Der komplizierte Williams-Deal
Wie Barça das Geld auftreibt und warum Ärger droht

Der Transfer von Nico Williams zum FC Barcelona steht kurz bevor. Noch nicht ganz klar ist, wie die Katalanen den 22-Jährigen finanzieren sollen.
Publiziert: 21.06.2025 um 20:27 Uhr
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Der Transfer von Nico Williams zum FC Barcelona steht kurz bevor.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Nico Williams wechselt zu Barcelona, Vertrag noch nicht finalisiert
  • Barcelona sucht Finanzierungsmöglichkeiten für den Transfer
  • Williams könnte Raphinha verdrängen, der 56 Torbeteiligungen in 57 Spielen hatte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Julian SigristRedaktor Sport

Der Wechsel von Nico Williams (22) von Athletic Bilbao zum FC Barcelona ist eigentlich nur noch Formsache. Laut Transfer-Guru Fabrizio Romano hat sich der spanische Flügelspieler mit Barça auf einen Sechsjahresvertrag mit einem Jahresgehalt von sieben bis acht Millionen geeinigt. Und auch Präsident Joan Laporta (62) sprach im Rahmen der Mitgliederversammlung am Mittwoch davon, dass ein Spieler – bei dem es sich um Williams handeln dürfte – dem Klub bereits seine Wechselabsicht mitgeteilt habe.

Ganz durch ist der Deal allerdings noch nicht. Was nach wie vor fehlt, ist die Einigung zwischen den beiden Vereinen. Denn: Der spanische Meister hat nach wie vor mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Ausstiegsklausel in Höhe von rund 56 Millionen Franken ist für Barça Stand jetzt zu teuer. Laut der spanischen Zeitung «Sport» kommt ein Raten-Deal, den die Katalanen gerne machen würden, für Bilbao aber nicht infrage.

40 Millionen Nachzahlung?

Der spanische Meister muss deshalb andere Wege finden, um den Williams-Transfer finanzieren zu können. Eine Möglichkeit ist laut dem Bericht der «Sport» ein Verkauf von fünf Prozent der VIP-Logen im umgebauten Camp Nou. Rund 100 Millionen würde das in die Kassen spülen. Oder aber Barça hofft auf Verkäufe von ehemaligen Spielern, bei denen sie sich eine Weiterverkaufsgebühr gesichert haben.

Weitere 40 Millionen dürften die Katalanen in der näheren Zukunft ausserdem von der Libero Football Finance AG bekommen. Diese hat für 60 Millionen einen zehnprozentigen Anteil an Barça Vision erworben. Davon wurden bislang nur 20 Millionen bezahlt. Laut der «Mundo Deportivo» sollen die ausstehenden 40 Millionen aber bald überwiesen werden und könnten noch in das Transferbudget von diesem Sommer einfliessen.

Zu viele Stars auf der linken Seite

Wenn der 22-Jährige dann tatsächlich zum Spieler des FC Barcelona wird, sind aber noch lange nicht alle Probleme beseitigt. Denn der spanische Meister hat auf dem linken Flügel, wo Williams zu Hause ist, mit Raphinha (28) bereits einen absoluten Topspieler. Mit 56 Torbeteiligungen in 57 Partien in der abgelaufenen Saison zählt er sogar zu den Topfavoriten auf den Ballon d'Or.

Es ist nur logisch, dass dieser deshalb auch in der nächsten Saison gesetzt sein dürfte – genauso wie Superstar Lamine Yamal (17) auf der rechten Seite. Und auch Williams würden die Katalanen wohl nicht holen, um ihn nur auf die Bank zu setzen. Gut möglich, dass Trainer Hansi Flick (60) Raphinha in der kommenden Saison deshalb im zentralen offensiven Mittelfeld einsetzt. Oder aber der Brasilianer rutscht ganz nach vorne und Altmeister Robert Lewandowski (36) wird zum Rotationsspieler.

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