Darum gehts
- Türkischer Torhüter Berke Özer verlässt Nationalmannschaft ohne Erlaubnis
- Özer verteidigt Entscheidung, Verband kritisiert Verhalten als inakzeptabel
- Türkei hat sechs Punkte aus drei Spielen in der WM-Qualifikation
Die türkische Nationalmannschaft befindet sich mitten im Kampf um die WM-Qualifikation. Mit sechs Punkten aus drei Spielen haben die Türken gute Chancen auf ein Ticket für die WM in den USA, Kanada und Mexiko. Nur Spanien steht den Südosteuropäern aktuell noch vor der Sonne.
Doch Goalie Berke Özer (25) sorgt jetzt mitten in der Kampagne für ordentlich Wirbel. Denn Özer hat das Camp der Türken einfach verlassen, nachdem er im Spiel gegen Bulgarien nicht gespielt hatte. «Er hat das Lager auf eigenen Wunsch und ohne die Erlaubnis unseres technischen und administrativen Personals verlassen», schreibt der türkische Verband.
Scharfe Kritik
Der Verband kritisiert das Verhalten seines Torhüters scharf: «In einer Zeit, in der wir mit Hingabe um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft kämpfen, die wir uns seit vielen Jahren wünschen, und in der die Einheit und Solidarität innerhalb der Mannschaft auf dem Höhepunkt sind, ist ein solches Verhalten inakzeptabel.» Und weiter: «Disziplin, Respekt und Teamgeist sind dabei unsere wichtigsten Prinzipien, die wir niemals kompromittieren werden.»
Özer selbst wehrt sich gegen die Kritik. In den sozialen Medien schreibt er: «Diese Entscheidung ist weder gegen einen meiner Mitspieler gerichtet noch respektlos.» Dann schiesst er gegen den Trainerstab: «Als ich die Aufstellung sah, wurde mir klar, wie sinnlos unsere Gespräche der letzten Tage gewesen waren.»
Verletzt angereist?
Weiter begründet der Goalie von Ligue-1-Klub Lille, der kürzlich in der Europa League mit drei gehaltenen Penaltys in drei Minuten für Schlagzeilen sorgte, seine Abreise mit gesundheitlichen Problemen. «Ich bin schon mit Schmerzen angereist und habe im Vorfeld gesagt, es wäre besser, wenn ich mich ausruhe und behandeln lasse, falls ich nicht im Kader stehen sollte.»
Özer «überlasse es jetzt der öffentlichen Meinung, den aktuellen Prozess und den Ton der Erklärung zu beurteilen». Für den abgereisten Schlussmann wird Basaksehir-Keeper Muhammed Sengezer (28) nachnominiert. Die Türken spielen ihr viertes Quali-Spiel am Dienstagabend gegen Georgien.