch den Sport. Auf der anderen Seite wurde er von einem Gericht wegen vorsätzlicher Körperverletzung an seiner ehemaligen Partnerin mit Strafvorbehalt verwarnt und musste eine hohe Geldsumme zahlen. Eine andere Ex-Freundin beging nach einem umstrittenen «Bild»-Interview Boatengs Selbstmord.
Wer ist Jérôme Boateng (37) also? Held oder Täter? Mit dieser Frage setzt sich die Dokureihe «Being Jérôme Boateng» der ARD auseinander, im Spannungsfeld zwischen «Triumphen und Schattenseiten» des ehemaligen Weltklasse-Fussballers. «Für uns wird es genau da interessant, wo Schwarz und Weiss in Grau verschwimmen, wo ein differenzierter Blick gefragt ist», sagen die zuständigen Redakteurinnen Dagmar Biller und Johanna Teichmann vom BR.
Die drei Folgen von «Being Jérôme Boateng» sind ab dem 21. November 2025 in der ARD-Mediathek zu sehen. Die erste Episode läuft am selben Tag um 23.55 Uhr im linearen Fernsehen. Die ARD setzt damit die «Being...»-Reihe fort, die bereits die Sportstars Michael Schumacher, Jan Ullrich und Franziska van Almsick porträtierte.
Jérôme Boateng spricht erstmals ausführlich selbst
Die Doku zeigt Jérôme Boatengs Aufstieg und Fall in drei Episoden. In Folge eins («Gegen alle Widerstände») schildert er Kindheit und Karrierebeginn in Berlin sowie rassistische Anfeindungen. Auch die Rivalität mit Halbbruder Kevin-Prince ist ein Thema.
Folge zwei zeigt Jérôme Boateng «Im Rampenlicht». Sie beleuchtet seinen Höhepunkt als Bayern-Star, Weltmeister und Werbeikone.
Episode drei behandelt dann den Absturz «Vom Helden zum Angeklagten». Die Mutter seiner Zwillingstöchter verklagt ihn wegen Körperverletzung. Nachdem das Verfahren mehrfach revidiert wurde, stand 2024 am Ende des Prozesses eine Verwarnung mit Strafvorbehalt. Boateng musste 100'000 Euro an zwei gemeinnützige Einrichtungen für Kinder zahlen.
«Vom Helden zum Angeklagten»
2021 beging das Model Kasia Lenhardt (1995-2021) Suizid. Jérôme Boateng hatte nach dem Ende ihrer Beziehung der «Bild»-Zeitung ein Interview gegeben. Darin machte er seiner Ex schwere Vorwürfe. Seine Aussagen, die viele Boulevardmedien unhinterfragt übernahmen, sorgten für einen Shitstorm gegen die ehemalige «Germany's next Topmodel»-Kandidatin. Wegen einer Verschwiegenheitsklausel konnte sie sich nicht öffentlich wehren. Ein Verfahren gegen Boateng wegen des Vorwurfs der Körperverletzung zum Nachteil Kasia Lenhardts wurde 2025 eingestellt. Boateng bestritt die Vorwürfe.
Diese Prominente kommen zu Wort
In «Being Jérôme Boateng» kommen etliche Wegbegleiter des Fussballers zu Wort, von seinem Vater Prince Boateng bis Lukas Podolski, der mit ihm Weltmeister wurde. Auch Lehrer und Jugendtrainer treten vor die Kamera. Sportjournalisten wie Marcel Reif ordnen seine Laufbahn ein. Cathy Hummels, die als Ex-Gattin von Mats Hummels die Perspektive von Boatengs Partnerinnen nachvollziehen kann, äussert sich ebenfalls.