Darum gehts
- Der Skandalkicker Paul Gascoigne erzählt von einem Ehedrama und verpassten Chancen
- Themen im Buch sind auch die verpasste Geburt seines Sohnes und ein Treffen mit Papst Johannes Paul II.
- 1996 gab er seiner Ehefrau eine Kopfnuss, was zu einem nationalen Skandal führte
Er ist einer der grössten Skandalkicker der Fussballwelt. Paul Gascoigne (58) spielte in den 80er- und 90er-Jahren in der Premier League, in der Serie A und in der englischen Nationalmannschaft. Doch egal, wo er gerade aktiv war – neben dem Platz war «Gazza» immer wieder für einen Eklat gut.
Der wohl grösste Skandal seiner Karriere: 1996 gab er seiner damaligen Ehefrau Sheryl Gascoigne (62) in einem Hotel in Schottland während eines Streits eine Kopfnuss und verletzte sie am Arm. Als sie am nächsten Tag von Medien mit einer Schlinge um den Arm fotografiert wurde, wurde ein landesweiter Skandal daraus.
«Ein dunkler Schatten»
In seiner neuen Biografie «Eight» erzählt Gascoigne jetzt über die verhängnisvolle Nacht vor 29 Jahren. «Ich fing an, mit Sheryl über irgendeinen Blödsinn zu streiten, während wir im Restaurant waren. Sie ging nach oben ins Zimmer, wo ich sie mit dem Kopf wegstiess und zu Boden warf», erinnert er sich. «‹Verpiss dich›, sagte ich zu ihr. Als sie landete, verletzte sie sich die Hand und schrie vor Schmerzen auf. Ich wusste, dass ich es wirklich vermasselt hatte.»
Die Geschichte habe «jahrelang einen dunklen Schatten» auf ihn geworfen. Er sei von gegnerischen Fans lange als «Frauenschläger» beschimpft worden. Allgemein bezeichnet er im Buch die Ehe mit Sheryl als Fehler. Nur ein Jahr nach der Hochzeit liessen sich die beiden scheiden.
Geburt und Papst verpasst
In seinem Buch packt Gascoigne aber auch neue Anekdoten aus. So zum Beispiel, wie er einst die Geburt seines Sohnes verpasste: Im Februar 1996 kehrte er kurz vor dem Geburtstermin nach einer Nacht im Ausgang nach Hause zurück, und seine Schwiegermutter schickte ihn wütend weg. Statt zu seiner hochschwangeren Frau ging es für den Fussballer dann halt eben mit Freunden ins Pub, wo er in einem Zeitungsartikel erfuhr, dass Sheryl in den Wehen lag und einen Jungen namens Regan erwartete. «So habe ich den Namen meines Sohnes erfahren. In einer Zeitung im Pub», erinnert sich der heute 58-Jährige.
Neben der Geburt seines Sohnes verpasste Gascoigne einst auch ein Treffen mit Papst Johannes Paul II. «Ich telefonierte mit ihm, und er wollte mich treffen.» Dazu sei es aber nicht gekommen, weil das Training an diesem Tag länger gedauert habe.
Weiter schreibt er von mentalen Problemen, die ihn sein ganzes Leben begleiten, und über sein Alkoholproblem: «Wenn ich trinke, vergesse ich alle anderen und merke nicht, wie sehr ich anderen wehtue, aber ich muss auch an den Schmerz denken, den ich mir selbst zufüge.»