Darum gehts
- Die Schotten werden für ihre WM-Qualifikation abgefeiert
- Spieler und Fans äussern Erleichterung und Freude über historischen Sieg
- Schottland gewinnt dank spektakulärem McTominay-Fallrückzieher
Der Jubel in Schottland kennt keine Grenzen. Die erste WM-Qualifikation seit 1998 dank dem 4:2-Sieg gegen Dänemark versetzt das Land in Ekstase.
In der schottischen und englischen Presse wird von einer «sensationellen Nacht im Hampden Park» geschrieben. Viele Medien sprechen gar von der «endgültigen Rückkehr Schottlands auf die Weltbühne».
Sogar der schottische Ministerpräsident John Swinney beglückte die Mannschaft mit überschwänglichen Worten in den sozialen Medien. «Fabelhaft gut gemacht. Es war eine wahre Freude, eine so grossartige Darbietung zu sehen», schrieb er auf X.
«Ehrlich gesagt fand ich uns ziemlich schlecht»
Auch die Stimmen der Spieler sind voller Emotionen: Captain Andy Robertson sagte gegenüber der BBC: «Das wird als einer der grossartigsten Abende meines Lebens in die Geschichte eingehen. Wir haben das Land leiden lassen, aber ich bin sicher, es hat sich gelohnt.»
Mittelfeldmann John McGinn legte noch eine Schippe drauf. «Ehrlich gesagt fand ich uns ziemlich schlecht, aber wen juckts? Es ist ein unglaubliches Gefühl, es geschafft zu haben», sagte er nach dem Spiel.
Unter den Fans hörte man ähnliche Töne der Erleichterung. Ein Anhänger, der nach der Partie seine Stimme verloren hatte, meinte rührend: «Es bedeutet mir alles. Ich war erst sieben, als wir 1998 nach Frankreich fuhren.»
So verlief der Quali-Krimi
Das Spiel war wahrlich ein Krimi: Scott McTominay eröffnete bereits nach wenigen Minuten mit einem atemberaubenden Fallrückzieher das Spektakel. Dänemark antwortete später durch einen Elfmeter von Rasmus Højlund.
Zwar brachte Lawrence Shankland Schottland später erneut in Führung, doch als Patrick Dorgu wenig später zum 2:2 ausglich, drohte das Drama zu kippen.
Drei Minuten nach Ablauf der regulären Spielzeit gab es dann aber noch ein Fussballfeuerwerk. Kieran Tierney und Kenny McLean entschieden das Spiel mit Volley und Distanzschuss.
Schon die letzte erfolgreiche WM-Qualifikation sorgte für Furore
Vor fast 30 Jahren gelang die Qualifikation ebenfalls dank eines kuriosen Spiels. Für die Partie gegen Estland am 9. Oktober 1996 reisten die Schotten nach Tallinn, doch die Esten verweigerten den Anstoss aus Protest wegen der schlechten Flutlichtanlage.
Der Schiedsrichter pfiff das Spiel deshalb nach nur drei Sekunden ab. Diese Partie ging als «One Team in Tallinn» in die Fussballgeschichte ein. Ein Wiederholungsspiel auf neutralem Boden folgte, doch auch das endete ohne Tore.
An der WM in Frankreich lief es für Schottland dann überhaupt nicht: Im Eröffnungsspiel gegen den späteren Vize-Weltmeister Brasilien unterlagen sie mit 1:2 und auch gegen Norwegen und Marokko fand man keinen Weg zum Siegen.