Nati-Star in der Königsklasse
Jetzt spricht Fabian Schär über seinen Höhenflug

Vom Abstiegskampf in die Champions League! Fabian Schär (31) hat mit Newcastle einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Was dahintersteckt. Und wer der Königstransfer der Magpies ist.
Publiziert: 03.09.2023 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2023 um 09:59 Uhr
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Cool, cooler, Fabian Schär. Mit Newcastle stellte er in der letzten Saison die beste Abwehr der Premier League.
Foto: TOTO MARTI
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Stefan KreisReporter Fussball

Es gibt ein Lied, das die Wertschätzung für Fabian Schär in Newcastle unterstreicht. «Fabian Schär, Fabian Schär, woah-oh-oh. He’s our Maradona at the back. Fabian Schär, Fabian Schär, woah-oh-oh, scoring like he’s Shearer in attack.»

Maradona, einer der Grössten überhaupt. Alan Shearer, der Sohn der Stadt, der Rekordtorschütze der Premier League. In Newcastle eine Ikone, grösser als Maradona, Pelé und Messi zusammen. Fabian Schär aber, bodenständig wie er ist und immer war, hält nicht viel von solchen Vergleichen. «Ich nehme das nicht so ernst. Aber klar, die Wertschätzung der Fans ist da», sagt der 78-fache Nati-Verteidiger. Sich in der Stadt frei bewegen? Kann er kaum. «Hier ist Fussball Religion. Es ist crazy, was abgeht. Und es ist mit der Qualifikation für die Champions League noch extremer geworden.»

Hätte ihm vor zwei Jahren jemand gesagt, dass er mit Newcastle in der Königsklasse spielen werde, er hätte ihm nicht geglaubt, so Schär. «Es ging zuvor immer ums Überleben, immer um den Abstieg. Umso schöner, dass wir nun in der Champions League spielen.» In der Gruppenphase warten Hammergegner. PSG, Dortmund, Milan. Parc de Prince, die gelbe Wand, San Siro. Geile Spiele seien das, so Schär, aber auch brutal schwierig. Es ist das erste Mal seit über 20 Jahren, dass Newcastle die Champions-League-Hymne hört.

Aufstieg dank Saudi-Investoren

Der Aufstieg der Magpies ist untrennbar mit dem Einstieg der Investoren aus Saudi-Arabien verbunden. Doch statt – wie andere Premier-League-Klubs – Unsummen für unzählige grosse Namen auszugeben, verstärkt sich Newcastle punktuell, clever. Sinnbild dafür ist die Verpflichtung von Leitwolf Kieran Trippier (32). Der kommt für schlappe 14 Millionen von Atletico Madrid und ist gleich der Chef auf dem Platz. «Die Verantwortlichen machen sich im Vorfeld extrem Gedanken, wen sie verpflichten. Ob die Spieler auch charakterlich ins Mannschaftsgefüge passen», sagt Schär. Insgesamt geben die Magpies in der letzten Saison 185 Millionen für neue Spieler aus. Zum Vergleich: Chelsea (mit ihren neuen US-Besitzern) investiert über 600 (!) Millionen, landet am Ende aber bloss auf dem 12. Platz. Newcastle hingegen qualifiziert sich als Vierter für die Champions League.

Auch weil Newcastle mit Eddie Howe (45) einen Trainer hat, den Schär als «Königstransfer» bezeichnet. Was zeichnet den Engländer aus? «Zum einen, wie er als Trainer arbeitet, taktisch, akribisch. Wie er die Trainings gestaltet. Wie er spricht. Du nimmst immer was mit. Zum anderen ist da die Menschlichkeit. Er geht auf jeden ein, weiss, dass jeder eine andere Persönlichkeit hat. Man kann mit ihm über alles sprechen. Das Gesamtpaket stimmt.»

Erwartungshaltung ist gestiegen

War Schär unter früheren Newcastle-Trainern nicht immer unumstritten, ist er unter Howe gesetzt. In der letzten Saison stand er in 36 von 38 Premier-League-Spielen auf dem Platz. Er ist der einzig verbliebene Verteidiger, der nicht von den neuen Besitzern geholt wurde. Und die schlimmen Jahre des Abstiegskampfs miterlebt hat. Umso grösser ist die Wertschätzung der Fans, die Schär als einen der ihren sehen. Einer, der bereits da war, als die Saudi-Millionen noch nicht vom Himmel regneten.

Schweizer mit den meisten Einsätzen in der Premier League

Henchoz: 243 Spiele für Blackburn, Liverpool, Wigan

Xhaka: 225 für Arsenal

Senderos: 131 Spiele für Arsenal, Everton, Fulham, Aston Villa

Shaqiri: 129 Spiele für Stoke und Liverpool

Schär: 128 Spiele für Newcastle

Behrami: 106 Spiele für Watford

Djourou: 99 Spiele für Arsenal und Birmingham

Vega: 63 Spiele für Tottenham

Hottiger: 56 Spiele für Newcastle und Everton

Gelson Fernandes: 43 Spiele für ManCity

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Behrami: 106 Spiele für Watford

Djourou: 99 Spiele für Arsenal und Birmingham

Vega: 63 Spiele für Tottenham

Hottiger: 56 Spiele für Newcastle und Everton

Gelson Fernandes: 43 Spiele für ManCity

Dass das Portemonnaie der Magpies auch in den nächsten Jahren prall gefüllt bleibt, zeigt der Transfer von Sandro Tonali, der für knapp 70 Millionen von Milan in den englischen Norden wechselte. Ob man auch in dieser Saison unter die Top 4 kommen wird? «Wir wollen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, klar. Aber die Erwartungshaltung ist gestiegen. Und wenn du siehst, was andere Mannschaften auf dem Transfermarkt machen, dann ist es extrem schwierig.»

Schwierig wars für Schär zuletzt auch in der Nati. Obwohl er in der besten Liga der Welt die beste Abwehr der Liga verstärkte, sass er an der WM in Katar in den ersten beiden Gruppenspielen bloss auf der Bank, wurde erst eingesetzt, als Nico Elvedi (26) krank passen musste. Beim 1:6-Debakel im Achtelfinal gegen Portugal wird der 76-fache Nationalspieler zur Pause durch Eray Cömert (25) ersetzt. Allgemein hats Schär unter Murat Yakin nicht leicht. In den ersten beiden Pflichtspielen, gleich nach der Ernennung des neuen Trainers, sitzt Schär ebenfalls je 90 Minuten auf der Bank. Und das, obwohl er Yakin aus gemeinsamen Zeiten in Basel kennt, gemeinsam sind die beiden in die Halbfinals der Europa League eingezogen und haben in der Champions League unter anderem zweimal gegen das Chelsea von José Mourinho gewonnen.

Darum ist Schär Fan-Liebling

Auf seine schwierige Situation in der Nati angesprochen, antwortet der Ostschweizer: «Ich habe gezeigt, dass ich meine Leistungen auf Top-Level bringen kann. Mehr kann ich nicht machen.» Ab Mitte September wird der Innenverteidiger weitere Argumente für sich selber sammeln. Dann startet die Champions League. Möglich, dass die Fans ihrem Publikumsliebling dann bald ein neues Lied widmen werden.

Im aktuellen Fabian-Schär-Song heissts unter anderem, dass er «a man of the people» sei. Einer vom Volk, greifbar. Aufgewachsen als Sohn eines Fensterbauers in Wil SG hat er nie die Bodenhaftung verloren. Das kommt an in der Arbeiterstadt Newcastle.

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Mannschaft
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Liverpool FC
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Arsenal FC
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Chelsea FC
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25
4
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
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Manchester City
Manchester City
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Nottingham Forest
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Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
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Brentford FC
Brentford FC
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Manchester United
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FC Fulham
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Newcastle United
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Aston Villa
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AFC Bournemouth
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West Ham United
West Ham United
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Everton FC
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Leicester City
Leicester City
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Crystal Palace
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Wolverhampton Wanderers
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Ipswich Town
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Southampton FC
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13
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